“So kniet euch hin, seid nicht eitel, auf dieses harte hölzerne Scheitel“

Waidhaus. Benjamin Schmalnauer war im Hinblick auf das 125-jährige Gründungsjubiläum der Feuerwehr Hagendorf im nächsten Jahr sicher, als er sagte: „Vorstände, Kommandanten, Festdamen, Burschen und Kinder – mia san guat afgstellt, und des gar niat minder.“

Die starken Männer der Feuerwehr Hagendorf meistern das Durchsägen eines Baumstamms problemlos. Foto: Josef Pilfusek

Aber ohne Paten geht bei den Feierlichkeiten natürlich nichts. Deshalb bat der Festleiter am Samstag die Abordnungen der Reinhardsriether und Waidhauser Feuerwehren: „Drum mechten mia eich heit förmlich bittn, unsere Patenvereine zu wern nach alter Sittn.“ Und damit ja nichts schieflaufen sollte, kündigte Schmalnauer an: „Mia moina des ernst und machen’s wöi fröia, drum kumma mia a zum Hulzscheitl-Knöia.“

Gesagt getan. „So kniet euch hin, seid nicht eitel, auf dieses harte hölzerne Scheitel“, forderte Dominik Kick, der Vorsitzende der Feuerwehr Reinhardsrieth, die Hagendorfer auf. Die Aktion zeigte Wirkung, war aber nicht alles. „Zum Untermauern eurer Bitt‘ seid ihr gewiss imstand‘, drum sägt ab ein Stück vom Stamm“, forderte er die Bittsteller auf. Der Grund: „Wir wollen eure Kraft, Ausdauer und Technik sehen. Diese Prüfung müsst ihr bestehen.“ Kein Problem für die starken Männer aus Hagendorf: Sie meisterten die Aufgabe mit Bravour.

Die Bitten kamen an

Die Führungsriege der Feuerwehr Hagendorf bittet knieend um die Übernahme. Foto: Josef Pilfusek
Die Führungsriege der Feuerwehr Hagendorf bittet knieend um die Übernahme. Foto: Josef Pilfusek
Die starken Männer der Feuerwehr Hagendorf meistern das Durchsägen eines Baumstamms problemlos. Foto: Josef Pilfusek
Die starken Männer der Feuerwehr Hagendorf meistern das Durchsägen eines Baumstamms problemlos. Foto: Josef Pilfusek
 Foto: Josef Pilfusek
Foto: Josef Pilfusek
 Foto: Josef Pilfusek
Foto: Josef Pilfusek
 Foto: Josef Pilfusek
 Foto: Josef Pilfusek
 Foto: Josef Pilfusek
 Foto: Josef Pilfusek

„Im Johr 1899 hout’s mit da Feierwehr begonnen, seit somit 124 Johr‘ homma an Erfahrung dazugewonnen“, blickte Hermann Gilch zurück. Dabei verwies der Vorsitzende der Hagendorfer Wehr auch auf die zurückliegenden Jubiläumsfeste 1974 und 1999 und appellierte an die Kameraden von Reinhardsrieth und Waidhaus: „Scho damals worts ihr als Patenvereine an unserer Seit’n, also löit’s uns unsere Partnerschaft nu mehr ausweit’n.“

Tobias Stahl, der stellvertretende Kommandant aus Hagendorf, wusste außerdem: „In da Feierwehr unterstützen mia uns scho seit langer Zeit, ob Übung, Abzeichen oder Einsätze. Nur gemeinsam kumma mia so weit.“ Dazu passte auch seine Feststellung: „Als Feuerwehr’n as oina Gmoi halt’n mia zamm, weil ner su hom mia alle wos dava.“

Wir wollen in Kameradschaft miteinander geh’n

Die Bitten waren bei den Reinhardsriethern und Waidhausern angekommen. „So müssen wir jetzt zur Beratung zusammenkommen“, sagte Dominik Kick, auch im Namen des Waidhauser Vorsitzenden Johann Dierl. Also ging es mit Bürgermeister Markus Bauriedl ins Rathaus, um danach unter dem Jubel der Anwesenden anzukündigen: „Bei eurem Jubiläum Pate und Ehrenpate zu sein, sind große Ehren für unsere Vereine. Wir wollen in Kameradschaft miteinander geh’n und euch an den festlichen Tagen zur Seite steh’n.“

Inzwischen war auch der Schlagbaum in der Höhe. Das war auch ganz im Sinne des Bürgermeisters, der sich schon auf die Festtage vom 28. bis 30. Juni 2024 freute. Einer ausgiebigen Kameradschafts- und Partnerschaftsfeier stand nach dem vom Vereinsorchester des Musikvereins Waidhaus mit Hermann Mack an der Spitze angeführten Festzug zum Waidhauser Feuerwehrhaus nichts mehr im Wege.

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