Ein Aufruf zum Handeln und zur Solidarität mit den Protestierenden im Iran

Weiden. Am Dienstag hielt die 1. Vorsitzende des Vereins Frauen für Freiheit e. V. Rebecca Schönenbach im Café Mitte Weiden einen Vortrag zur feministischen Revolution im Iran.

(von links) Johanna Grillenbeck (Pädagogische Mitarbeiterin im Jugendzentrum Weiden), Veit Wagner (Sprecher “Weiden ist bunt”), Rebecca Schönenbach (1. Vorsitzende des Vereins Frauen für Freiheit e. V.), Ulrike Weber (1. Vorsitzende von Dornrose e. V.). Foto: Ewald Zenger

„Die Gefahr, dass Menschen frei sein wollen, ist die schlimmste für Diktatoren“ – dies sei einer der Hauptgründe, warum laut Rebecca Schönenbach diktatorische Staaten wie der Iran zu Mitteln wie Folterungen oder Steinigungen von Protestierenden greifen. Das Aktionsbündnis “Weiden ist bunt” organisierte die Veranstaltung im Rahmen der Wochen gegen Rassismus, gefördert wurde sie vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

Trotz der Gewissheit, was ihnen für Konsequenzen drohen, gehen nach wie vor etliche mutige Frauen und sich solidarisierende Männer auf die Straße, weil ihnen Werte wie Freiheit und Selbstbestimmung wichtiger sind, als das eigene Leben. Deshalb ist es so wichtig, seine Solidarität mit den Menschen im Iran zum Ausdruck zu bringen.Veit Wagner, Sprecher des Aktionsbündnisses “Weiden ist bunt”

Schönenbach machte den Besuchern des Vortrags klar, was für eine Bedrohung vom iranischen Regime ausgeht – auch für Europa. So wurde zum Beispiel der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd vor drei Jahren bei einer Dienstreise vom iranischen Geheimdienst verschleppt. Seitdem lebt er in Isolationshaft und steht kurz vor seiner Hinrichtung. Doch auch im Ausland ist das iranische Regime aktiv. Nachweislich wurden bereits 500 Menschen vom iranischen Geheimdienst im Ausland ermordet, mehrere Aktivisten stehen auf offiziellen Sanktionslisten.

Schönenbach weiß, wovon sie spricht

Ein iranischer Propagandasender zählt in Afrika und Südamerika zu den am häufigsten aufgerufenen Nachrichtenseiten. In ihrem kompetenten und höchst spannenden Vortrag überzeugte Rebecca Schönenbach mit Insiderwissen, das in den üblichen Nachrichten nicht zu hören ist.

So entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch mit den Besuchern, die ihre eigenen Erfahrungen mit Geflüchteten und mit Behörden zum Abend beitrugen. Am Ende zeigten sich die Teilnehmer begeistert von dem wertvollen Austausch und wünschten sich eine baldige Wiederholung der Begegnung.

Schnelle Hilfe wird benötigt

Insgesamt war der Vortrag von Rebecca Schönenbach ein Aufruf zum Handeln und zur Solidarität mit den Protestierenden im Iran. Man könne sich zum Beispiel an seine Bundestagsabgeordneten wenden und sie direkt zum Handeln auffordern. Auch Veranstaltungen mit iranischen Bürgern oder der muslimischen Gemeinde sind ein Weg, miteinander in den Austausch zu kommen. „Die Frauen vor Ort, die unter Zwang oder häuslicher Gewalt leiden, benötigen schnelle Hilfe. Es fehlen Frauenhausplätze in der Region und Beratungseinrichtungen sind überlastet. Hier muss auf politischer Ebene gehandelt werden“, so Ulrike Weber, 1. Vorsitzende von Dornrose e. V.

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