Arbeit am Menschen wieder mehr schätzen

Luhe-Wildenau. Auf die Dienste mancher Berufe kann und möchte niemand verzichten – selbst an Feiertagen nicht. Ganz selbstverständlich nehmen wir es viel zu oft hin, dass viele Menschen am Wochenende, an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Plötzlich sind „systemrelevante“ Berufe in den Fokus gerückt.

Von Hans Meißner 

Pflegeteam Sonnenschein CJA Arbeiterrosen
Die Mitarbeiterinnen von der Sozialstation Sonnenschein leisten wichtige Arbeit. Ihnen dankt die Christliche Arbeiterjugend (kurz CAJ) mit Arbeiterrosen.

Die Corona-Krise zeigt, dass einige Jobs nicht die Anerkennung finden, die sie eigentlich verdienen. Sie leisten nicht erst jetzt einen wichtigen Dienst in der Gesellschaft. Mit Themen wie Arbeit und Sonntagsschutz und prekärer Beschäftigung setzt sich die Christliche Arbeiterjugend (kurz CAJ) auseinander, ein demokratischer, internationaler und christlicher Jugendverband, der die Interessen und Wünsche von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vertritt.

Seit ein paar Jahren verteilten die Mitglieder zum Tag der Arbeit die Arbeiterrose – wie auch heuer. Mit dieser Kleinigkeit wollen sie genau den Menschen danken, die einen besonderen Dienst leisten. Nur war die übliche Form heuer nicht möglich, nämlich unterwegs zu sein und verschiedene Einrichtungen, die am Feiertag offen haben, zu besuchen.

Arbeiterrosen für Kindergärtnerinnen und Pflegekräfte

Viele der CAJ-Mitglieder/innen arbeiten aber selbst in solchen Berufen. So haben sie es auch heuer möglich gemacht, Blumen kontaktlos mit der Hilfe von Katrin Klinck von Freyja Floristik anzunehmen und zu verteilen. Am Ende des Tages hat die CAJ rund 120 Arbeiterrosen – nämlich rote Nelken – an einen Kindergarten mit Notbetreuung, ein Haus einer soziotherapeutischen Einrichtung in Tirschenreuth, die Station des medbo Bezirksklinikums Wöllershof und an den ambulanten Pflegedienst Sonnenschein verteilt. “Die Rückmeldungen waren durchwegs nur positiv und alle haben sich gefreut”, erklären die Verantwortlichen.

Freija Floristik Arbeiterrosen CJA
Dank der Hilfe von Blumengeschäft Freija Floristik hat die CJA 120 Arbeiterrosen an mehrere Einrichtungen verteilt.

Die CAJ will sich weiter aktiv für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen. Neue gesellschaftliche Herausforderungen erfordern auch neue Antworten auf die Fragen der Zeit. Tina Hasenfürter, ehrenamtliche geschäftsführende Diözesanleiterin, bedankte sich bei Katrin Klinck für ihre Hilfe.

Die hauptamtliche Bildungsreferentin Cornelia Hoffmann plädiert dafür, dass nach der Krise ein Umdenken stattfindet: “Der Dienstleistungsberuf muss Anerkennung nicht nur durch einen Applaus bekommen. Leider wurde zwar erst durch die Pandemie deutlich, dass sich für die zukünftige Richtung etwas ändern muss. Aber genau dies darf nun auch nicht verspielt werden, sondern hohe Priorität bekommen!“, wie sie sagt.

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