Fischstüberl und Corona: Kulinarium in zwei Etappen

Wiesau. Familie Bächer steckt in ihr Fischstüberl viel Leidenschaft. Wie Manuela und Klaus Bächer der Corona-Krise trotzen und kreativ werden. 

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Klaus Bächer präsentiert original Karpfen aus dem Land der 1.000 Teiche. Bild: Lena Bächer

Es ist alljährlich ein fester Bestandteil der Kalender aller Fisch-Liebhaber – das Muckenthaler Kulinarum im Fischerstüberl der Familie Bächer. Heuer war es das 21. Mal – jedoch erstmals unter ganz speziellen Bedingungen.

Corona bereitet in allen Bereichen große Herausforderungen, so auch für die Teichwirte und Fisch-Gastronomen aus dem Land der 1.000 Teiche. Aber sie beweisen Kreativität: Manuela und Klaus Bächer haben zusammen mit ihrer Familie das ausgebuchte Kulinarium Mitte Oktober noch vor dem “Lockdown light” kurzerhand auf zwei Abende aufgeteilt, um wirklich alle Gäste bewirten zu können und dazu auch alle Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten.

Zum Thema „Originale für Genießer“ gab es an beiden Abenden ein Vier-Gänge-Menü mit Zander- und Lachsforellenterrine, ein Filet vom Hecht sowie ein gebratenes Karpfenfilet. Garniert wurden die vier Gänge mit Besonderheiten wie „beschwippstem Lauch“ oder „gerösteten Pastinaken“. Als Nachspeise wurde ein „Griesflammeri mit Birnen-Ragout Cranberry“ serviert.

Die Gäste waren an beiden Abenden schwer begeistert, sowohl vom Menü aber vor allem von der Leidenschaft und Hingabe, mit der der Familienbetrieb auch in diesen komplizierten Zeiten ein großartiges Erlebnis im Restaurant schafft.

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Das Karpfenfilet brutzelt in der Pfanne. Bild: Lena Bächer.

Fischstüberl geschlossen- Bächer setzt auf Hofladen-Verkäufe und To Go-Angebote

„Wir hatten sehr gehofft, dass wir unser Fischerstüberl nicht wieder zusperren müssen, unsere Gäste waren dankbar für die Möglichkeit in ein Restaurant oder Wirtshaus gehen zu können und wir waren dankbar, unsere Gäste empfangen zu dürfen. Alle Betriebe, die ich kenne, haben ein hervorragendes Hygienekonzept und es finden nachweislich kaum Infektionen in der Gastronomie statt“, so Betriebsleiter Klaus Bächer. „Wir haben jetzt die Befürchtung, dass sich die Leute eher wieder privat treffen, wenn sie nicht mehr in die Gaststätte kommen dürfen.“

Einmal mehr hat der heimische Fisch unter Beweis gestellt, was er alles zu bieten hat und wie viele verschiedene Zubereitungsarten es für ihn gibt. Trotz der Corona-Pandemie und dem teilweisen Lockdown haben die Hofläden der Teichwirte geöffnet, wo Karpfen, Forelle & Co. in vielen verschiedenen Variationen abgeholt werden kann. So hat auch Familie Bächer die Hoffnung auf eine erfolgreiche Karpfensaison noch nicht aufgegeben: “Man kann inzwischen unsere heimischen Fische in tollen, kreativen Formen überall in den Hofläden kaufen, ich hoffe die Leute nutzen dieses Angebot und unterstützen die Nachhaltigkeit und Regionalität“, so Bächer abschließend.

Auch ein „To Go“-Angebot an Wochenenden will die Familie jetzt zumindest umsetzen, in der Hoffnung, im Dezember tatsächlich wieder öffnen zu dürfen.

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