Zum Todestag einer bedeutenden Person: Vortrag öffnet Zuhörern die Augen

Falkenberg. Über 60 interessierte Besucher lauschten dem Vortrag von Prof. Piasecki anlässlich des Todestages von Graf Friedrich Werner von der Schulenburg.

Der Vortrag von Prof. Piasecki, anlässlich des 79. Todestages von Graf Friedrich Werner von der Schulenburg konnte viele Besucher begeistern. Foto: Hermann Weiß

Der Referent forscht seit vielen Jahren über das Leben von Friedrich Graf Werner von der Schulenburg und beleuchtet die vielseitigen Facetten eines aufregenden Diplomatenlebens. Für den aktuellen Vortrag „Die Perser brechen Verträge, wenn es ihnen passt. Wichtig ist, dass man mit ihnen umgehen kann.“ tauchte der Referent tief in die Zeit der 20er Jahre ein. Die Weltwirtschaftskrise, die Nachkriegszeit sowie große politische, wirtschaftliche und soziale Umbrüche waren die Rahmenbedingungen in denen Graf Friedrich Werner von der Schulenburg in Persien als Gesandter des Deutschen Reichs wirkte.

Neues Wissen für die Zuhörer

Seine Tätigkeit in den Jahren 1922-1931 war geprägt von Bestrebungen Handelsbeziehungen zur Regierung in Persien aufzubauen und den Boden für Investoren aus Deutschland vorzubereiten. In seinen Ausführungen ging Prof. Piasecki auch auf viele persönliche Schicksale ein, mit denen der Gesandte Schulenburg konfrontiert war. Für viele Zuhörer war es neu, dass Persien in den 20er Jahren auch das Ziel von deutschen Auswanderern war.

Vielen dieser Auswanderer war es aber nicht vergönnt, reich zu werden. Oft endeten die Versuche ein neues Leben zu beginnen mit einem persönlichen Bankrott. Diese Menschen suchten dann Rat und Unterstützung in der deutschen Vertretung und Graf Friedrich Werner von der Schulenburg bemühte sich diesen Menschen zu helfen. Sehr aufschlussreich waren Informationen wie lange die Reisen nach Persien dauerten.

Ein einflussreicher Mensch

Eine Schiffsreise nahm zwei bis drei Monate in Anspruch, eine Anreise mit dem Flugzeug über Moskau dauerte etwa fünf bis sieben Tage. Knapp drei Wochen war man unterwegs, wenn man über die Türkei mit Zug und Bus anreiste. Häufig musste Schulenburg, trotz seiner Stellung akzeptieren, dass Vereinbarungen die zunächst geschlossen waren, letztendlich oft an der Mentalität der Perser scheiterten.

Trotz dieser Denkweise konnte sich Schulenburg durch seine einnehmende und offene Art, eine einflussreiche Stellung am persischen Hof erarbeiten. Er war sogar mit dem Schah befreundet. Der Vortrag brachte für die Zuhörer viele neue Aspekte zum Leben des Grafen und zeigt erneut welche herausragende Rolle Schulenburg im politischen Deutschland der Nachkriegszeit einnahm.

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