Neue Rohre für den Neuen Weg

Grafenwöhr. Dreimal in den vergangenen zwei Jahren gab es einen Wasserrohrbruch am Neuen Weg, sehr zum Leidwesen der Anwohner, die während der Reparatur ohne Wasserversorgung waren. Nun wollen die Stadtwerke eine Erneuerung der Rohre vorziehen.

Der Neue Weg in Grafenwöhr musste in den letzten Monaten einige Male wegen Rohrbrüchen aufgegraben werden. Foto: Stefan Neidl

Die Anwohner am Neuen Weg haben die vergangenen Jahre unter dem schlechten Zustand ihrer Wasserleitungen zu leiden. Dort gab es wiederholt Rohrbrüche, was zu einem Abschnitt von der Wasserversorgung führte. Auch Stadtrat Thomas Weiß (SPD) erkundigte sich kürzlich im Bauausschuss nach den dortigen Wasserleitungen und fragte nach Plänen zur Erneuerung. Bürgermeister Edgar Knobloch verwies damals auf die Stadtwerke und die Zuständigkeit des Verwaltungsausschusses. Dieser tagte nun am 10. Februar und hat sich mit der Problematik beschäftigt.

Seit den 60ern im Boden

Frank Neubauer ist Vorstand der Stadtwerke. Auf Nachfrage erklärt er den jüngsten Vorfall: “Der letzte Wasserrohrbruch am Neuen Weg ereignete sich am 31. Januar. Die Ursache des Wasserrohbruchs lag an dem alten Zustand des Materials der Wasserleitung. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Asbestzementleitung oder AZ- Rohr.” Diese stammen aus den 1960er Jahren und hielten lange dicht, weswegen es bisher keinen Erneuerungsbedarf gab. Seit zwei Jahren machen sie nun aber Ärger: “Zwei Rohrbrüche traten im Juni 2019 in zeitlich und räumlich engen Abständen auf. Das ist typisch für das alte Material der Asbestzementrohre.”

Frank Neubauer ist Vorstand der Stadtwerke und kümmert sich um eine schnelle Erneuerung der Rohre. Foto: Stefan Neidl

Neubauer erklärte den Vorgang einer Reparatur. Sobald ein Rohrbruch entdeckt wird, wird der Wasseraustritt durch eine Sperrung der Leitung gestoppt. Die Stadtwerke beauftragen dann örtliche Baufirmen mit dem Ausgraben der Leckage-Stelle beauftragt. Die richtige Stelle zu finden sei nicht immer einfach, da der Wasseraustritt an der Oberfläche nicht punktgenau mit dem Leck am Rohr zusammenfalle. Die Differenz könne schon mal einige Meter betragen. 

Reparatur vorgezogen

“Ist die Leckage-Stelle bekannt, wird an dieser Stelle aufgegraben und das Rohr wird herausgeschnitten beziehungsweise komplett ausgetauscht. Nach Behebung des Lecks am Rohr wird die Wasserzuleitung mittels Schieber wieder geöffnet und die Anwohner haben wieder Wasser.”

Die Rohre am Neuen Weg hatten die Stadtwerke schon länger auf dem Schirm, durch den jüngsten Bruch würden sie nun in ihrer Planung vorgezogen, informiert Neubauer. Dies habe auch der Verwaltungsausschuss in der vergangenen Sitzung so beschlossen. Gegebenenfalls müssen mehrere Bauabschnitte eingeplant werden, um die Kosten im Zaum zu halten. Eine Reihenfolge der Abschnitte wird noch festgelegt.

Seit den 60ern haben die Rohre einen guten Job gemacht – jetzt aber sind sie doch zu alt und müssen erneuert werden. Foto: Stefan Neidl

2021 vorerst nur Planungen

Dazu wird die Situation an den Kanalleitungen analysiert. Neubauer hält eine Bauzeit von einem halben Jahr für realistisch: “Sollten die Anwohner durch die Baumaßnahme von der Wasserversorgung abgeschnitten sein, so werden diese von den Stadtwerken für den Zeitraum mit Trinkwasserflaschen versorgt werden.”

Einen Austausch von heute auf morgen kann Neubauer aber nicht versprechen: 2021 werden voraussichtlich nur die Planungen gemacht. Es gilt sich mit anderen Stellen abzusprechen, beispielsweise ob die Stadt im Rahmen der Maßnahme nicht gleich die Straße mit sanieren möchte oder ob sich andere Versorger beteiligen wollen. 

Während des Schadens Ende Januar hatte die Feuerwehr die Anwohner mit Trink und Brauchwasser versorgt. Dies sei die Praxis in der Stadt in solchen Fällen. Neubauer lobt die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und den Rettungskräften von Stadt und Ortsteilen und dankt ihnen für deren Einsatz. Die anfallenden Kosten werden von den Stadtwerken vollumfänglich übernommen.

* Diese Felder sind erforderlich.