Nächste Generation: Zoigl-Kinder steigen in Tourismus ein

Windischeschenbach. Es tut sich was in Windischeschenbach. Gleich mehrere Altstadthäuser werden neu belebt. Maßgeblich beteiligt: die Kinder von Hermine und Martin Popp, Glasmacher und Wirtsleute der Zoiglstuben "Beim Gloser".

Popp Gloser Zoigl Tourismus
Foto: IG Bau/Tobias Seifert

Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das “Studio Nummer zwei” in der Dammstraße 3 mitten in Windischeschenbach. In dem lange leer stehenden Haus aus dem 19. Jahrhundert sind jetzt eine Ferienwohnung und drei Appartements untergebracht. Rund 50 Gäste freuten sich mit dem Paar über den gelungenen Um- und Anbau. “Bis vor 20 Minuten haben wir noch gepflastert”, verriet Moritz Popp.

Auf das Häuschen mit Holzverschlag (Baujahr 1800 bis 1830) hatte keiner mehr einen Pfifferling gegeben. Über 15 Jahre war es ein Leerstand, unmittelbar in Altstadtnähe. Moritz Popp glaubt, dass es früher mal ein Stall war und zum Schloss gehörte. “Ein Minihaus, ein totaler Verhau”, beschreibt Sandra Henkens, Leiterin des städtischen Tourismusbüros.

Sie ist froh um die neuen Übernachtungsmöglichkeiten: “Ich find’s klasse.” Das “Studio Nummer zwei” entspreche exakt dem Bedarf des Windischeschenbacher Touristen. Der kommt in der Regel für einen Kurzurlaub: zum Radeln, Wandern und Zoiglbesuch.

Schwester Anna eröffnet Frühstückspension

“Mein Vorstellungsvermögen hat nicht ausgereicht, dass ein solches Schmuckkästchen daraus entstehen kann”, sagte Bürgermeister Karlheinz Budnik bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch. Es habe sich gelohnt, die Städtesanierung zu forcieren. “Das war richtig.” Budnik honorierte die Initiative der Familie Popp, Leerstände mit Leben zu erfüllen.

Denn: Es bleibt nicht bei den Ferienappartements von Moritz Popp. Auch seine Schwester Anna (36) arbeitet mit ihrem Mann Frank Schieder an einem ehrgeizigen Tourismus-Projekt. Das Paar saniert gerade das Ascherl-Anwesen in der Hauptstraße.

Im Herbst soll darin eine Frühstückspension mit fünf Zimmern eröffnen. Der Frühstücksraum ist im ehemaligen Schreibwarengeschäft untergebracht. Die Ladentheke werde reaktiviert, verrät Anna Schieder. Im Eingangsbereich ist der originale Granitboden frei gelegt worden.

Junge Familien ziehen zurück in Oberpfalz

Für Anna, Ernährungswissenschaftlerin und zweifache Mutter, geht damit ein langgehegter Traum in Erfüllung. “Schon während des Studiums in Wien habe ich immer gesagt: Mein größter Traum wäre ein Café.” Dann ging sie mit ihrer Mutter Hermine den Coast-to-Coast-Wanderweg in Großbritannien und wandelte ihren Traum in “Bed & Breakfast” um.

Das Paar lebte bis vor wenigen Jahren in Erding bei München. Frank Schieder arbeitet im IT-Management. Anna war Leiterin des Besucherzentrums der Brauerei Erdinger. “Gastro liegt mir im Blut.” Gleiches gilt für Bruder Moritz, gelernter Brauer: “Ich bin gern Bierbrauer. Und zur Gastronomie ist es da nicht weit.” Geschick im Sanieren hat übrigens auch die Dritte im Bunde, Schwester Lena Reichl mit ihrem Mann Thomas in Weiden bewiesen: Die junge Familie restaurierte ein Altstadthaus am Max-Reger-Park zur Privatnutzung.

Schäfflers sanieren das Hausner-Anwesen

Bei der Eröffnungsfeier fand sich noch ein Ehepaar ein, das mit Leidenschaft alte Häuser mit neuem Leben erfüllt: Michael und Kirstin Schäffler. Sie haben das Hausner-Anwesen in der Hauptstraße gekauft. Geplant sei wieder ein Wohn- und Geschäftshaus, so Schäffler. Eine komplette Kernsanierung werde gemacht. Auch am Nachbarhaus, das schon sehr lange leer steht, wäre er interessiert.

Für Michael Schäffler sind Altbausanierungen kein Neuland mehr. Er hat in Windischeschenbach bereits ein historisches Gebäude in der Dammstraße 6 sowie ein kleines Haus auf dem Eigenheim-Berg hergerichtet. Auch ein Objekt in Weiden ist in der Planung, “aber noch nicht spruchreif”.

Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das
Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das “Studio Nummer zwei” in der Dammstraße 3 mitten in Windischeschenbach. In dem lange leer stehenden Haus aus dem 19. Jahrhundert sind jetzt eine Ferienwohnung und drei Appartements untergebracht. Rund 50 Gäste freuten sich mit dem Paar über den gelungenen Um- und Anbau. Foto: Christine Ascherl
Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das
Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das “Studio Nummer zwei” in der Dammstraße 3 mitten in Windischeschenbach. In dem lange leer stehenden Haus aus dem 19. Jahrhundert sind jetzt eine Ferienwohnung und drei Appartements untergebracht. Rund 50 Gäste freuten sich mit dem Paar über den gelungenen Um- und Anbau. Foto: Christine Ascherl
Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das
Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das “Studio Nummer zwei” in der Dammstraße 3 mitten in Windischeschenbach. In dem lange leer stehenden Haus aus dem 19. Jahrhundert sind jetzt eine Ferienwohnung und drei Appartements untergebracht. Rund 50 Gäste freuten sich mit dem Paar über den gelungenen Um- und Anbau.Foto: Christine Ascherl
Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das
Moritz Popp (31) eröffnete mit seiner Frau Jacqueline am Mittwoch das “Studio Nummer zwei” in der Dammstraße 3 mitten in Windischeschenbach. In dem lange leer stehenden Haus aus dem 19. Jahrhundert sind jetzt eine Ferienwohnung und drei Appartements untergebracht. Rund 50 Gäste freuten sich mit dem Paar über den gelungenen Um- und Anbau. Foto: Christine Ascherl
Foto: Christine Ascherl
Foto: Christine Ascherl
Foto: Christine Ascherl
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