Neues Molwitz-Buch – ein tolles Weihnachtsgeschenk

Mitterteich. Es ist ein besonderes Buch über einen besonderen Menschen, das der Mitterteicher Historiker Manfred Knedlik verfasst hat. Eigentlich hätte es in einem besonders festlichen Rahmen vorgestellt werden sollen, aber das Corona-Virus hat es wieder einmal verhindert.  Das Buch beschreibt den ehemaligen Mitterteicher Künstler Herbert Molwitz. Der Titel lautet: „Herbert Molwitz – Vom künstlerischen Reiz des Unauffälligen“.

Von Werner Männer

Buchvorstellung Künstler Molwitz Mitterteich
Autor Manfred Knedlik (links) und Bürgermeister Stefan Grillmeier stellten das neue Buch über den Grafiker und Kupferstecher, den ehemaligen Mitterteicher Künstler Herbert Molwitz vor. Foto: Werner Männer

Es ist eine Dokumentation über sein Leben, seinen Werdegang und seinen erlebnisreichen Lebenslauf – einfach ein Lese-, Bilder- und Geschichtenbuch der besonderen Art. Darüber hätte der Künstler, Grafiker und Kupferstecher wahrscheinlich in seiner besonderen Art geschmunzelt und sich auch gefreut. Es ist gerade rechtzeitig vor Weihnachten erschienen und ein wirklich außergewöhnliches Buch zum Verschenken.

Vielfalt und Bedeutung des Künstlers

Die Buchvorstellung erfolgte im schlichten Rahmen im Zimmer des Bürgermeisters. Und der war sichtlich angetan allein schon von der äußeren Aufmachung, die etwas Geheimnisvolles vermittelt. Er freue sich, so Bürgermeister Stefan Grillmeier, dass das Buch noch rechtzeitig vor Weihnachten erschienen ist. Es sei eine großartige Dokumentation, welche die Vielfalt und Bedeutung des Künstlers in besonderer Weise hervorhebe.

Es habe ihn auch gefreut, so Grillmeier weiter, dass die gemeinsame Ausstellung zum 50. Todestag des Künstlers mit dem Museumsquartier Tirschenreuth erfolgte und gut angenommen worden sei. Auch gegenüber der Familie des Verstorbenen sei dies eine sehr schöne Geste gewesen.

Vorstellung immer wieder verschoben

Eigentlich hätte die Buchvorstellung in Zusammenhang mit der großen Molwitzausstellung im Museum in Mitterteich stattfinden sollen. Wegen der Schwierigkeiten der Recherche in den Archiven durch das Virus musste die Vorstellung immer wieder verschoben werden.

Das jetzt vorliegende Buch unterstreiche noch einmal die Wertigkeit des Künstlers, betonte der Bürgermeister. Damit werde die Wertigkeit Molwitz´ auch in der heutigen Zeit noch einmal besonders betont. Im vergangenen Jahr habe man schon begonnen, die Weihnachtsgrüße der Stadt mit einem Motiv von Herbert Molwitz zu versenden. Heuer habe man mit Zustimmung der Erben eine Trauerkarte mit der berühmten Distel drucken lassen, die an alle Hinterbliebenen der in Mitterteich Verstorbenen versandt wird.

Buchvorstellung Künstler Molwitz Mitterteich
Geheimnisvoll mutet die Titelseite des neuen Molwitzbuches mit dem Autogramm auf der Vorderseite an. Der Leser wird überrascht sein, wie viel Unbekanntes er über den Künstler Herbert Molwitz erfahren wird. Foto: Werner Männer

Noch einmal Bilanz ziehen

Auch der Autor des Buches, Manfred Knedlik, meinte, mit einem Festeinband und einem anderen Format, habe man versucht, dem fünften Band aus der Schriftenreihe der Stadt Mitterteich eine andere Note zu geben. Die Grafikerin Daniela Kleber hatte diese Idee. Noch dazu sei auf der Titelseite das Autogramm des Künstlers mit zu sehen.

Er, Knedlik, habe einfach versucht, zum 50. Todestag über Molwitz noch einmal Bilanz zu ziehen. Schließlich sei der bekannte Grafiker heute schon ab Weiden nicht mehr recht bekannt, obwohl er viele Arbeiten auch in den Bereichen Regensburg, Bayreuth und aus seiner ehemaligen Heimat Weimar, ja in der gesamten Oberpfalz geschaffen habe. Molwitz sei in den 20iger Jahren in Regensburg sehr bekannt gewesen. Heute sei sein Name fast völlig aus dem Gedächtnis verschwunden.

Zwei Jahre Arbeit stecken in einem Buch

Das Buch sei ein biografischer Abriss von der Geburt des Künstlers bis zu seinem Tod. Einen Schwerpunkt habe er auch im Dritten Reich gesetzt, da Molwitz ohne ideologisch vorbelastet zu sein, oft in Ausstellungen vertreten war. Achtmal sei er, im Gegensatz zu anderen, vertreten gewesen. Knedlik berichtete weiter, dass zur Entstehung des Buches viel Recherchearbeit notwendig gewesen sei. Dies sei besonders während der Corona-Pandemie schwierig gewesen, da alle Bibliotheken und Archive gesperrt waren. Insgesamt seien es beinahe zwei Jahre Arbeit gewesen. Deshalb sei es sehr wichtig gewesen, dass viele Zufallsfunde zur Entstehung des Buches beitrugen.

In diesem Zusammenhang würdigte er auch die Mit- und Zusammenarbeit des Vorsitzenden des Arbeitskreises Heimatpflege, Werner Männer. Durch seine tatkräftige Unterstützung seien viele Dokumente und Bilder in das Werk eingeflossen. Aber auch viele andere fleißige Unterstützer habe es gegeben, so Knedlik. Ohne deren Hilfe wäre dieses Werk nur unzureichend zustande gekommen.

Nicht neu erfunden – nur neue Erkenntnisse

In dem Buch, so der Autor weiter, habe er den Künstler nicht neu erfunden. Aber vieles sei neu aufgetaucht, gerade auch mit Unterstützung der Erben. Sie hätten ungehindert Zugang zu manch unbekanntem Dokument erlaubt. Auch viele neue Bilder seien in diesem Zusammenhang aufgetaucht. So hoffe er nur, dass dieses Buch eine Grundlage sein könne, um weitere Forschungen nach dem Künstler zu ermöglichen. „Ich freue mich, dass ich wieder einmal etwas für Mitterteich schreiben konnte“, schloss der Autor seine Ausführungen.

[box type=”info”] Wesentlichen Anteil an dem Buch hatte die Grafikerin Daniela Kleber, die nicht nur für die Umschlaggestaltung sondern auch für das Layout verantwortlich zeichnet.

Das Buch hat 72 Seiten und ist reichlich bebildert. Erschienen ist es im Verlag der Buchhandlung Bodner, Pressath. Die Gesamtherstellung erfolgte bei Wittmann-Druck Waldsassen.

Mehrere Institutionen haben das Zustandekommen des Buches finanziell unterstützt: Bayerische Volksstiftung, Bezirk Oberpfalz, Ernst-Pietsch-Stiftung Degendorf, Sparkassenstiftung Landkreis Tirschenreuth und die Stadt Mitterteich.

Erhältlich ist das Buch zum Preis von 12.90 Euro in der örtlichen Volksbank und in der Sparkasse sowie bei der Stadt. Wegen des gesperrten Rathauses bitte am Fenster von Frau Sommer klopfen. Das Buch ist aber auch im allgemeinen Buchhandel über die ISBN-Nummer 978-3-947247-54-7 erhältlich. [/box]

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