Auf den Spuren von “Outlander” und “Nessie”

Grafenwöhr. Corona legt die Welt lahm. Nach Herzenslust reisen, die Welt entdecken? Diese Pläne stehen aktuell eher hinten an. Fremde Länder entdecken über die Leinwand – das geht allerdings. Markus Biersack hat die Kolpingsfamilie auf eine Bilderreise durch Schottland mitgenommen. 

Von Renate Gradl 

Markus Biersack Grafenwöhr Schottland Reise Urlaub 3
Das Ungeheuer von Loch Ness hat sich leider auch bei Markus Biersack nicht blicken lassen.

In den vergangenen vier Jahren hat Markus Biersack fünf Reisen durch Schottland unternommen. Zur 6. Reise will Biersack nach Möglichkeit auch noch heuer aufbrechen. Ziel ist der Whisky-Trail am Speyside River. Inspiriert wurde der Grafenwöhrer durch die Serie “Outlander” nach den Romanen von Diana Gabaldon. Besonders fasziniert ist er von der wunderschönen Landschaft und der mystischen, historischen Geschichte Schottlands.

Die Schotten sind ein sehr freundliches und traditionsbewusstes Volk, vergleichbar mit uns Bayern”,

sagt Biersack. “Stolz sind sie auf ihren Whisky, dem ‘Wasser des Lebens’ und ihren Kilt. Den ‘geizigen Schotten’ habe ich bislang noch nicht kennen gelernt.”

Liebeserklärung an Schottland

“Loch Lomond”, Kilt und Whisky – es ist eine Liebeserklärung an Schottland. Markus Biersack hat bei einem Treffen noch vor den geltenden Corona-Ausgangsbeschränkungen 40 Mitglieder der Kolpingsfamilie zu einer Bilderreise von den Lowlands zu den Highlands mitgenommen.

Seinen Start hat er in den Lowlands an der Ruine von “Melrose’s Abbey” und der von Steinmetzen meisterlich gefertigten “Rosslyn Chapel” eingelegt, die man im Film “Sakrileg” sehen konnte. In der Hauptstadt Edinburgh empfiehlt Markus Biersack einen Spaziergang über die berühmte “Royal Mile” zwischen dem Holyrood Castle und dem Edinburgh Castle. “Beeindruckend sind die bislang von jedem Krieg verschont gebliebenen, hunderte Jahre alten Gebäude.”, erzählt er. Das Tor zu den Highlands liegt am strategisch wichtigem und in der Vergangenheit mit den Engländern schwer umkämpften Stirling Castle.

Markus Biersack Grafenwöhr Schottland Reise Urlaub 2
Die wunderschöne Natur liebt Markus Biersack an Schottland ganz besonders. Bei dem Anblick ganz verständlich.

Fährenfahrt zur Insel der Wolken

Das schönste Gewässer Schottlands ist laut Biersack nicht der berühmte “Loch Ness”, sondern der “Loch Lomond”. Die bestens erhaltene Burganlage Doune Castle war Filmkulisse im Highland-Epos „Outlander“. Im Inveraray Castle werden private Gegenständen von Rob Roy, dem schottischen “Robin Hood” ausgestellt. Eine traumhafte Umgebung befindet sich rings um die Ruine Kilchurn Castle. Das Massaker am Clan McDonald in der beeindruckenden Landschaft des Glen Coe lässt die Gedanken in die Vergangenheit entfliehen. Mit der Dampflok und der Fähre geht es nach Skye, der „Insel der Wolken“. Dort warten schroffe Steilküsten, Wasserfälle, Wind und Wellen – also Natur pur.

Ein Schluck Whisky aus einer der zahlreichen Destillen darf in Schottland natürlich auch nicht fehlen, wie Biersack sagt und schmunzelt. Ebenso wenig wie das sprichwörtlich wechselhafte Wetter. Wobei ein Sprichwort besagt: “Ist dir das Wetter zu schlecht, warte einfach fünf Minuten”. Das Eilean Donan Castle ist vermutlich das meistfotografierte und wohl berühmteste Castle in den Highlands. Berühmt wurde es durch als Filmkulisse für den Film „Highlander – Es kann nur einen geben“. Endlose, einsame weiße Sandstrände und eine mondkraterähnliche Landschaft warten auf den Äußeren Hebrideninseln Lewis & Harris.

Geschichte erleben

Damals wie heute gehören Torfstich und Harris Tweed zum täglichen Leben der Inselbewohner. Die Produktion des hochwertigen Tweedstoffes wird nach wie vor auf über 100-jährigen, vollmechanischen Maschinen in mühseliger Handarbeit bewerkstelligt. Mit der Fähre geht es nach Mainland, die Hauptinsel der Orkneys. Dort bieten Hügelgräber, Steinkreise und die 5.000 Jahre alte Steinzeitsiedlung “Skara Brae” ein El Dorado für Geschichtsinteressierte. In Scapa Flow liegen die Reste der deutschen kaiserlichen Marine, die sich nach dem verlorenen 1. Weltkrieg selbst versank, auf Grund. Über John ò Groates, dem nördlichsten Punkt des schottischen „Festlandes“, geht es auf die Rückreise nach Edinburgh.

Bei Inverness folgt ein Besuch der auf die Bronzezeit zurückgehenden Stätten von Clava Claim und ein Spaziergang über das Schlachtfeld „Culloden Battlefield“. 1746 fand an diesem geschichtsträchtigem Ort die letzte und entscheidende Schlacht zwischen den nach Unabhängigkeit strebenden Schotten und den Soldaten der englischen Krone statt. In wenigen Stunden wurden die Schotten vernichtend geschlagen. Der Preis der Niederlage war der Zerschmetterung des Clan-Systems, das Verbot von Dudelsack und Schottenrock, sowie die systematische Vertreibung der schottischen Bevölkerung aus den Highlands.

Ein Besuch bei “Nessie”

Bevor man Schottland verlässt, gehört ein Abstecher zum “Loch Ness” zum absoluten Pflichtprogramm. Viele haben nach dem Ungeheuer „Nessie“ schon Ausschau gehalten, keiner hat es gesehen. “Ich auch nicht”, bemerkte Biersack süffisant am Ende seiner Bilderreise.

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Markus Biersack hat die Kolpingsfamilie noch lange vor den Corona-Ausgangsbeschränkungen zu einer Bilderreise mitgenommen.

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