Innenstädte stärken, bevor es zu spät ist

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Die Herausforderungen für den regionalen Handel im Zuge der Digitalisierung sind groß. Binnen 15 Jahren ist der Marktanteil des inhabergeführten Einzelhandels von 32 auf 18 Prozent zurückgegangen, Tendenz sinkend. Wie kann man der Entwicklung entgegenwirken? 

Wörthstraße Weiden Nordsee Fußgängerzone

Das Positionspapier „Innenstädte stärken, Digitalisierung fördern, Rechtssicherheit schaffen“ der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim gibt Bund, Freistaat und Kommunen Empfehlungen, um dem Bedeutungsverlust des lokalen Handels entgegenzuwirken. Standorte auf der grünen Wiese sind bei vielen Kunden beliebt und bringen betriebswirtschaftliche Vorteile. „Gleichwohl sind es die Innenstädte und Ortskerne, die Identifikationspunkt, nicht nur der eigenen Kommune, sondern auch für die jeweilige Region sind“, weiß Handelsexperte Dr. Matthias Segerer von der IHK. Die Kommunen täten gut daran, vorhandene Kompetenzen beim Einzelhandel und bei Dienstleistungen um besondere Maßnahmen wie zum Beispiel Feste oder Märkte zu ergänzen.

Das „Erlebnis Innenstadt“ prägten harte Fakten, wie gute Erreichbarkeit und ansprechende Architektur ebenso wie ein kluges Standortmarketing. Funktionierende Innenstädte seien immer durch Multifunktionalität geprägt. Neben dem Handel brächten Gastronomie und Dienstleistungen Frequenz. Aus Sicht der IHK bilden städtebauliche Rahmenkonzepte die Grundlage für eine strategische Ausrichtung der Stadtentwicklung. „Nur Kommunen, die einen klaren Plan haben und diesen auch konsequent verfolgen, werden langfristig im interkommunalen Wettbewerb bestehen“, prognostiziert Segerer.

Eigenverantwortung und Rechtssicherheit für Betriebe

Egal ob Sonntagsöffnung oder Datenschutzrecht. Nicht die Vorschriften machten den Firmen das Leben schwer, sondern fehlende Planungs- und Rechtssicherheit. Die IHK empfiehlt dem Gesetzgeber, nicht nur Regeln vorzugeben, sondern auf die Eigenverantwortlichkeit der Unternehmen zu vertrauen. Das ermögliche effiziente und praxisnahe Lösungen. Als positives Beispiel nennt Segerer die Plastiktütenrichtlinie der EU. „Durch die Selbstverpflichtung der Handelsunternehmen sank der Verbrauch an Plastiktüten binnen einem Jahr um mehr als 25 Prozent.“

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