Gemeinderat Störnstein macht den Weg frei für zwei neue Solarparks

Störnstein. Zwei neue Solarparks mit einer Gesamtfläche von nicht ganz zehn Hektar hat der Gemeinderat genehmigt. Eines der beiden Projekte stößt auf Widerspruch, die beiden Kritikerinnen von SPD und FW können sich aber nicht durchsetzen.

Zwei neue Solarparks sind in Weiden geplant. Symbolbild: Gabi Eichl

Vor der Entscheidung über die aktuellen Projekte hat der Gemeinderat einen Kriterienkatalog festgelegt, wie mit künftigen Bauanträgen für Solarparks zu verfahren ist. Demnach sind sich die Gemeinderäte einig, dass insgesamt nur maximal 20 Hektar, das entspricht etwa zwei Prozent der Gemeindefläche, für Photovoltaikanlagen zur Verfügung stehen sollen. Die Entscheidung über geringfügige Überschreitungen behält sich der Gemeinderat vor. Mit der Entscheidung für die beiden vorliegenden Projekte wäre damit die Hälfte der Gesamtfläche verbraucht.

Maximal fünf Hektar je Solarpark

Eine Einzelanlage darf nach dem Kriterienkatalog nicht mehr als fünf Hektar Modulfläche haben. Auch hier kann über kleinere Überschreitungen gesondert entschieden werden. Der Kriterienkatalog wurde einstimmig verabschiedet, wenn auch einige Gemeinderäte Bedenken äußerten. FW-Sprecher Hubert Meiler etwa meinte, fünf Hektar könnten im Einzelfall zu klein sein. Elke Troppmann (SPD) bezeichnete die 20 Hektar Gesamtfläche als zu groß. Johann Confal (FW) hätte gern, wie er sagte, einen gewissen Mindestabstand zur Bebauung festgeschrieben gehabt.

Bürger mit mindestens 50 Prozent beteiligen

Ein weiteres Kriterium ist ein Finanzierungsmodell, das eine Beteiligung von Störnsteiner Bürgern in Höhe von mindestens 50 Prozent gestattet. Außerdem müssen die Betreiber der Solarparks ihre Qualifikation nachweisen und ihren Firmensitz in der Gemeinde anmelden.

Energie für 1570 Zwei- bis Drei-Personen-Haushalte

Aktuell geht es um zwei, jeweils knapp fünf Hektar große Projekte, für die der Gemeinderat den Weg geebnet hat, indem er den Flächennutzungsplan ändert und jeweils einen Bebauungsplan aufstellt. Es handelt sich um Projekte der Weidener ENMAG und der Floßer Natur-Energietechnik. Erstere will direkt an der Störnsteiner Spange bauen und hält nach Aussagen ihres Geschäftsführers Maximilian Burger mehr als 270 Meter Abstand zur Wohnbebauung ein. Dank Einspeisemöglichkeit in unmittelbarer Nähe müssten laut Burger keine Leitungen gegraben werden. Rein rechnerisch werde die Anlage um die 1570 Zwei- bis Drei-Personen-Haushalte mit erneuerbarem Strom versorgen können. Burger sprach außerdem von einer ganzjährigen Beweidung der Flächen mit Schafen und Rindern.

Ich tu´ mich wirklich schwer mit drei Anlagen auf einen Schlag. Elke Troppmann

Das Projekt der Floßer Natur-Energietechnik nennt sich „Solarpark Mühl- und Fichtenacker“ und soll auf dem Gelände mit dem Flurnamen Irllohe entstehen. Während das ENMAG-Vorhaben einstimmig befürwortet wurde, stimmten gegen das Projekt des Floßer Unternehmens die Gemeinderätinnen Troppmann und Renate Schwarz (FW).

Troppmann wurde sehr deutlich: Das geplante Baugebiet „Im Badgarten“ schaue jetzt schon auf eine „nicht funktionierende“ Biogas-Anlage, künftig auch noch auf einen Solarpark „mitten im Landschaftsbild“. Sie sagt: „Ich tu´ mich wirklich schwer mit drei Anlagen auf einen Schlag.“ Sie meint damit die beiden Projekte, wobei das Flosser Projekt aus zwei Anlagen nebeneinander besteht. „Mir tut das weh, ich kann das nicht verantworten“, sagt Troppmann. Bürgermeister Markus Ludwig erwidert: „Das liegt im Auge des Betrachters.“

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