Dorferneuerung: Gemeinde fit für die Zukunft machen

Wilchenreuth. In Wilchenreuth und Roschau soll sich durch die Dorferneuerung richtig was ändern. Angst vor Eilentscheidungen muss aber wohl niemand haben. „Es passiert nichts ohne Euch“, bekräftigte Dr. Emil Lehner.

Von Benedikt Grimm

Der Architekt und Städteplaner betonte bei der Informationsversammlung im Gasthaus Sommer gleich mehrfach, dass alle Anlieger ihre Ideen und Bedenken einbringen können. „Es ist wichtig, dass die Leute, die direkt dran wohnen auch eine Meinung dazu haben“, betonte Dr. Lehner, der die Planungen bei Vor-Ort-Terminen erläutern will. Dabei soll zum Beispiel deutlich werden, was eine Straßenbreite von 4,75 Metern in Wilchenreuth oder von 3,50 Metern in Roschau in der Praxis bedeutet. Das könne bei Bedarf auch mit Spraydosen markiert werden, sodass die Bewohner auf der künftigen Dorfstraße schon mal Probe fahren können. Auf Wunsch der rund 60 Versammlungsteilnehmer soll die erste öffentliche Begehung an einem Samstagvormittag im März stattfinden.

Neues Herzstück für Wilchenreuth

Eine besondere Funktion könnte künftig der Platz beim ehemaligen Schulgebäude in Wilchenreuth einnehmen, der zu einer Art Dorfplatz umgestaltet werden soll – eine „sehr anspruchsvolle“ Aufgabe, so Dr. Lehner, die sich aber lohne: „Wir können es so hinbekommen, dass es wirklich ein Herzstück wird.“ Nach den Begehungen sollen die Bürger über die fortschreitenden Planungen auf dem Laufenden gehalten werden. Das Genehmigungsverfahren werde zwischen einem dreiviertel Jahr und einem Jahr dauern. Realistisch sei der Startschuss für die Realisierung somit im Jahr 2018.

Da geht es nicht um persönliche Dinge, sondern wir müssen schauen, dass wir das Optimum rausholen. Wir müssen uns klar machen: Das, was wir hier machen ist für die nächste Generation, für unsere Kinder und Kindeskinder

betonte der Architekt. Bürgermeisterin Marianne Rauh sieht es ähnlich: „Es ist gut, dass eine realistische Zeitschiene vorgegeben wird. Sie haben das richtig gesagt: Wir machen die Gemeinde fit für die Zukunft.“

Dorferneuerung aus einem Guss: auch neue Wasserleitungen

Rauh will im Zuge der Dorferneuerungsmaßnahmen auch die Wasserleitungen erneuern. Die seien rund 40 Jahre alt und damit bereits im Bereich der allgemein zu erwartenden Haltbarkeitsdauer von 30 bis 50 Jahren. Ein Bürger sah das mit Blick auf die Gemeindefinanzen anders: „Warum da unten rumstieren?“ Auch bei neuen Leitungen könne es schließlich zu Rohbrüchen kommen. Die Bürgermeisterin blieb bei ihrer Meinung: „Wenn die Wasserleitung erneuert werden muss, dann muss sie erneuert werden. Ich lass mir nicht den Vorwurf machen, wenn eine Leitung reißt und wir die neue Straßendecke wieder aufreißen müssen.“

Um eventuell anfallende Straßenausbaubeiträge macht sich eine andere Bewohnerin Sorgen. Zum jetzigen Zeitpunkt werde man noch keine Aussagen treffen können, meinte Erik Bergner vom Amt für Ländliche Entwicklung. Seine Kollegin Teresa Meyer hatte jedenfalls eine positive Nachricht. Günstiger als ohne der Förderung durch das Dorferneuerungsprogramm werde es für die Anlieger auf alle Fälle.

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Diplom-Ingenieur Erik Bergner, Baudirektor am Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz
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Planer Dr. Emil Lehner (rechts), Michael Wenning (vorne von links) und Gunther König (verdeckt) vom Ingenieurbüro König sowie Erik Bergner und Teresa Meyer vom Amt für Ländliche Entwicklung informierten über das weitere Vorgehen bei der Dorferneuerung. Bilder: B. Grimm

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