Trippach feiert: 100 Jahre Tradition und Gemeinschaft

Trippach. 165 Einwohner hat Trippach, rund sechsmal so viele Gäste waren jeweils an beiden Tagen zur Jahrhundertfeier der Tell-Schützen gekommen. Mit viel Eifer und Energie stemmten die Trippacher die Dimensionen.

Der Jubelverein hatte gut lachen angesichts
eines gelungenen Festzugs durch das Dorf. Foto: Siegfried Bock
Der Jubelverein hatte gut lachen angesichts eines gelungenen Festzugs durch das Dorf. Foto: Siegfried Bock
Die neue Standarte wurde im ökumenischen
Gottesdienst geweiht. Foto: Siegfried Bock
Die neue Standarte wurde im ökumenischen Gottesdienst geweiht. Foto: Siegfried Bock
Die Stoapfälzer Spitzbuam performten viele Partyhits. Foto: Siegfried Bock
Die Stoapfälzer Spitzbuam performten viele Partyhits. Foto: Siegfried Bock
Foto: Siegfried Bock
Foto: Siegfried Bock
Stimmung pur herrschte zum Auftakt am Samstag. Foto: Siegfried Bock
Stimmung pur herrschte zum Auftakt am Samstag. Foto: Siegfried Bock
Foto: Siegfried Bock
Foto: Siegfried Bock
Foto: Siegfried Bock
Foto: Siegfried Bock
Foto: Siegfried Bock

Welch ein Wetterglück: Pünktlich zum Festbeginn am Samstag hatte der Regen aufgehört und die Sonne kam hervor. Die Stoapfälzer Spitzbuam bewiesen ihre Vielseitigkeit und ließen mit musikalischer Perfektion und Partyhits die Hände im vollen 800-Mann-Zelt nach oben gehen. Diese Bombenstimmung genossen auch die Tanzlustigen. Vorübergehend gab es sogar einen Einlassstopp, und Bier musste nachgeordert werden. Die Bar war dicht
belagert.

Von der St. Andreas-Kapelle zogen am Festsonntag Fahnenabordnungen, Ehrengäste und Geistliche hinunter auf die Festwiese ins Zelt. Der vom kleinen Bezirkschor verstärkte Posaunenchor Neunkirchen begleitete unter Leitung von Barbara Beutner den eindrucksvollen ökumenischen Gottesdienst. Die Nazis ab 1933 hätten Kontrolle, Unterdrückung gewollt, Vereine wurden aufgelöst. Sie wurden nicht mehr gebraucht in der sogenannten Volksgemeinschaft, die Menschen ausgrenzte, betonte Pfarrer Andreas Ruhs. Die neue Freiheit machte die Wiedergründung 1950 der Trippacher Schützengesellschaft möglich. „Ist uns noch bewusst, in welcher Freiheit wir heute leben können?“, fragte Ruhs. Es tue gut an Leib und Seele gemeinsam durchs Leben zu gehen und sich zu freuen, als Gabe Gottes das Gute nach dem Buch Kohelet zu genießen. „Möge Gottes Vertrauen Sie alle weiterhin ermutigen, Gemeinschaft und Zusammenhalt zu leben und möge seine Liebe Sie alle bewusst und auch unbewusst umfangen“ lautete Ruhs` Wunsch. Pfarrvikar Robert Amandu segnete nach einem Gebet die neue Standarte mit Weihwasser.

Nicht mehr wegzudenkenden Institution

„In diesen 100 Jahren hat sich unser Schützenverein zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution in Trippach und auch in unserer Gemeinde entwickelt. Besonders ausgezeichnet hat sich der Verein durch eine zielgerichtete Jugendarbeit, die letztendlich auch den Fortbestand sichert“ sagte Schirmherr Bürgermeister Ludwig Biller. Die Gemeinde sei stolz auf ihren Schützenverein, der durch seine Präsenz im Ort, durch das Hochhalten der Tradition einen wesentlichen Teil zum Wohlergehen der Gemeinde beitrage. Biller bescheinigte den Tell-Schützen vor der Übergabe der Jubiläumsspende an Schützenmeisterin Daniela Siller und dem Dank an alle Beteiligten: „Ihr habt mit einer vorbildlichen Gemeinschaftsleistung ein Superfest organisiert.“

Rund 300 Portionen wurden dann zum Mittagessen ausgegeben. Das Wetter meinte
es mit dem Jubelverein erneut gut, als 30 Vereine, davon nahezu die Hälfte aus
Weiherhammer, Kaltenbrunn, Neunkirchen und Mallersricht, dem bunten Festzug ein
Sahnehäubchen aufsetzten. Zahlreiche Zuschauer aus der gesamten Umgebung säumten den nur 500 Meter langen Weg. Zum Bozener Bergsteigermarsch der Blaskapelle Falkenberg und unter Jubelarien vieler auf den Bänken stehender Gäste zogen die Fahnenschwinger ein. Auch im Freien mussten noch Tischgarnituren aufgestellt werden. Ein halbstündiger Gewitterregen tat dem Fest keinen Abbruch. Die Familie Witt stellte Pavillons bereit. Das Kuchen- und Tortenbuffet gereichte den Trippacher Frauen zur Ehre. „54 Stück sowie 250 Kiachln wurden abgesetzt“, bemerkte Christa Kneidl. Mit edler Musik aus edlem Blech leiteten die Falkenberger den zünftigen Ausklang ein. Marie Kneidl bedankte sich bei Tell-Chefin Daniela Siller für ihren großen Einsatz mit einem Blumenstrauß. Diese stellte ebenso erleichtert wie überwältigt fest: „Wir hätten nie gedacht, dass es so ein Superfest wird. Wahnsinn – auch diese Mithilfe.“ Und es war ein erwähnenswert friedlicher Verlauf.

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