Für das Landestheater Oberpfalz geht ein Traum in Erfüllung

„Ein lange gehegter Wunsch wird Wirklichkeit!“ Wolfgang Meidenbauer, Geschäftsführer des LTO, ist begeistert. „Seit der Gründung des LTO im Jahr 2010 sind wir – mal mehr, mal weniger – auf der Suche nach einem eigenen Spielort.“

In diesen fast 15 Jahren seien diverse Ideen entstanden und mussten aus verschiedensten Gründen wieder verworfen werden. Entweder war der Spielort zu klein, zu groß, zu entlegen; Notausgänge oder Sanitäranlagen waren nicht vorhanden; die Miete oder Unterhaltskosten zu hoch und und und. Doch nun ist man mit der ehemaligen Glasfabrik Alfred Taube in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs in Vohenstrauß (Mühlenweg 17) fündig geworden: „Die Räume sind geradezu ideal“, betont künstlerischer Leiter Christian Schnell.

„Wir können eine kleine Bühne einrichten und mit der gesamten Verwaltung und unserem Fundus hierherziehen, und haben sogar noch Platz für ein kleines Bistro“, fährt Schnell fort. Bis zu 90 Besucher sollen künftig in der „LTO-Glasfabrik“ Platz finden. Mit den Werkstätten und der Probebühne in unmittelbarer Nähe bildet sich schon fast ein kleines LTO-Kreativ-Quartier in Vohenstrauß.

Gewinn für die Region und das Theater

Für Vohenstrauß und die Region ein Gewinn, sei die feste Spielstätte für das LTO vor allem auch eine organisatorische und finanzielle Entlastung: „Wir können zukünftig hier produzieren und sind nicht mehr abhängig von den Terminen anzumietender Spielstätten. Das spart unserem künstlerischen Betriebsbüro und unseren Ensembles viel Organisationsaufwand“, freut sich Meidenbauer. Schließlich gehe es nicht nur um die Aufführungen. Bis ein Stück zur Premiere komme, müsse die Originalbühne mindestens eine (Endproben-) Woche vorher zur Verfügung stehen: Bühnenbild, Licht- und Tontechnik, Kostüme und Ensemble müssten sich auf der Bühne erstmal zurechtfinden. „Nun können wir von hier mit fertig produzierten und erprobten Stücken in die Nördliche Oberpfalz aufbrechen“, so Meidenbauer.

Dem Angebot an den übrigen Spielstätten werde der Standort in Vohenstrauß nicht schaden, versichern die Theatermacher. Ganz im Gegenteil: die Produktion in der LTO-Glasfabrik mache es möglich, flexibler und schneller Gastspiele an unterschiedlichen Orten zu realisieren.

Jetzt muss erstmal gearbeitet werden

Trotz allen Vorteilen kämen jetzt erstmal harte Monate auf das Landestheater zu: Die Spielstätte muss noch endgültig ertüchtigt werden, es stehen einige Umbauten und die Umgestaltung der Räume an. „Der größte Eingriff ist sicherlich das Entfernen einer Säule, die sonst zu Sichtbehinderungen führen würde“, erklärt Schnell aus. „Dazu kommen Malerarbeiten, Tribünen- und Bühnenaufbau, Bestuhlung …“ Insgesamt koste der Umbau eine niedrige fünfstellige Summe, die das Landestheater größtenteils selbst aufbringen möchte. Doch man hofft auch auf Unterstützung aus dem Publikum: Für alle Theater- und Kulturfreunde vergibt das LTO symbolische Theaterstühle. Für 150 Euro kann man einen Sitzplatz in der künftigen LTO-Glasfabrik spenden.

Die Spenden können entweder überwiesen oder per Paypal direkt ans Theater gesendet werden. „Wir sind gespannt, wie viele Theaterstühle zusammenkommen“, sagen Meidenbauer und Schnell, „jede Spenderin und jeder Spender wird auf einer großen Tafel verewigt, die zur offiziellen Eröffnung der Glasfabrik am 27. September feierlich enthüllt wird.“ Natürlich seien neben privaten Spenderinnen auch Firmen, Vereine und alle anderen Theaterfreundinnen und Theaterfreunde willkommen.

So endet im September eine fast fünfzehnjährige Suche; das Landestheater Oberpfalz wird zukünftig von Vohenstrauß aus die Nördliche Oberpfalz bespielen – und mit der Glasfabrik ein kreatives Zentrum, ein offenes Theaterhaus und einen Identifikationsort für sein Publikum schaffen.