Gemeinsam sorgen für Menschen mit Demenz in Weiden

Weiden. Neben Impulsen zur Charakterisierung und Bewertung von Demenz wurden Handlungsempfehlungen und Konsequenzen diskutiert sowie die neu entwickelte App "DemenzGuide" vorgestellt.

Die beiden Hauptreferenten gaben einen tiefen Einblick in das Thema. Foto: Siegfried Bühner
Die beiden Hauptreferenten gaben einen tiefen Einblick in das Thema. Foto: Siegfried Bühner
Foto: Siegfried Bühner
Foto: Siegfried Bühner
Foto: Siegfried Bühner
Foto: Siegfried Bühner

Zur Themenveranstaltung „Nicht vergessen! – Gemeinsam sorgen“ für Menschen mit Demenz hatte die Evangelische Akademie Tutzing und das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz ins Martin-Schalling-Haus in Weiden eingeladen. Vom „Phänomen Demenz“ bei dem „Personalität und Identität verschwinden“ sprach gleich zu Beginn seines Referats der Ethik- und Anthropologie-Professor Arne Manzeschke. Damit kennzeichnete er die Ausgangslage für Gesellschaft und Angehörige im Umgang mit den immer weiter wachsenden Zahlen von Demenzkranken. Manzeschke und Stadtdekanin i.R. Barbara Kittelberger waren die Hauptreferenten der ganztägigen Veranstaltung über das Thema Demenz.

Handlungsempfehlungen und Konsequenzen

In beiden Vorträgen ging es zunächst um Charakterisierung und Bewertung dieser Krankheit, dann aber vor allem um Handlungsempfehlungen und Konsequenzen. Dass es bei Demenzkranken zu einer „tiefgreifenden Änderung des Gefühlslebens“ kommt, erläuterte Seelsorgerin und Therapeutin Kittelberger. Und sie beschrieb die Gefühlswelt der betroffenen Kranken. „Sie schämen sich, wenn Namen nicht mehr da sind und wenn man Dinge nicht mehr mitteilen kann“. Angst und Verzweiflung äußerten sich oft in gefühlten Pflichten, „unbedingt etwas erledigen zu müssen“.

Umgang mit Demenz

Medizinische Einstufungen seien hilfreich, „aber für das konkrete Zusammenleben brauchen wir etwas anderes“. Dazu empfiehlt er, „die Würde des anderen zu respektieren und auch für den Willen des anderen Respekt zu haben“. Und manchmal müsse es auch zu einem Rollentausch, zum Beispiel Mutter-Tochter, kommen. Als Hilfsmittel für „An- und Zugehörige“ von Demenzkranken stellte Pfarrer Michael Thoma die neu entwickelte App „DemenzGuide“ vor. Sie kann aus den bekannten App-Stores heruntergeladen werden. Praxisbeispiele von regionalen Betreuungsprojekten für Demenzkranken standen ebenfalls auf dem Programm.

Grußworte sprachen Dekan Thomas Guba sowie Bettina Hahn und Dr. Ehrenfried Lachmann in Vertretung der regionalen Veranstalter. Moderator der Tagung war Studienleiter Dr. Hendrik Meyer-Magister.

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