Von Hexen, Teufeln und verschwundenen Kindern

Altenstadt/WN. In der Gemeinde- und Pfarrbücherei Altenstadt wurde ein deutsch-tschechisches Buchprojekt der Grundschule Altenstadt und der Manesova Schule Stribro vorgestellt.

Das zweisprachige Sagenbuch wurde in der Pfarr- und Gemeindebücherei Altenstadt
mit Bildern und einer kleinen Lesung vorgestellt. Foto: Reiner Christoph
Das zweisprachige Sagenbuch wurde in der Pfarr- und Gemeindebücherei Altenstadt mit Bildern und einer kleinen Lesung vorgestellt. Foto: Reiner Christoph
Das geheimnisvolle Haus in Altenstadt. Foto: Reiner Christoph
Das geheimnisvolle Haus in Altenstadt. Foto: Reiner Christoph
Das zweisprachige Sagenbuch wurde in der Pfarr- und Gemeindebücherei Altenstadt
mit Bildern und einer kleinen Lesung vorgestellt. Foto: Reiner Christoph
Das geheimnisvolle Haus in Altenstadt. Foto: Reiner Christoph

Zur Präsentation waren circa 40 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern gekommen. Mit dabei waren auch Bürgermeister Ernst Schicketanz und der Vorsitzende des Heimatvereins, Thomas Hösl. Beide unterstützten das Projekt auch finanziell. Hauptsponsor ist der Deutsch-tschechische Fonds in Prag.

Kooperation seit 28 Jahren

Rektorin Doris Bodensteiner dankte vor allem dem Ehepaar Margit und Bernd Palaschewski für die Vorbereitungen in der Bücherei. „Unser Motto ‚Schule der Begegnung‘, das im Leitbild der Grundschule verankert ist, spiegelt sich auch in unserer Kooperation mit der Partnerschule im tschechischen Stribro wider“. Seit 28 Jahren treffen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beider Schulen zu verschiedenen Anlässen, Aktionen und
Projekten.

Alte und neue Sagen

Das aktuelle Projekt „Kinder schreiben und illustrieren deutsche und tschechische Sagen aus ihrem Heimatort“ wurde mit Schülern der dritten und vierten Jahrgangsstufe äußerst kreativ durchgeführt. Unterstützt wurden die Kinder von ihren Lehrkräften Daniela Beierl und Thomas Gallesdörfer. Für die künstlerische Gestaltung und Illustration der Geschichten waren die Tschechisch-Lehrerin Katerina Wimmer und Schulleiterin Doris Bodensteiner verantwortlich. Begleitet wurde das Projekt von Barbara Neuber (Zweite Vorsitzende Heimatverein) und Rainer Christoph. Gemeinsame Treffen in Altenstadt und Stribro fanden bereits Ende 2023 statt.

Ausgestellt werde die Werke bis Mitte März in der Bücherei. Anschließend sind sie noch im Rathaus zusehen. Demnächst wird das Büchlein im Seniorenheim Betreutes Wohnen in Altenstadt/WN bei einer Lesung vorgestellt.

Das geheimnisvolle Haus

Eine von den Schülern geschriebene Sage:

In Altenstadt steht ein altes, verlassenes Haus bei der alten Porzellanfabrik. Vor vielen, vielen Jahren wurden dort immer wieder Kinder vermisst, die in das Haus spazierten. Eines Tages war ein kleiner Junge auf dem Weg in die Schule und marschierte dort vorbei. Er kam auf den Gedanken, auch in das Haus hineinzugehen. Als er an der rostigen, alten Eingangstür ankam, läutete plötzlich die Schulglocke. Der Junge rannte zum Unterricht und wollte am Nachmittag wiederkommen.

Nach der Schule lief er eilig zu dem Haus zurück. Als er vor der Eingangstür stand, zitterte er vor Angst und überlegte noch einmal, ob er wirklich hineingehen wollte. Als er das Haus betrat, erschien plötzlich eine Hexe und hinter ihm schloss sich die Tür. Das dunkle Wesen nannte ihm drei Zahlen:
Unendlich, zwanzig und 500. Der Junge schaute die Hexe verwirrt an und ging weiter. Als er in den Keller schlich, traf er dort den Teufel. Dieser erklärte: „Ich werde dir nun drei Fragen stellen. Wenn du eine Frage nicht richtig beantwortest, bekomme ich deine Seele. Wenn du alles richtig hast, lasse ich dich gehen.“ Der Junge bekam Angst und seine Knie wurden weich.

Da stellte der Teufel die Fragen: „Wie alt bin ich? Wann wurde das erste Kind vermisst? Wie alt ist dieses Haus?“ Der Junge dachte an die Worte der Hexe und antwortete schnell: „Das ist doch ganz einfach! Du bist unendlich alt. Das erste Kind wurde vor zwanzig Jahren vermisst. Das Haus ist 500 Jahre alt.“ Der Teufel war schockiert von den richtigen Antworten. Vor Zorn stampfte er auf den Boden und verschwand. Der Junge war gerettet. Seitdem verschwanden keine Kinder mehr.

Von Elias, Richard, Yll, Gabriel und Rahwan, Klasse 4b

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