Verdi Senioren: Bayern braucht dringend einen Krankenhausplan

Weiden. Seit gut zwei Jahrzehnten befindet sich die stationäre Versorgung in Bayern im Umbruch. Davon betroffen waren und sind auch die regionalen Krankenhausträger. Zur Entwicklung und der sich abzeichnenden künftigen Struktur haben sich die Ver.di Senioren versucht schlau zu machen. Mit dem gewerkschaftlichen Krankenhausbetreuer Jens Gotthardt hatten sie sich einen Kenner der Rahmenbedingungen als Referenten in die Versammlung geholt. Das gaben die Ver.di Senioren in einer Pressemitteilung bekannt.

Jens Gotthardt Links) mit einem Besucher. Foto: Manfred Haberzeth
Jens Gotthardt Links) mit einem Besucher. Foto: Manfred Haberzeth
Demo in Tirschenreuth zur Strukturänderung Krankenhaus. Foto: Manfred Haberzeth
Demo in Tirschenreuth zur Strukturänderung Krankenhaus. Foto: Manfred Haberzeth

Zum allgemeinen Verständnis zeichnete er das Bild der Grundlagen. Für Gemeinden und kreisfreie Städte gehört die stationäre Krankenversorgung zu den Pflichtaufgaben. Bis zu Beginn der neunziger Jahre waren die Krankenhäuser in der Fläche in kommunaler Hand. In Bayern erfolgte danach die Öffnung für private Rechtsformen.

Die Finanzierung teilen sich die Bundesländer – zuständig für die Investitionskosten – und die Krankenversicherungen, zuständig für die Kosten der Krankenversorgung. Der Bund regelt in Gesetzen, was für welche Leistung bezahlt werden muss und über Mengen- und Qualitätsregelungen, welches Haus welche Leistungen anbieten darf.

Kürzung der Mittel

Die Bundesländer, auch Bayern, haben über Jahre hinweg die Investitionsmittel erheblich gekürzt. Hatten die Länder bisher dafür über vier Milliarden Euro im Jahr 1993 zur Verfügung gestellt, verringerte sich dieser Anteil auf 2,5 Milliarden 2012, auf aktuell 3,3 Milliarden Euro.

Medizinischer Fortschritt und die Einschränkung der Investitionen zwangen die Gebietskörperschaften zur Neustrukturierung. Das regionale Ergebnis sei besonders im Landkreis Schwandorf mit Verkauf an den privaten Betreiber Asklepios und örtlich durch die Schließungen sichtbar.

Sorge um die Versorgung

Nicht nur die Teilnehmer der Versammlung trieb die Frage um,wie sicher bin ich in Notfällen versorgt? Die Hauptlast wird wie bisher vom Klinikum Weiden aufgrund der Ausstattung in personeller und technischer Hinsicht getragen. Besonders die Personalentwicklung bereite dabei große Sorge, weil nicht alle Kapazitäten genützt werden können. Notversorgung werde künftig dabei in der Fläche zeitlich in den Häusern eingeschränkt und ist verstärkt auf einen funktionierenden Rettungsdienst angewiesen.

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