Professor-Dietl-Park: Heiter und besinnlich, mit und ohne Reim

Pressath. Wie wäre es am Wochenende mit einem kleinen Zwischendurch-Ausflug ins Land der Poesie? Das liegt in Pressath nur einen Spaziergang weit entfernt: Zu den Sommerferien bestückte Heiner Brückner vom Kulturkreis Pressath die „Poesiebretter“ neu, die im Professor-Dietl-Park seit dem Welttag der Poesie im März heitere und besinnliche Denkanstöße in gereimten und freien Versen darbieten.

In dem Professor-Dietl-Park in Pressath warten neue „Poesiebretter“ auf alle Parkbesucher. Bild: Bernhard Piegsa

Bei der Auswahl der Texte ließ sich Heiner Brückner „von der Aktualität in und am Park, in der Stadt und im Stadtleben sowie in der Natur“ leiten. In diesem Sinne erscheinen die klassischen und modernen Verswerke per Zeitsprung in neuem Licht beispielsweise als Anspielungen auf die gefiederten Kirchendach-„Besetzer“ (Heinrich Seidel, „Der Storch“), das in der „Corona“-Zeit beschränkte und dennoch so gut wie möglich gepflegte Kunst- und Kulturleben, die spannungsreiche Dialektik zwischen Bewahren und Modernisieren in „Kunstbetrieb“ und „Ortsentwicklung“ oder die einsame Sprachlosigkeit in „Lockdown“-Zeiten (Margret Hölle, „D’Musik“).

Aber auch die Freuden und Vergnügungen der sommerlichen Jahreszeit und die Ermutigung zu Gott- und Zukunftsvertrauen in einer „Ausnahmezeit“ kommen nicht zu kurz. Wichtig sei ihm gewesen, „eine Bandbreite von der Klassik bis zur Jetztzeit bieten zu können“, betont Brückner. Für zeitgenössische Werke habe er sich „um Genehmigung der Autoren oder Verlage“ bemüht, die ihm „wegen der innovativen Idee der Poesiebretter in einem Park in den meisten Fällen gewährt wurden“.

Es wäre schön, wenn sich im Dietl-Park noch viele Bürger und Besucher der Haidenaabstadt von Euterpe, der Muse der lyrischen Dichtkunst, an die Hand nehmen ließen, um Dichtern wie Friedrich Rückert nachzuspüren – seiner Liebe zur „Meisterin Sprache“, aber auch seiner Gewissheit, dass selbst die formvollendetste Wortpoesie noch übertroffen wird von „dem Schönsten“, das aus „keines (menschlichen) Dichters Mund“ hervorgeht: der Natur, die kein Parkbesucher versäumen sollte, gleichfalls bewusst auf sich wirken zu lassen.

Anregungen willkommen

Die „Parkpoesie“ im Pressather Professor-Dietl-Park ist ein offenes Projekt, für dessen weitere Gestaltung Heiner Brückner vom Kulturkreis Pressath Anregungen gerne per Mail parkpoesie@gmx.de entgegennimmt.

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