Grandiose Hommage an Udo Jürgens

Neuhaus. Markus Engelstädter und Bernd Meyer interpretierten auf dem Schafferhof die unvergesslichen Lieder von Udo Jürgens in einem mitreißenden Konzert.

Im schwarzen Zweireiher mit rotem Einstecktuck interpretiert Markus Engelstädter (rechts), begleitet von Bernd Meyer am Piano, Udo Jürgens in einem grandiosen Konzert. Foto: Hans Prem
Im schwarzen Zweireiher mit rotem Einstecktuck interpretiert Markus Engelstädter (rechts), begleitet von Bernd Meyer am Piano, Udo Jürgens in einem grandiosen Konzert. Foto: Hans Prem
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Stehend klatschte und sang das Publikum in der Schafferhof-Tenne die Gassenhauer von Udo Jürgens mit. Foto: Hans Prem
Stehend klatschte und sang das Publikum in der Schafferhof-Tenne die Gassenhauer von Udo Jürgens mit. Foto: Hans Prem
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Die Idee zum „Udo“-Programm geistert schon seit dem Tod des Sängers 2014 in seinem Kopf herum. Doch so richtig getraut hat sich der aus Pressath stammende Ausnahmesänger Markus Engelstädter nicht. „Eigentlich war ich nicht sein größter Fan“, gesteht er. Doch irgendwie kam er an dem großen Entertainer und Chansonier nicht vorbei. Gott sei Dank. Denn die Hommage der beiden Musiker an Udo geriet zum grandiosen Konzert, das man getrost zu den Höhepunkten in der über 20-jährigen Geschichte der Schafferhof-Konzerte zählen darf.

Musikalische Reise durch einzigartige Karriere

Engelstädter, seit 20 Jahren begleitet vom hervorragenden Pianisten Bernd Meyer, nahm das Publikum in der Schafferhof-Tenne mit auf eine musikalische Reise durch die einzigartige Karriere von Udo Jürgen Bockelmann, alias Udo Jürgens. Der österreichische Künstler komponierte 1.000 Songs, brachte 50 Alben heraus, die sich 105 Millionen Mal verkauften. Interpretiert haben die beiden dabei aber nicht nur die Gassenhauer wie „Griechischer Wein“, „Ein ehrenwertes Haus“, „17 Jahr, blondes Haar“ oder „Mit 66 Jahren“, sondern auch viele leise Lieder mit großartigen, teils sozialkritischen Texten.

Leise Töne mit sozialkritischen Texten

Während Meyer zu Beginn alleine die Tasten auf der Bühne bediente, sang Engelstädter hinter dem Bühnenvorhang vom Lampenfieber, bevor er ins Rampenlicht tritt. „Ich glaube“, ein Lied, das nicht besser in unsere Zeit des Krieges passen könnte. Daran glauben, dass auch so etwas zu Ende geht, zu glauben an ein Leben in einer bunten Welt. Engelstädter wollte mit Kindern Drachen bauen, drückte Gefühle auf einem weißen Blatt Papier aus und ließ immer wieder die Sonne aufgehen. „Nur ein Lächeln“, ein freundlicher Blick steht uns gut zu Gesicht und mit Blick auf die zahlreichen Frauengeschichten Udos sang er „Ich weiß, was ich will“.

Gänsehaut pur

Textsicher zeigte sich das Publikum bei „Mit 66 Jahren“ und spätestens bei „Aber bitte mit Sahne“ standen alle und sangen und klatschten mit. Es wurde noch heißer in der ausverkauften Tenne, als es sowieso schon war. Doch dann nahm der Sänger Gas weg und verlas einen Brief von Jürgens Tochter Jenny, die ihm diesen ein Jahr nach dessen Tod geschrieben hat. Emotion und Gänsehaut pur. Die perfekte Überleitung zum letzten Lied „Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden“. Gleich zweimal wurden die beiden Protagonisten am Ende eines grandiosen Konzerts vom Publikum zu Zugaben auf die Bühne zurück geklatscht. „Merci Chérie“ – der Grandprix-Siegtitel – und „Zehn nach elf“ („… erst das Licht und dann die Leere“), das Lied, das Udo immer im weißen Bademantel zum Schluss seiner Konzerte alleine am Klavier spielte, ließen noch einmal die musikalischen Emotionen aufkommen.

Engelstädter und Meyer verneigten sich mit ihrem Programm vor dem Lebenswerk des wohl bedeutendsten deutschsprachigen Entertainers. Dabei coverten sie nicht einfach seine Lieder, sondern drückten ihnen ihren eigenen Stil auf und spielten die Stücke so, wie Udo seine Stücke am liebsten spielte: Ganz intim, mit einer Stimme und einem Klavier.

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