Katharina I. und Thomas V. neues Prinzenpaar in Vohenstrauß

Vohenstrauß. Ganz im Zeichen des Jubiläums stand die diesjährige Proklamation der Prinzenpaare des Vohenstraußer Faschingsvereins (VFV). Die neuen Prinzenpaare, die alten, die Gardemitglieder wurden vorgestellt – über die Geschichte und die Zukunft des Vereins geredet. Und es wäre nicht der VFV, wenn es nicht wieder etwas Besonderes, etwas Anderes gegeben hätte: Während der Feierstunde wurden mithilfe eines Beamers immer wieder Gruppen- und Ordensfotos der letzten 43 Jahre gezeigt. 

Von Tanja Pflaum

Prinzenpaare, Vohenstrauß
Die frisch proklamierten Prinzenpaare: Prinz Thomas V. und Prinzessin Katharina I. mit dem Kinderprinzenpaar Jonas und Lena. Immer an ihrer Seite: Präsident Tobias Plödt.

Präsident Tobias Plödt begrüßte zu Beginn Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, den Vertreter des Landesverbandes Ostbayern Klaus Faltermeier, die anwesenden Ehrenräte sowie „die beste Blasmusik ever“ – den „Waldthurner Blechhaufen“, der der feierlichen Stunde einen passenden musikalischen Rahmen verlieh. Dann ergriff Vize-Präsident Mattes Brümmer ins Geschehen ein und schickte den Präsidenten auf seinen Platz zurück. So konnte schließlich das “alte Prinzenpaar” – Prinz Tobias I. und Prinzessin Sandra II – das vergangene Faschingsjahr Revue passieren lassen.

Motto sorgt für Ratlosigkeit

Dann war es endlich soweit. Präsident Tobias Plödt leitete zur Bekanntgabe des Mottos über: „Heuer hatten wir eine interaktive Umfrage durchgeführt.“ Gefragt wurde, was sich die Gäste wünschen und welcher Fasching für sie der schönste war. Oft fiel da die Antwort: Filmmusik und der letztjährige Fasching. Großartig kündete Plödt sodann an: „Was läge somit näher als „Legenden der Leinwand 2.0“ – und unter den Proklamationsgästen herrschte ratlose Stille. Da stellte der Präsident fest, dass dieses Motto doch nicht so einfallsreich sei und korrigierte: „Dann nehmen wir halt einfach – und das ist aber auch nicht so spektakulär – 44 Jahre VFV!“ Im Fasching werden dann alle auf ihre Kosten kommen – es gibt unter anderem ein „Best of“ an Faschingsliedern und Tänzen. Neben dem aktuellen Prinzenpaar werde man viele bekannte Prinzenpaare und ehemalige Präsidenten sehen. Als besonderes Schmankerl findet der Ostbayerische Faschingszug statt und „ein Fasching, der sich blau-weiß nennt und an dem einfach mal die „Troglauer“ vorbeikommen.“

Wie das Prinzenpaar den Fasching überlebt..

Das „neue“ Prinzenpaar, Prinzessin Katharina I. und Prinz Thomas V., stellte sich in einem kleinen Frage- und Antwortspiel selbst vor. In diesem etwas anderem Interview stellte sich heraus, dass beide 25 Jahre alt sind. Prinz Thomas, der eigentlich Thomas Daschner heißt, stammt aus Tiefenbach, wohnt aber jetzt mit seiner Prinzessin, der Waldauerin Katharina Meyer, in Vohenstrauß. Er ist SAP-Berater bei Pfleiderer, sie arbeitet als Gesundheitspsychologin im „Sozialteam“. Die Hobbys des Prinzen: Fußball spielen. Außerdem ist er Sänger bei den „404 whizzkids“. Prinzessin Katharina tanzt und liest gerne. Als Trainerin der Kindergarde kommt ihr das Hobby „Tanzen“ auch sehr gelegen.

