Gemeinsam gegen häusliche Gewalt

Besuch zeitler Höher Frauenhaus Diakonie Weiden

Weiden. Das Diakonische Werk Weiden e.V hat ein vielfältiges Aufgabenspektrum. Dabei steht der Gedanke anderen zu helfen immer im Vordergrund. Davon überzeugten sich nun auch Oberbürgermeisterkandidat Dr. Benjamin Zeitler und Bürgermeister und Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher. “Im Vordergrund dieses Besuchs stand das Frauenhaus – auch um ein klares Zeichen gegen Häusliche Gewalt zu setzen”, erklärt Zeitler.

Geschäftsführender Vorstand Karl Rühl berichtete zunächst von der Entwicklung des 1996 gegründeten Frauenhauses. Dabei machte er deutlich, dass die Diakonie als Träger dieser Einrichtung viele Herausforderungen zu meistern habe. Vor allem bemängelte er, dass es für investive Maßnahmen aktuell keine Zuschüsse gebe. Hier sei man bereits mit den staatlichen Stellen im Gespräch, jedoch sei noch nicht klar, ob eine Unterstützung in dieser Richtung möglich sei.

Die Leiterin des Frauenhauses Enikö Nagy berichtete mit ihrer Mitarbeiterin Tina Braun über den Alltag im Frauenhaus und über die immer noch weit verbreitete häusliche Gewalt. „Jede vierte Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Partnerschaftsgewalt erlebt. Betroffen sind Frauen in allen sozialen Schichten“, berichtet Nagy.

Meist voll belegt

Diese Zahl dürfe eine aufgeklärte Gesellschaft nicht akzeptieren. Deshalb betreibt das Frauenhaus intensive Öffentlichkeitsarbeit, um die Menschen zu sensibilisieren. Neben dieser Vortrags- und Informationsarbeit kümmern sie sich im Wesentlichen im Haus selbst um Frauen, die keinen anderen Ausweg als die Flucht von zu Hause hatten. Sie sind damit erste anonyme Anlaufstelle und kümmern sich darum, dass die Betroffenen wieder ihren Weg zurück in ein normales Leben finden.

Insgesamt können sieben Erwachsene und zwölf Kinder aufgenommen werden. Tatsächlich ist das Haus auch meist voll belegt, was die Problematik der häuslichen Gewalt nochmals unterstreicht.

Keine Rechtfertigung für Gewalt

Für Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher spielte die Vernetzung der einzelnen Akteure eine wichtige Rolle. Auch der Bezirk Oberpfalz trägt mit seinen Einrichtungen in Wöllershof und Weiden hierzu mit bei. Benjamin Zeitler ist wichtig, dass häuslichen Gewalt aktiv geächtet wird: „Für Gewalt gibt es nie eine Rechtfertigung, das gilt insbesondere für zu Hause!“ Im Kampf gegen häusliche Gewalt müssen alle Verantwortlichen in staatlichen und nicht-staatlichen Institutionen eng zusammenarbeiten. Benjamin Zeitler und Lothar Höher sagten hierfür und für die Arbeit des Frauenhauses weiterhin ihre Unterstützung zu.

Besuch zeitler Höher Frauenhaus Diakonie Weiden

Zum Abschluss überreichten Lothar Höher und Benjamin Zeitler noch sogenannte Erstflugherzen. Diese wurden beim Erstflug der Lufthansa Weiden i.d. Oberpfalz von dem aus Weiden stammenden Bernd Dostler und seiner Firma Zuckersucht gespendet. Er wollte aber auch die Weidener daran Anteil haben lassen, weshalb er auch Herzen für soziale Einrichtungen spenden ließ. Diese wurden nun an das Diakonische Werk übergeben.

Fotos: privat

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