Schon ausgeliefert: Rio-Räuber Vadim C. wird Haftrichter vorgeführt

Weiden. Das ging zügig: Am Donnerstagvormittag ist Vadim C. (55), einer der letzten beiden mutmaßlichen Rio-Räuber, dem Haftrichter in Weiden vorgeführt worden.

Beamte der Polizeiinspektion Weiden bringen Vadim C. zur Justiz. Links neben ihm Pflichtverteidiger Matthias Haberl. Foto: Christine Ascherl

Der Flugstreik konnte umgangen werden. Der Tatverdächtige ist wie geplant aus Rumänien nach Deutschland überstellt worden. Auch der zweite Beschuldigte, Oleg B. (47), wird in den nächsten Tagen in Weiden erwartet.

Vadim C. traf vor dem Justizgebäude auf seinen Pflichtverteidiger Matthias Haberl. Vorgeführt wurde der Moldawier von Beamten der Polizei Weiden, begleitet von Kriminalbeamten der Kripo. Darunter war auch eine Kommissarin, die 2016 schon mit dem Raubüberfall befasst war. Der Moldawier gilt als dringend tatverdächtig. Seine DNA konnte an der Strickweste der damals 80-jährigen überfallenen Frau gesichert werden.

DNA an Kleidung der Opfer

Vadim C. und Oleg B. sollen zwei der vier Männer gewesen sein, die im April 2016 ein betagtes Paar (80 und 89) im Wohnhaus in Grafenwöhr brutal überfallen haben. Die Bande war aus Prag angereist, angelockt von Tippgebern aus der Region.

Vor Gericht mussten sich bislang nur zwei Täter sowie vier Beihelfer verantworten. Für den Ukrainer Viktor C. gab es 2018 zehn Jahre Haft. Für seinen Landsmann Oleksandr M. 7,5 Jahre. Bis dato fehlten die zwei weiteren dringend Tatverdächtigen: Oleg B. und Vadim C. Ihre DNA haftete an der Jacke des Gastwirts bzw. an der Strickweste der Frau. Gegen beide wurden europäische Haftbefehle ausgestellt.

Prager Polizei ließ sie laufen

Das Ärgerliche: Man hätte Oleg B. und Vadim C. längst gehabt. Die Männer waren schon einmal in Polizeigewahrsam. Sie befanden sich 2016 in der gleichen Prager Wohnung, in der tschechische Spezialkräfte den Haupttäter Viktor C. festnahmen. Damals wurden die Moldawier mit zur Polizei genommen.

Aber sie standen zu diesem Zeitpunkt nicht im Verdacht, am Überfall in Grafenwöhr beteiligt gewesen zu sein. Beide hinterließen Wohnadressen in Transnistrien und gaben freiwillig DNA-Abstriche ab. Die Prager Behörden ließen sie laufen. Zu früh. Mehrere Wochen später meldete das Landeskriminalamt die DNA-Übereinstimmungen mit Grafenwöhr. Seither waren sie wie vom Erdboden verschwunden.

Ihre Festnahme gelang Anfang Februar beim Grenzübertritt von Moldawien nach Rumänien durch die rumänische Polizei.

Kriminalbeamte des Kommissariats 2 der Weidener Kripo mit den Habseligkeiten des Beschuldigten. Foto: Christine Ascherl
Donnerstag, kurz vor 9.30 Uhr. Beamte der Polizeiinspektion bringen Vadim C. zur Justiz. Foto: Christine Ascherl

* Diese Felder sind erforderlich.