Kopfhoch.de in Krisen: Wo es Hilfe gibt

Nordoberpfalz. An wen wenden sich Kinder, Jugendliche und Familien, wenn alles zusammenbricht? “Kopf hoch” zeigt viele Optionen. 

Kopfhoch.de
Kopfhoch.de – eine von Jugendämtern unterstützte Initiative bietet Hilfe, Beratung und sammelt Versorgungsangebote. Symbolbild: kopfhoch.de

Sina (15) hat Angst. Sie schaut auf ihr Smartphone und sieht ständig neue Meldungen zum Coronavirus. Was passiert, wenn meine Familie sich mit dem Virus infiziert? Wird jemand sterben? Müssen wir ins Krankenhaus zur Quarantäne? Was wird mit meinen nächsten Prüfungen? Wie sollen wir das alles nachholen? Warum weinen und streiten meine Eltern ständig? Haben wir genug zu Essen und wird es bald überhaupt noch etwas zu kaufen geben? Was sage ich meinen Freunden wie ich die aktuelle Situation sehe?

Ihre Eltern möchte sie nicht fragen, denn sie diskutieren dauernd nur über die Selbstständigkeit und drohende Kurzarbeit. Auch Oma & Opa wirken gestresst und wollen keinen Besuch. Sina weiß nicht weiter.

Geschlossene Schulen, gestrichene Freizeit- und Betreuungsangebote, Fehlinfos und Panik in sozialen Netzwerken, Social Distancing, finanzielle Unsicherheit, leere Supermarktregale, und viel Zeit auf engem Raum mit der Familie – das ist die aktuelle Herausforderung. Sie bedeutet für Familien Angst, Stress, Ungewissheit und viele Fragen.

Wenn schon vor der Krise finanzielle oder psychosoziale Belastungen in der Familie den Alltag bestimmt haben, wird schnell klar, dass sich Konflikte jetzt zuspitzen könnten. Viele Fachkräfte und Beratungsangebote im nahen Umfeld, wie Lehrer, Jugendsozialarbeiter an Schulen und Schulpsychologen sind zudem schlechter erreichbar. An wen können sich Familien jetzt noch wenden?

[box] „Kopfhoch“ – kostenlos zuhause beraten werden

  • Für junge Menschen und Familien in der Oberpfalz
  • Unter 0800/5458668 (6 bis 22 Uhr) und www.kopfhoch.de (rund um die Uhr) beraten ehrenamtliche pädagogische und psychologische Fachkräfte
  • Wir haben unseren Beraterpool in der Krisenzeit aufgestockt: Ab sofort bis nach den Osterferien haben wir auch Kapazitäten für Eltern, die Rat brauchen

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Kopfhoch! Es gibt Versorgungsangebote, die trotz Corona-Krise weiterhin gut erreichbar sind

Der Kinderschutzbund Regensburg bietet (in Kooperation mit dem MGH Amberg) Hilfe und Unterstützung. Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre, und vorübergehend auch Eltern, können sich kostenlos und anonym bei der Online- und Telefonberatung auf kopfhoch.de (Einzelberatung, Chat, Forum) und unter 0800 5458668 beraten lassen. Ein Team aus zwei hauptamtlichen Projektleiterinnen und 43 ehrenamtlichen Fachkräften (Sozialpädagogen, Psychologen, Erziehungswissenschaftler) bietet Unterstützung an.

Auch auf Social Media ist Kopfhoch vertreten.

Kopfhoch wird zu 80 Prozent von den zehn Jugendämtern der Oberpfalz finanziert, dazu gehören auch die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt/WN, der restliche Anteil wird über Spendengelder aufgebracht.

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