Mit Pappmonster gegen Bierbauch und Älterwerden

Weiden. Das technische Monstrum ist einige Nummern zu groß für die kleine „Kulturbühne“. Der Verstärker-Turm wäre eher was für die Max-Reger-Hallen-Beschallung, als für die Kegelbahn-Größe des „Parapluies“ gleich hinterm Bahngleis.

Bewie Bauer auf der “Kulturbühne” im “Parapluie”. Bild: Helmut Kunz
Bewie Bauer auf der “Kulturbühne” im “Parapluie”. Bild: Helmut Kunz
Bewie Bauer auf der “Kulturbühne” im “Parapluie”. Bild: Helmut Kunz
Bewie Bauer auf der “Kulturbühne” im “Parapluie”. Bild: Helmut Kunz
Bewie Bauer auf der “Kulturbühne” im “Parapluie”. Bild: Helmut Kunz
Bewie Bauer auf der “Kulturbühne” im “Parapluie”. Bild: Helmut Kunz

Gut, dass der Marshall-Gigant bei näherem Hinsehen nur ein Fake und aus Pappe ist. Was Bewie Bauer auf seiner Herzchen-Gitarre nach bester Liedermacher-Art dann aber abzieht, ist doch viel mehr als Lüge. Denn lügen kann eine Gitarre nicht.

In seinem Programm „Ein Teenager wird 45 – Jetzt wird’s g’wampert“ setzte der Dauer-Jugendliche im Weidener „Kulturbahnhof“ weniger auf lyrische Figuren und Akkorde, sondern beschäftigt sich lieber mit dem päpstlichen Musikgeschmack, mit Rock’n’Roll, Hundefreunden, Schützenkönigen, amtierenden und ehemaligen Mandatsträgern, wie Karl Lauterbach und Franz-Josef-Strauß, der seiner Ansicht nach immer noch Bayerischer Ministerpräsident wäre, würde er noch leben.

Bierbauch im Anmarsch

Der Mix aus rockigem Kabarett und Comedy geht letztlich auf. Am Schluss wollen viele Fans CDs kaufen. Bewie Bauer steht kurz vor seinem 45. Geburtstag und stellt erschreckend vor dem Spiegel fest, dass der Bierbauch im Anmarsch ist. Die jungen, wilden Jahre vorbei? Oder nicht? Wie toll fing doch alles an, als er in den 80-ern mit fünf älteren Brüdern in Oberbayern aufwuchs. Was waren das für Zeiten.

Nicht immer die besten. Denn die Wollsocken haben gekratzt, Vokuhilas waren der letzte Schrei und zu Kuschelrock tanzte man Schieber. Ganz gegen seine damalige Einstellung als Möchtegern-Rock’n’Roller. Trotzdem hat Bewie Bauer mit puren Optimismus und seiner besten Freundin, der „Herzchen“-Gitarre die letzten zehn Jahre als Berufsjugendlicher überlebt. Zugegeben nicht ganz unbeschadet, wie er auf der Bühne in schillernden Farben zu erzählen weiß.

Am Samstag, 6. November steht der Kabarettist und Zauberkünstler Rudy Christl mit seinem “Rudymentären Reloaded”-Programm auf der “Kulturbühne”.

Der Eintritt ist wieder frei. Einlass nur von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr mit 3G-Nachweis. Beginn 19 Uhr. Nur mit Reservierung unter Mobil oder WhatsApp 0175 / 9339933.

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