DNA gefunden: Kripo Amberg rollt Mordfall Christa Mirthes nochmal auf

Schwandorf.Die Kripo rollt den Mordfall Christa Mirthes noch einmal auf. 1978 hatten Kinder die verstümmelte Leiche der 15 Jahre alten Ausreißerin in Schwandorf gefunden. Jetzt ließ sich an alten Asservaten eine DNA-Spur sichern.

Christa Mirthes. Foto: privat/Polizeipräsidium Oberpfalz

Es ist ein bis heute ungelöster Mordfall, der die Amberger Kriminalpolizei seit mittlerweile 45 Jahren beschäftigt. Am 16. Juni 1978 hatten spielende Kinder die verstümmelte Leiche der damals 15-jährigen Christa Mirthes in einem Brunnenschacht in der Klosterstraße, in Schwandorfs Innenstadt, entdeckt. Ermittlungen ergaben damals, dass Christa Mirthes zuletzt am 30. April 1978 in Schwandorf lebend gesehen worden war.

Die Brutalität der Tat schockierte damals nicht nur die Ermittler, sondern versetzte die gesamte Region in Angst und Schrecken. Da der Mörder bis heute nicht überführt werden konnte, hat die Kriminalpolizei Amberg im Januar 2023 eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die sich erneut mit dem „Cold Case“ befasst.

Asservate noch einmal geprüft: DNA gefunden

Die Kriminalbeamten studierten alle noch vorhandenen Akten neu und vernahmen Zeugen noch einmal. Zudem wurden auch Asservate nochmals mit neuester Kriminaltechnik untersucht. “Dabei konnte tatsächlich, 45 Jahre später, DNA-Material aufgefunden werden”, informiert Claus Feldmeier, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz am Donnerstagvormittag.

Die Ermittlungsgruppe „Brunnen“ der Kripo Amberg sucht weiter nach Zeugen, die bisher noch nicht von der Polizei vernommen wurden oder eventuell ergänzende Aussagen zu ihren Angaben von damals machen können.

Foto zeigt damaliges Anwesen auf dessen Grundstück der Leichnam gefunden wurde. Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz

Die Kripo Amberg bittet um Mithilfe

Wer kann Hinweise zum Täter beziehungsweise zu möglichen Mittätern machen?

Wer hat zwischen 30. April und 15. Mai 1978 auffällige Beobachtungen in der Klosterstraße 30 in Schwandorf (Fahrzeuge/Personen) gemacht?

Die Ermittler interessiert weiterhin:

Wo hat sich Christa Mirthes zwischen 18. Januar und 30. April 1978 aufgehalten?

Wer gewährte der 15-Jährigen, die seit 17. Januar 1978 von zuhause abgängig war, Zuflucht?

Die Staatsanwaltschaft Amberg weist in diesem Fall darauf hin, dass mit Ausnahme des Mordes, sämtliche Straftaten verjährt sind. Hinweisgeber müssen daher nicht befürchten, sich selbst strafrechtlicher Verfolgung auszusetzen.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung oder Überführung des Täters führen, hat das Bayerische Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgelobt. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Täter bereits verstorben ist. Die Belohnung wird nur unter Ausschluss des Rechtsweges zuerkannt. Sie gilt ausschließlich für Privatpersonen und nicht für jemanden, zu dessen Berufspflichten die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Hinweise nimmt die KPI Amberg unter der Telefonnummer 09621/890-2040 oder außerhalb der Bürozeiten 09621/890-2801 entgegen.

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