Die “Waldäste” sind nun offiziell am Start

17. Juli 2023

Etzenricht. Schon seit September ist im Etzenrichter Waldkindergarten einiges los. Nun wurde mit einem offiziellen Fest die Eröffnung gefeiert.

Von Sylvia Wallinger

Ein wunderbarer Platz für Kindergartenkinder in der Natur erhielt seine offizielle Einweihungsfeier. Foto: Sylvia Wallinger

Für Bürgermeister Martin Schregelmann hatten die Kleinen ein Geschenk gemacht, auf dem sie sich als “Waldäste” verewigten. Foto: Sylvia Wallinger

So viel ist normalerweise nicht los auf dem Areal des Waldkindergartens. Zur Einweihungsfeier waren viele Besucher gekommen, die sich über das Projekt informieren wollten. Foto: Sylvia Wallinger

Seit September schon heißt es im Etzenrichter Waldkindergarten jeden Morgen „Hallo Wald“. „Nun wird es Zeit, die Waldtür ganz offiziell zu öffnen“, lautete es in der Einladung zum Einweihungsfest. Ein großes „Hallo“ der Kindergartenkinder, der Eltern und des Teams von Learning Campus, erwarteten die recht zahlreich gekommenen und interessierten Gäste.

Mit ganz viel Freude und Stolz präsentierten sie die „Waldäste“, wie sich die Kids selber nennen und ihre Betreuer das wunderbar gelegene Areal. Etwas versteckt, aber sehr gut erreichbar, liegt es im Ortsteil Radschin. In direkter Nähe zum Sportplatz, umgeben von einem weitläufigen Waldgebiet gilt es den Waldplatz zu entdecken und die Natur mit allen Sinnen zu spüren.

Im Galopp zur Verwirklichung des Waldkindergartens

“Seit dem Beschluss des Gemeinderates im Sommer 2021, eine zusätzliche Betreuungsmöglichkeit für die Kindergartenkinder in Etzenricht zu schaffen, konnten die Baumaßnahmen im Sommer 2022 beginnen”, erläuterte Bürgermeister Martin Schregelmann. „Die Anträge wurden schnell genehmigt, die Gespräche mit Forstamt und Nachbarn verliefen positiv und beschleunigten die Arbeiten. Mit Kosten von 105.000 Euro konnte ein neues Domizil für Kindergartenkinder geschaffen werden.“

Gestartet ist der Etzenrichter Waldkindergarten dann schon im September mit vier Kindern. Derzeit gehen acht Kids zur Betreuung und ab Oktober werden es bereits zwölf Mädchen und Jungen sein.

Was ist so los bei den kleinen “Waldästen”

Auf ein Wort mit den beiden jungen, freundlichen und äußerst motivierten Mitarbeitern des Learning Campus Teams, verrieten sie ihre Beweggründe hier zu arbeiten. „Für uns war es schon immer der Wunsch, einen Beruf auszuüben, der mit Kindern und in der Natur zu tun hat. Die Arbeit in einem Waldkindergarten ist sozusagen ein Traumberuf geworden“, war unisono die Meinung des Erziehers und der Erzieherin.

Im Holzhaus ist für die Kinder alles da, was sie brauchen. Hier gilt vor allem „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“. Ob Regen, Wind oder Sonnenschein, die Kinder sind für jede Wetterlage ausgerüstet. Sollte es doch einmal sehr schlecht werden und Unwetter vorausgesagt werden, sind alle Beteiligten gut miteinander vernetzt und das nahe gelegene Sportheim bietet dann schnell erreichbaren Unterschlupf an.

Verpflegung bringen die Kids selber mit. Zur gemeinsamen Brotzeit und zur Mittagszeit werden die mitgebrachten Speisen miteinander gegessen.

Das Konzept von Learning Campus

Der Alltag der Kinder ist geprägt von einerseits festen Strukturen, wie dem Morgenkreis, den Essenszeiten oder gemeinsamen Projektthemen, Liedern und Geschichten. Andererseits können sie auf Entdeckertour gehen und haben ausreichend Freispielzeit mit der Möglichkeit zur freien Entfaltung.

Auf regelmäßigen Ausflügen zum Bauernhof Gänsmühle bei Pressath (einmal monatlich) erleben die Kinder nach dem Motto „Nicht anschauen, sondern machen“ den Alltag der Bäuerin Liane und erfahren selbst, was es heißt, Gemüse zu pflanzen und sich um Tiere zu kümmern. Projekte gibt es für die Kinder viele zu entdecken, ob Polizei, Feuerwehr, Kinderkamera und so weiter, sie sind immer mit Eifer dabei. Geöffnet hat der Waldkindergarten Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 14 Uhr.

Waldkindergarten nun gesegnet

Stephan Müller sprach für den Träger Learning Campus seine Hochachtung aus. „Ich habe noch nie einen derartigen Speed und diese beachtenswerte Grundhaltung und Hemdsärmeligkeit, bei der Verwirklichung eines Waldkindergartens erlebt.“ Den Staatsforsten, die den Grund zur Verfügung gestellt haben, gilt genau so ein großer Dank, wie allen Helfern, die immer mit anpacken und auch diese Feier ermöglichten.

Im Beisein von vielen an der Verwirklichung des Etzenrichter Waldkindergartens beteiligten Menschen, segnete Pfarrer Berthold Heller mit Pfarrerin Heidi Landgraf den Waldkindergarten. „Es möge ein Spielplatz Gottes werden, auf dem die Kinder lernen, maßvoll mit dem Leben und der Natur umzugehen und einen geschützten Raum bekommen zum Lachen, Spielen und Spaß haben.“

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