Fastenpredigt regt zum Glaubensgespräch an

Immenreuth. In seiner Fastenpredigt in der Herz-Jesu-Pfarrkirche sprach Hans Schmid über die Relevanz von Glauben in einer Zeit hoher Kirchenaustritte. Er verglich die Bedeutung des christlichen Glaubens mit einem Clown, der vor einem Brand warnt, aber nicht ernst genommen wird. Schmid betonte, dass Gott Menschen benötigt, um Hoffnung und positive Botschaften in den Alltag zu tragen.

Pfarrvikar Dr. Linus bedankte sich beim beliebten ehemaligen Studiendirektor und Religionslehrer am Gymnasium Eschenbach Hans Schmid für die erste von drei Fastenpredigten in der Herz-Jesu-Pfarrkirche. Bild: Roman Melzner

Im Rahmen der Fastenzeit fand in der Herz-Jesu-Pfarrkirche in Immenreuth eine besondere Veranstaltung statt. Der ehemalige Studiendirektor und Religionslehrer Hans Schmid hielt eine Fastenpredigt zum nachdenklich stimmenden Thema „Gott brauch Menschen?!“. Die Pfarrgemeinde nahm diesen Anlass mit regem Interesse auf, und die Kirchenbänke füllten sich mit Gläubigen, die den Worten des Referenten lauschten.

Zwischenfrage und Ausruf: Gott brauch Menschen?!

Der Pfarrvikar Dr. Linus, welcher den Wortgottesdienst leitete, begrüßte die anwesende Gemeinde und führte in das zentrale Motto der Predigt ein. Dieses Motto ist sowohl als Frage als auch als Ausruf konzipiert und soll die Gläubigen zum Nachdenken anregen. Angesichts einer Gesellschaft, in der die Kirchenaustritte zunehmen, erscheint es, als wäre der Glaube an Gott im Schwinden begriffen. Doch gerade in Krisenzeiten suchen die Menschen wieder vermehrt Zuflucht im Gebet.

Gleichnis und Gysi: Bezugnahmen des Vortragenden

Hans Schmid spannte in seiner Predigt einen weiten Bogen und zog dabei die Parallele zu einer Geschichte eines Reisezirkus, der in Brand geriet. Die Ignoranz der Dorfgemeinschaft gegenüber dem warnenden Clown, welcher um Hilfe bat, brachte ihm zwar Spott ein, aber am Ende traf das gleiche Schicksal auch die Zuschauer. Ähnlich sieht es nach Ansicht von Schmid mit dem christlichen Glauben aus: oft verspottet und ignoriert, doch unentbehrlich.

Interessanterweise berief sich der Redner auch auf Aussagen von Gregor Gysi, einem bekannten Politiker der Linken, der sich selbst als nicht gläubig bezeichnet. Gysi äußerte seine Befürchtungen über eine Gesellschaft ohne Religion bei einer Audienz mit Papst Franziskus, was die Bedeutung von Glauben und Spiritualität in der modernen Gesellschaft unterstreicht.

Appell an den Alltag: Integration von Gottes Wort

Schmid betonte die Wichtigkeit, Gott in das tägliche Leben zu integrieren und nicht zu scheuen, das Wort Gott in den Mund zu nehmen. Er sieht eine dringende Notwendigkeit, gerade Kinder und Jugendliche in Kindergärten, Schulen und Familien mit dem Glauben in Berührung zu bringen, denn Glaube darf nicht zu einem Fremdwort verkommen.

Soziale Plattformen, auf denen Hass und Intoleranz leider allgegenwärtig sind, machen den Bedarf an einer solchen Integration deutlich. Die Fastenzeit, die als Vorbereitung auf das Osterfest dient, sollte ein Zeitraum sein, in dem man sich noch mehr um Mitmenschen kümmert und Gott in sein Leben einlädt.

Dank und Vorankündigung für die Gemeinde

Zum Abschluss der Veranstaltung sprachen Pfarrvikar Dr. Linus und der Sprecher des Pfarrgemeinderats Roman Melzner ihren Dank an die Besucher der Kirche sowie an den Organisten Michael Scherm für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes aus. Auch Hans Schmid, der von 1950 bis 1974 in Immenreuth wohnte, wurde besonders für seine gelungene Fastenpredigt gewürdigt.

Am Freitag, den 8. März, setzt sich die Reihe der Fastenpredigten fort. Diesmal wird sich der Diakon Martin Schraml aus Erbendorf den modernen Alltagsproblemen widmen und dabei besonders die Herausforderungen durch Internet und soziale Medien beleuchten.

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