Dorfgemeinschaft baut Kapelle

Großenschwand. Zum 70-jährigen Jubiläum wurde die Marienkapelle in Großenschwand rundum renoviert. Ein Festgottesdienst mit großer Beteiligung.

Marienkapelle in Großenschwand mit neuem Kleid zum 70-jährigen Jubiläum. Foto: Josef Glas
Marienkapelle in Großenschwand mit neuem Kleid zum 70-jährigen Jubiläum. Foto: Josef Glas
Festgottesdienst vor der Kapelle. Foto: Josef Glas
Festgottesdienst vor der Kapelle. Foto: Josef Glas
Renovierter Innenraum der Kapelle. Foto: Josef Glas
Renovierter Innenraum der Kapelle. Foto: Josef Glas
v.l.: Pfarrer Wilhelm Bauer, Hildegard Kleber, Maria Götz, Anna Stubenvoll, Maria Kappl, Hubert Schönberger. Foto: Josef Glas
v.l.: Pfarrer Wilhelm Bauer, Hildegard Kleber, Maria Götz, Anna Stubenvoll, Maria Kappl, Hubert Schönberger. Foto: Josef Glas
Frühschoppen nach dem Festgottesdienst in der „Götzhalle“. Foto: Josef Glas
Frühschoppen nach dem Festgottesdienst in der „Götzhalle“. Foto: Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas
Josef Glas

Vor siebzig Jahren wurde die Marienkappelle, ein Wahrzeichen von Großenschwand, eingeweiht. Zu diesem Jubiläum haben sich die Großenschwandner ins Zeug gelegt und das Gebäude in Eigenleistung runderneuert. Eine kräftige Finanzspritze hat aber auch der Markt Tännesberg dazu beigesteuert. Durch die Erneuerung der Drainage rund um das Gebäude, wobei die Firma Josef Hartinger aus Kleinschwand unentgeltlich die Gerätschaften zur Verfügung stellte, baute man einer Durchfeuchtung des Mauerwerks vor.

Alte Kapelle zum Einsturz gebracht

Einen neuen Anstrich hat der Innenraum bekommen. Mit der neuen Dacheindeckung und dem Anstrich der Fassade waren die aufwendigen Arbeiten abgeschlossen. Die bewegte Geschichte der Kapelle, auf die Hauptorganisator Hubert Schönberger zurückblickte, begann bereits 1950. Als damals die Kapelle, die sich auf dem jetzigen Platz des alten Feuerwehrhauses befand, wegen des schlechten Zustands einstürzte, wurde umgehend mit dem Bau einer neuen Kapelle begonnen.

Aus den Aufzeichnungen der „Kleinen Dorfchronik“, die der damalige Wirt Hans Wittmann zusammengestellt hatte, ist überliefert: „Die Familie Götz hatte das Gartengrundstück zur Verfügung gestellt. Die Maurerarbeiten wurden von Max Schönberger und Josef Zimmet aus Heilinghäusl ausgeführt und die Zimmererarbeiten von Peter Lippert. Michael Kleber hat zusammen mit Peter Lippert an der Altarraumgestaltung mitgearbeitet.

Spengler Eisenreich aus Tännesberg hatte bei eisiger Kälte die Turmkuppel eingedeckt. Das Pflaster wurde von Fliesenleger Ludwig Schürz verlegt. Josef Wurzer (Kucherer Sepp) fertigte die Bänke und Kommunionbank. 1952 war die Kapelle fertig.“ Die Glocke wurde von der Großenschwandnerin Barbara Vogl gestiftet. Am 18. Oktober 1953 fand die Einweihung der Kapelle zu Ehren der Muttergottes durch Pfarrer Friedrich Reichl statt.

Feierlicher Gottesdienst

Auch der damalige Weihbischof Hiltl besuchte die Dorfgemeinschaft. Im Laufe der Zeit waren immer wieder Maßnahmen zur Erhaltung und Ausstattung der Kapelle erforderlich. So wurde eine Empore eingebaut, die Holzkonstruktion des Glockenturms in Regie von Michael Kleber, die Außentreppen und die Eingangstür mit der erneuert. Der Innenraum wurde neu gestaltet.

Beim Festgottesdienst, vor etwa dreihundert Gläubigen, hob Pfarrer Wilhelm Bauer die Eigeninitiative der Großenschwandner hervor, um ein so glanzvolle Renovierung überhaupt schaffen zu können. „Steine beten nicht“ mahnte er zugleich „aber die lebendigen Steine und das seid ihr“. Ein besonderes Augenmerk, bat er, auf das Missionskreuz am Eingang der Kapelle zu lenken. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst mit der Blaskapelle „Bayrisch Blech“.

„Was man durch Eigenleistung schaffen kann, zeigt diese gelungene Renovierung. Ein Kraftakt, den nur eine funktionierende Dorfgemeinschaft stemmen kann“ lobte Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler „und deshalb hat euch die Gemeinde auch großzügig unterstützt“. Ein über 20-köpfiges Team aus Frauen und Männern, so Hubert Schönberger kümmert sich um einen reibungslosen Ablauf dieses Festes.

Beten und feiern gehören zusammen

Allen voran die Familie Götz, die ihr Areal und ihre Gebäude für die Feierlichkeiten zur Verfügung stellten. „Ohne „Kapellenpflegerinnen“ würde die Kapelle und das Umfeld anders aussehen“ stellte er weiter fest und dankte den langjährigen Helferinnen, Maria Götz, die auch den Mesner Dienst leistete, Hildegard Kleber, Anna Stubenvoll und Maria Kappl, mit einem Blumenstrauß für ihre Dienste.

Mit Michael Kleber, der damals schon die Kapelle mit aufbaute und immer ein offenes Ohr für anstehende Arbeiten hatte, war noch ein Zeitzeuge dabei, dem ein besonderer Dank galt. Auch Schönberger, der schon über dreißig Jahre die Orgel bedient, wurde nicht vergessen.

Beim anschließenden Frühschoppen mit „Bayrisch Blech“ hatten sich nicht nur ehemalige Großenschwandner viel zu erzählen. Bis in den späten Nachmittag hinein wurde unter anderem auch bei Kaffee und Kuchen gefeiert, Erinnerungen ausgetauscht und so manche lustige Geschichte ausgegraben. In der Hüpfburg, bei Kutschenfahrten und beim Kinderschminken hatte die Jüngsten beste Unterhaltung.

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