Nach straffem Programm wird auch gefeiert

Irchenrieth/Schwarzenbach/Weiden. Nordoberpfälzer Geschichte, Kultur, Land und Leute – all das haben die 115 ungarischen Sportlerinnen und ihre Trainerinnen, die sich bis Donnerstag in der Stadt Weiden und im Landkreis Neustadt/WN abschließend auf die Special Olympics World Games in Berlin vorbereiten, am Dienstag serviert bekommen.

Volltreffer: Der zweite Tag des gemeinsamen Host Town-Projektes klang mit einem lockeren Grill auf dem BVS-Gelände am Schießlweiher bei Schwarzenbach aus. Foto: Stephan Landgraf

Dass die ungarischen Sportlerinnen und Sportler in der Bundeshauptstadt bei den Special Olympics erneut eine große Rolle spielen wollen, machte Sportdirektor Gergely Màtè-Schwarcz deutlich. Bei den letzten Spielen 2019 in Abu Dhabi sammelten seine Athletinnen und Athleten in den verschiedenen Leistungsklassen immerhin 60 Medaillen ein, in Berlin soll dieser Erfolg zumindest wiederholt werden.

Die Erholungsphase war kurz, denn erst gegen Mitternacht bezog die ungarische Delegation nach der Willkommensparty auf dem Weidener Stadtplatz ihre Hotels in Tännesberg. Knapp neun Stunden später stand schon der zweite Tag auf dem Programm, der neben dem abendlichen Grillfest beim Behinderten- und Vitalsportverein (BVS) Weiden auf dem Gelände am Schießlweiher bei Schwarzenbach die Führungen durch die Stadt Weiden und durch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg beinhaltete.

Tour durch die Region

Der zweite Tag des gemeinsamen Host Town-Projektes hatte für die ungarische Special Olympics-Delegation Führungen durch die Stadt Weiden und durch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg auf dem Programm.
Der zweite Tag des gemeinsamen Host Town-Projektes hatte für die ungarische Special Olympics-Delegation Führungen durch die Stadt Weiden und durch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg auf dem Programm.
Foto: Stephan Landgraf
Foto: Stephan Landgraf
Foto: Stephan Landgraf
Foto: Stephan Landgraf

Dort wurden sie von den beiden Schirmherren, Alt-Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und stellvertretende Landrätin Margit Kirzinger, sowie vom Sportbeauftragten der Stadt Weiden, Christian Meiler, und vom Vorstandsvorsitzenden des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth, Christian Stadler, begrüßt. In Weiden sorgten Seggewiß, Stadtrat Rainer Sindersberger sowie die Gästeführer Manfred Rieck und Andrea Raimund von der Tourist-Info für kurzweilige Informationen rund um die Stadt.

In Flossenbürg hatten KZ-Gedenkstättenleiter Prof. Dr. Jörg Skriebeleit und sein Team für die Besucher aus Ungarn, die in kleinere Gruppen aufgeteilt waren, eine interessante Tour durch das Gelände auf die Beine gestellt. „Unsere Besucher waren schlichtweg begeistert und trotz der sicherlich nicht immer einfachen Thematik angetan“, lautete Fritschs positive Bilanz dann auch beim gemeinsamen Mittagessen im Museumscafé Flossenbürg, dessen Team für eine reibungslose Bewirtung sorgte.

Es darf auch gefeiert werden

Die Unified-Fußballer des RehaSport-Vereins des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth machten auch auf der Tanzfläche zusammen mit den ungarischen Gästen eine gute Figur. Foto: Stephan Landgraf

Wer den ganzen Tag über ein straffes Programm bewältigt und viel nordoberpfälzer Geschichte und Kultur getankt hat, der darf auch – wenngleich in Maßen – feiern. Gesagt, getan: Das Grillfest auf dem Gelände des Behinderten- und Vitalsportvereines (BVS) Weiden am Schießlweiher bei Schwarzenbach ist am Dienstagabend ein krönender Abschluss ihres zweiten Tages in der Region gewesen.

Denn einmal mehr erwies sich das BVS-Team nicht nur als ein perfekter Gastgeber, sondern in lockerer und ungezwungener Atmosphäre wurde Inklusion gelebt. Christian Meiler sowie der BVS um seine beiden Vorsitzenden Sabine Birner und Marina Weiß hießen die Gäste kurz willkommen. Meiler überreichte dabei dem Verein für sein Engagement eine Spende der Stadt Weiden über 500 Euro. „Wir hoffen, ihr habt ganz viel Spaß bei uns“, sagte Birner. Weiß, die den Ungarn den BVS näher erläuterte, ergänzte: „Genießt die Zeit bei uns und habt in Berlin sehr viel Erfolg.“

Quetschn-Spieler Dominik Koslowski sorgte, wie schon beim Empfang am Montag in Weiden, mit seinen Gstanzln und Zwiefachen für Unterhaltung, ehe die Gäste zu ungarischer Musik zusammen mit den Oberpfälzern tanzten. Und als letztendlich der Song „Macarena“ aus der Musikbox ertönte und gemeinsam Fußball gespielt wurde, waren die letzten Berührungsängste verschwunden – Inklusion in seiner Reinform.

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