Die Frage: „Wie überlebt ihr Fasching?“ beantwortete Katharina schlagfertig mit: „Hoffentlich gemeinsam!“ und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite. Als Lieblingsprinzenpaar wählten beide ihre Vorgänger, nachdem Präsident Tobias Plödt/Prinz Tobias I. nicht ganz ernstzunehmend gedroht hatte, sich die Antwort genau zu überlegen: „ Ich kenne eine Person, die während des Faschings immer dicht an eurer Seite ist….“

Wünsche werden wahr

Vize-Präsident Mattes Brümmer stellte im Anschluss das Kinderprinzenpaar vor: die zehnjährige Prinzessin Lena (Enderlein) und den achtjährigen Prinzen Jonas (Lindner). Für die Mittelschülerin, die bereits einige Jahre in der Kindergarde tanzt, war der größte Wunsch: einmal Prinzessin sein. Jonas, der noch die Grundschule besucht, wurde einfach gefragt und er hat spontan ja gesagt. Beide erhoffen sich viel Spaß in der kommenden Faschingssaison.

Schnapszahlen und der Vohenstraußer Faschingsverein

Jubiläen da sind, um gefeiert zu werden, stellte auch Bürgermeister Wutzlhofer fest: „1973 konnte man im kleinen, beschaulichen Vohenstrauß wieder einem Prinzenpaar zujubeln – zur Freude aller Freunde der Monarchie“, blickte er zurück. Inzwischen feiere man die 44. Faschingssaison – eine Schnapszahl! Die spielen beim VFV eine große Rolle: Vorstand Gerald Grosser feierte am 11.11. seinen 44. Geburtstag, der Fasching dauert inklusive Aschermittwoch 111 Tage, nach 33 Jahren findet wieder ein Ostbayerischer Faschingszug in Vohenstrauß statt und das Motto lautet 44 Jahre VFV“, zählte das Stadtoberhaupt auf. Er freue sich auch darauf, die Chronik des Vereins durchzublättern – er kann sich noch gut an alles erinnern und hat auch alle Orden zu Hause.

Wutzlhofer forderte die VFVler auf, ihren Traum zu leben. Es stünden bis Faschingsdienstag fröhliche und berauschende Tage bevor. Am Ende seiner Ansprache musste der Bürgermeister das tun, was ihm am schwersten fällt: „ Ich mache es nicht freiwillig, aber ich mache es demütig und der Tradition entsprechend“ und übergab den Rathausschlüssel an das Prinzenpaar.

Vohenstraußer Faschingsverein, 44 Jahre, Jubikäum2
Schweren Herzens trennt sich Bürgermeister Andreas Wutzlhofer vom Rathausschlüssel.

100 Gardemitglieder: Für Nachwuchs gesorgt

Rund 100 Mitglieder tanzen in den Garden des VFV: Jessica Wührl verlas die Namen der 28 Kinder der Bambini- und Kindergarde. In der Jugendgarde tanzen in dieser Saison 29 Mädchen und drei Jungs, die Trainerin Christina Gruber vorstellte. Sabine Karl stellte die 18 Tänzerinnen und neun Tänzer der Prinzengarde vor. Angesichts der vielen Kinder und Jugendlichen braucht man sich beim VFV um den Nachwuchs keine Sorgen zu machen.

Vohenstraußer Faschingsverein, 44 Jahre, Jubikäum4
Gut aufgestellt ist der Faschingsverein – rund 100 Tänzerinnen und Tänzer werden dem Publikum einen unvergesslichen Fasching bereiten.

Zum Schluss wollte Präsident Tobias Plödt noch ein paar Dankesworte sagen, stellte aber fest, dass es ja eigentlich nicht darum geht, was er sagt, sondern um den VFV – was würde der Verein sagen, wenn er es könnte? „Dass wir feiern können, das weiß er! Dass ein paar Wenige die Stadthalle am Laufen halten – das spürt er!“ Was ihn allerdings interessieren könnte ist die Zukunft. Unsere Zeit werde immer schneller und hektischer.

Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir mit Freude an der Sache, Liebe zum Verein und viel Herzblut diese Hektik für alle entzerren und ein Stück Gelassenheit und Spaß zaubern!“

forderte Plödt auf. Der Verein wünscht sich Nachwuchs, der Verantwortung übernimmt und Ämter besetzt. „Damit der Spaß erhalten bleibt, machen wir so weiter. Weniger für uns ‚Alte‘, aber für die nächste Generation – die dann beim 88. Jubiläum auf unsere Bilder schaut und dabei lacht, weil sich jeder denkt, wie furchtbar wir doch angezogen waren.“ Mit dem Schlachtruf des Vereins – einem dreifachkräftigen V-F-V Helau, Helau, Helau – ging man zum geselligen Teil der Proklamation über.

* Diese Felder sind erforderlich.