Ein heiterer Spaziergang durch die Tännesberger Wirtshauskultur

Tännesberg. Die Tännesberger Wirtshauskultur hatte eine abwechslungsreiche Geschichte. Die Besucher staunten bei dem Vortrag im Hotel Wurzer nicht schlecht.

Wirtshausschild aus der damaligen Zeit. Foto: Sabine Richter
Wirtshausschild aus der damaligen Zeit. Foto: Sabine Richter
Foto: Sabine Richter
Foto: Sabine Richter
Sabine Richter
Sabine Richter

Mit der Tännesberger Wirtshauskultur hatte sich Wolfgang Georg Nicklas eingehend befasst und sich Informationen aus alten Unterlagen und von Zeitzeugen und Heimatforschern eingeholt. Das Bildmaterial wurde ihm auch großzügig von Tännesbergern zur Verfügung gestellt. Was sich im Laufe der Jahrhunderte in der Tännesberger Wirtshauskultur so tat, brachte er vor vollem Haus im Hotel Wurzer den staunenden Besuchern in einem lebendigen Vortrag näher.

Aus alten Finanzamtsunterlagen von 1840 gab es nur drei offizielle Gastwirte: die „Post“(heute Sporthotel), „Hanseller“ (Gürtler) und „Stern“ (Bäckerei Spickenreither). Aus den Aufzeichnungen des Tännesberger Kommunbrauwesens (13. Jahrhundert bis 1958) ergab sich jedoch etwas anderes. So hatten um 1840 von 151 Grundstücken 131 das Braurecht und das wurde umfangreich genutzt.

Am Bier mitverdient

Nach 1920 gab es 33 größere Abnehmer, wovon auszugehen ist, dass dies allesamt Wirtshäuser waren. Ein Grund lag wohl auch darin, dass bei den Viehmärkten ab etwa 1720 viel Kundschaft zu versorgen war. Dies bedeutete auch Einnahmen für die stets klamme Kommune, die nach dem dreißig jährigen Krieg, dem spanischen Erbfolgekrieg und mehreren Bränden ziemlich heruntergewirtschaftet war. Neben den Abgaben auf Bier war auch ein „Pflasterzoll“, 1 Kreuzer pro verkauftes Rind, zu entrichten.

Beim Spaziergang durch Tännesberg ab 1900 zeigte Wolfgang Georg Nicklas die Standorte der Wirtshäuser und konnte mit zahlreichen Bildern aufwarten, die auch Innenansichten zeigten. Vom Gasthof „Zur Sonne“ (Hanseller), „Oberen Schreiber“ und „Zimmerpeter“ waren noch historische Wirtshausschilder vorhanden.

Auch ein Impuls für den Fremdenverkehr

Der Fremdenverkehr wurde natürlich durch die breit aufgestellte Gastronomie auch gefördert. Ein Pionier des Fremdenverkehrs war Anton Grieb, der auch einer der Gründerväter des Tännesberger OWV (früher Heimatschutzverein) war.

Für die musikalisch Begleitung sorgte „Harmonika-Franz“ Maunz mit passenden Liedern und humorvollen Beiträgen.

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