Konfirmations-Jubiläum: Verheißung und Lebensaufgabe

Kaltenbrunn. Der Konfirmationsspruch ist nicht nur Verheißung, sondern Berater und Begleiter des Lebens, ermutigt der Geistliche bei der Jubelkonfirmation.

Wie der unscheinbar blasse Konfirmationsspruch eine Kraft entfaltet, erläuterte Pfarrer Matthias Weih (rechts) den 18 Frauen und Männern, die vor 25, 50, 60 und 70 Jahren als vollwertige Mitglieder in die evangelische Kirche aufgenommen wurden. Foto: Siggi Bock

Ein festliches Choralvorspiel des Posaunenchors unter dem Dirigat von Katrin Seidl zu „Tut mir auf die schöne Pforte“ begleitete am Sonntag den Einzug der Jubelkonfirmanden in die St.-Martins-Kirche. Der 70. Wiederkehr ihres Festtags gedachten Hans Grünbauer, Karl Klier, Hans Fischer, Helga Grünbauer, und Berti Luber. Das diamantene Jubiläum begingen Richard Ermer, Herbert Maaß, Hans Sifft, und Christa Malzer. Fünf Männer und Frauen feierten die goldene, vier die silberne Konfirmation.

Unterschiedliche Wege

„Was ist aus den Jubilaren geworden, die damals unter dem Segen Gottes und mit ihrem Konfirmationsspruch im Gepäck losgezogen sind?“, fragte Pfarrer Matthias Weih. Die Jubilare hätten ganz unterschiedliche Wege hinter sich gebracht, denn nicht immer laufe alles wie geplant. „War Ihr Spruch dabei Ihr Freund oder lebten Sie nebeneinander her?“ Pfarrer Weih riet, nach den Spuren zu suchen, in denen sich zeige: „Mein Leben hat einen guten Weg genommen, wo ich von Herzen Gott sei Dank rufen konnte.“

Doch bleibe auch das Gefühl, dass der Bibelvers mehr versprochen habe, als das eigene Leben halten konnte, dass man so manche Enttäuschung bis heute mit sich herumtrage. „Konfirmationssprüche sind ja nicht nur Verheißung; sie geben einem gleich eine Lebensaufgabe mit“, bemerkte der Seelsorger. So könne es sein, dass so ein Spruch auf seinen Auftritt warte, auf den Tag, an dem sich Spruch und Leben wie ein Puzzle zusammenfügten.

Musikalische Begleitung von Chor und Bläsern

Als Denkanstoß gab Pfarrer Weih Jubilaren und Festgemeinde die Worte des 119. Psalms mit: „Wohl denen, die ohne Tadel leben, die im Gesetz des Herrn wandeln! Wohl denen, sie sich an seine Zeugnisse halten, die ihm von ganzem Herzen suchen, auf seinen Wegen wandeln und kein Unrecht tun.“

Der Kirchenchor unter Leitung von Julia Schmidt sang „Lobpreiset unsern Gott“ und „Großer Gott, wir loben dich“, wobei Helga Ermer und Irmgard Müller mit Oberstimmen glänzten. Anschließend feierten die Jubilare mit der Gemeinde Abendmahl. Zum Auszug intonierten die Bläserinnen und Bläser „Bis hierher hat mich Gott gebracht.“ Den Gemeindegesang begleitete Organist Heinrich Müller.

Nach dem Mittagessen versammelten sich die Jubilare mit Pfarrer Weih zum Gedenken an die Verstorbenen auf dem Friedhof. Im Gemeindehaus servierten Brunhilde Witzl, Tanja Schönberger und Klaus Dippl Kaffee und Kuchen.

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