Dragons mit schwacher Chancenverwertung und haarsträubenden Fehlern

Mitterteich. Ernüchterung bei den Stiftland Dragons: Im zweiten Playoff-Halbfinale unterlegen sie Bad Wörishofen mit 1:4. Damit müssen sie am Freitag zum entscheidenden dritten Spiel erneut 320 Kilometer ins Allgäu reisen.

EHC-Goalie Filip Grancarov war der einzige Mitterteicher in Normalform. Foto: Lena Maria Völkl

Eishockey-Bezirksliga, Playoff-Halbfinale, 2. Spiel

EHC Stiftland-Mitterteich – Wölfe Bad Wörishofen 1:4 (0:0, 0:3, 1:1)

28. und 29. Min. Michael Telesz 0:1 und 0:2, 30. Min. Dennis Muhr 0:3, 52. Min. Michael Schejbal 0:4, 58. Min. Matej Harkabus 1:4. – Strafminuten: EHC: 12 + 5 für Florian Gösl; Wölfe: 16 + 5 für Matthias Höldrich. – Zuschauer: 320. – Der Optimismus bei den Gastgebern war groß nach dem überraschenden 5:1-Sieg am Freitag im Allgäu. „Das müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir heute nicht alles klarmachen“, sagte ein Mitterteicher Fan vor der Partie und schwenkte seinen EHC-Schal. Nun, mit dem Teufel ging es zwar nicht zu, aber irgendwie verhext war es schon, wie oft und in welch aussichtsreichen Situationen die Gastgeber allein im ersten Drittel am „Hexer“ im Gästetor, Ercan Kumru, scheiterten. Hätten die Gastgeber nur eine oder zwei ihrer hundertprozentigen Chancen (Harkabus, Zellner) genutzt, wer weiß, wie das Spiel dann ausgegangen wäre.

Furioser Start, vergebene Chancen

Der EHC startete vor stattlicher Zuschauerkulisse furios in den ersten Abschnitt und erarbeitete sich mehrere erstklassige Gelegenheiten, die er aber ausnahmslos vergab. Danach verflachte die Partie etwas, keines der beiden Teams suchte das ganz große Risiko. Die Gäste deuteten aber bereits hier an, dass sie ihren Gegner keinesfalls nochmal unterschätzen wollen, wie das wohl beim 1:5 am Freitag der Fall war. Vor allem über die pfeilschnellen Telesz und Münch ging es einige Male gefährlich vor das vom aufmerksamen Filip Grancarov erneut glänzend gehütete EHC-Tor.

Der kleine Fan der Dragons hofft vergeblich auf eine Wende. Foto: Udo Fürst
Der kleine Fan der Dragons hofft vergeblich auf eine Wende. Foto: Udo Fürst
Nach einer Faustkampfeinlage mussten die Schiedsrichter schlichtend eingreifen, was ihnen nur mit Mühe gelang. Foto: Udo Fürst
Nach einer Faustkampfeinlage mussten die Schiedsrichter schlichtend eingreifen, was ihnen nur mit Mühe gelang. Foto: Udo Fürst
Folge der Schlägerei im dritten Abschnitt: Beide Strafbänke (rechts die der Gäste) waren gut gefüllt. Foto: Udo Fürst
Folge der Schlägerei im dritten Abschnitt: Beide Strafbänke (rechts die der Gäste) waren gut gefüllt. Foto: Udo Fürst
Der kleine Fan der Dragons hofft vergeblich auf eine Wende. Foto: Udo Fürst
Nach einer Faustkampfeinlage mussten die Schiedsrichter schlichtend eingreifen, was ihnen nur mit Mühe gelang. Foto: Udo Fürst
Folge der Schlägerei im dritten Abschnitt: Beide Strafbänke (rechts die der Gäste) waren gut gefüllt. Foto: Udo Fürst

Entscheidung in zwei Minuten

Zwei Minuten im zweiten Drittel entschieden das Spiel – zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend. Bis zur 28. Minute war es eine völlig ausgeglichene Partie, wenngleich mit spielerischen Vorteilen für die Allgäuer. Doch dann schienen die Gastgeber dreimal von allen guten Geistern verlassen, leisteten sich drei katastrophale Fehlpässe sogar in Überzahl und luden die Gäste zu Kontern ein, die diese gnadenlos zu drei Toren nutzten. Bis zur zweiten Pause agierten die Dragons teilweise völlig konfus, kopf- und ideenlos und konnten sich bei ihrem Goalie bedanken, dass sie nicht noch höher zurücklagen. Überhaupt war Filip Grancarov an diesem Abend der einzige Mitterteicher in Normalform.

Wölfe lassen nichts anbrennen

Die scheibentechnisch und läuferisch überzeugenden Gäste ließen auch im letzten Abschnitt nichts mehr anbrennen und erhöhten sogar noch auf 4:0, ehe dem diesmal auch recht unglücklich agierenden Top-Torjäger Harkabus zumindest der Ehrentreffer glückte. Am Ende stand ein vollauf verdienter Sieg der Wölfe, die damit auch im entscheidenden dritten Playoffmatch am Freitag klarer Favorit sind. Allerdings haben die Dragons in dieser Spielzeit schon mehrfach bewiesen, dass sie jederzeit für Überraschungen gut sind. Totgesagte leben bekanntlich länger. Warum sollte das nicht auch im Ostallgäu wahr werden?

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