Herausforderungen des Handwerks

Weiden. Beratung und vor allem die Bildung sind die wichtigsten Säulen der Handwerkskammer. Im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Weiden informierten sich die CSU-Kreisräte aus Neustadt über die „tragende Wirtschaftssäule“ Ostbayerns und des ländlichen Raums. Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Oetzinger sagte dabei die Unterstützung beim Ausbau der beruflichen Orientierung an den landkreiseigenen Schulen zu.

Von Gerald Morgenstern 

Handwerkskammer-CSU-KreistagsFraktion
An der Werkbank informierte der Leiter des BTZ Weiden, Tobias Knauer (links) die CSU-Kreisräte um Fraktionschef Dr. Stephan Oetzinger über die aktuellen Herausforderungen des Handwerks.

Nach dem Kamingespräch mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz Dr. Georg Haber bei der Klausurtagung in Saubersrieth gingen die CSU-Räte nun an die Werkbank. Der Leiter des BTZ Tobias Knauer stellte die Weidener Einrichtung vor. Insgesamt seien bei der Handwerkskammer in Niederbayern Oberpfalz 400 Mitarbeiter in der Aus- und Weiterbildung beschäftigt. Mit 20 Angestellten werde das BTZ in Weiden betrieben. „Wir spielen bei den Bauberufen sowie im Elektro- und Metallbereich ganz vorne mit, Friseur sei der Top-Ausbildungsberuf bei den Damen“, so Knauer. Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk, Meisterkurse, Gesellen- Meister- und Fortbildungsprüfungen, Weiterbildung in den Bereichen Technik und Unternehmensführung, Berufsorientierung für Mittel- und Realschulen sowie Kurse für Arbeitsagentur, Jobcenter und Bundeswehr werden laut Knauer in der Weidener Einrichtung durchgeführt.

Immer weniger Lehrlinge

Tobias Knauer zeigte auf, dass die Lehrlingszahlen vom Höchststand im Jahr 1998 von 24.950 Lehrlingen auf 15.648 im Jahr 2017 abgefallen sind. „Im Handwerk werden höhere Löhne unabdingbar sein, damit die ausgebildeten Fachkräfte nicht von der Industrie weggesogen werden“, schilderte Knauer die derzeitige Abwanderung zu Industriebetrieben wie beispielsweise BMW Regensburg. Die Frage nach den ausländischen Lehrlingen bezifferte der Leiter des BTZ auf rund acht Prozent bei den Metallberufen.

In der Berufsorientierung würden Schüler nach einer Potenzialanalyse eine zweiwöchige praktische Unterweisung in verschiedenen Berufsfeldern von Bau bis Metall erhalten, auch werden in der praktischen Tätigkeit Werkstücke und Probearbeiten gefertigt. Beim Gang durch die Werkstätten konnten sich die Kreisräte um Stephan Oetzinger von der praktischen Unterweisung der Schüler überzeugen. Beeindruckt zeigte sich die CSU-Mannschaft von der technischen Ausstattung des BTZ und der Fachkompetenz der Ausbilder. Tobias Knauer gab den Kommunalpolitikern auch die Forderungen nach der Gleichwertigkeit und Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung, der Stärkung der Qualifikation zum Handwerksmeister sowie der öffentlichen Finanzierung von Aufstiegsfortbildungen mit auf den Weg.

Bild: Gerald Morgenstern 

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