Stadtrat Grafenwöhr: Trügerische Kriminalitätsstatistik

Grafenwöhr. In der Stadtratssitzung nimmt Bürgermeister Edgar Knobloch Bezug zum Sicherheits- und Verkehrsgespräch mit der Polizeiinspektion Eschenbach. Die Statistik täuscht dabei. Dennoch ist die Entwicklung positiv.

Für die neue Wasserrutsche wurde ein Nachtragsangebot für Rohbauarbeiten eingeholt. Sie soll im Laufe des Juni eröffnen. Foto: Stefan Neidl

In der jüngsten Stadtratssitzung nahm Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) Bezug zum Sicherheitsgespräch mit Polizeiinspektionsleiter Werner Stopfer. Auf Grafenwöhr fielen dabei relativ hohe Zahlen bei Straftaten, Knobloch wollte diese aber einordnen: „Die amerikanischen Einwohner sind nicht registriert, begehen aber genauso Straftaten. Das heißt wir haben etwa 15.000 bis 20.000 mehr Einwohner als die Statistik sagt.“ Die von den amerikanischen Mitbürgern begangenen Straftaten werden also auf die 6.500 Deutschen runtergebrochen.

Ähnlich verhaltet es sich mit der Verkehrsstatistik – auch bauen Amerikaner ebenso Unfälle, die aber auf die Deutschen umgelegt werden.

Anstieg bei Gewalt gegen Polizisten

Bedauerlich fand Knobloch den Anstieg bei Gewalt gegen Polizeibeamten: Diese ist um 214 Prozent gestiegen. Betrugsdelikte sind zwar um ein Viertel zurückgegangen, dennoch sind Schockanrufe, die die Gutgläubigkeit von älteren Menschen ausnutzt, für den Bürgermeister umso verwerflicher.

So genannte Rohheitsdelikte sind weniger geworden. „Mit einer Aufklärungsquote von 73 Prozent liegt die PI Eschenbach zehn Prozent über dem Bayernschnitt. Dafür gilt ein Dank der Polizei.“

Mehr leichte, weniger harte Drogen

Thomas Weiß (SPD) interessierte sich für die Zahlen beim Drogenkonsum. Eine eigene Erfassung gebe es für Grafenwöhr nicht, innerhalb des Zuständigkeitsgebiets der Polizeiinspektion Eschenbach sind Drogendelikte insgesamt gestiegen. Erfreulich ist hingegen, dass harte Drogen weniger geworden seien. Hauptsächlich ging es um Marihuana und Haschisch.

Gerald Morgenstern (CSU) erinnerte zusätzlich bei Verkehrsunfällen, dass die Führerscheinausbildung in den USA nicht den Standards in Deutschland entspricht. Dazu sind viele Amerikaner relativ jung und verfügen über wenig Erfahrung, was Unfälle begünstigt.

Thomas Schopf (FW) sieht Parallelen mit dem Alkohol – auch hier fehlt wegen anderen gesetzlichen Regelungen in den USA die Erfahrung mit dem Umgang. Als Polizist nahm er Bezug zu den Schockanrufen: „Die Polizei wird nie einen Pin oder Tan verlangen, geschweige den Wertgegenstände als Sicherheit.“

Jahresrechnung 2020

Der Abschluss der Jahresrechnung 2020 lag dem Stadtrat vor: Der Verwaltungshaushalt schließt mit bereinigten Solleinnahmen und -ausgaben von 14.802.170,27 Euro, der Vermögenshaushalt mit 5.236.968,33 Euro. Die Verwaltung wurde einstimmig entlastet.

Solarpark in Königstein zugestimmt

Der Markt Königstein plant die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Solarpark Kürmreuth II“. Grafenwöhr ist als Nachbargemeinde zu beteiligen. Dem Vorhaben stimmten die Stadträte einstimmig zu.

Beschlüsse aus nichtöffentlicher Sitzung

Knobloch verkündete Beschlüsse aus nichtöffentlicher Sitzung. Für die neue Wasserrutsche im Waldbad wurde ein Nachtragsangebot für Rohbauarbeiten eingeholt. Die Firma Wurzelbacher Bauunternehmen aus Freihung/Seugast erhielt den Zuschlag für 19.628,31 Euro. Die Feuerwehr benötigt einen neuen Kommandowagen. Der Auftrag wird an mehrere Anbieter für insgesamt 89.852,15 Euro vergeben. Mit dem staatlichen Bauamt ist eine Vereinbarung über die Errichtung einer Querungshilfe für das Fachmarktzentrum geschlossen worden.

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