Am Boden und aus der Luft gegen die Flammen

Grafenwöhr. Hohe Rauchwolken über dem Übungsplatz, Qualm und Brandgeruch bis in die Stadt, das mussten die Grafenwöhrer an den beiden letzten Tagen wahrnehmen. Mehrere hundert Hektar Gras- und Offenland in der A-Impact-Area südlich der Netzabergsiedlung fielen den Flammen zum Opfer.

Von Gerald Morgenstern

Feuer Truppenübungsplatz Grafenwöhr Flammen Brand
Brände seien im Truppenübungsplatz nicht ungewöhnlich. Wegen der anhaltenden Trockenheit bereitete sich das Feuer in dieser Woche aber weiter und schneller aus als sonst.

Ein übergreifen in den Hochwald wurde verhindert, schweres Gerät am Boden und eine Chinook CH47 mit einem 5000-Liter-Wasserbucket wurde von der US-Armee eingesetzt. „Brände sind auf dem Übungsplatz nichts außergewöhnliches, ein Übergreifen in die Waldbestände oder gar über die Übungsplatzgrenzen hinweg ist ausgeschlossen. Es ist alles unter Kontrolle!“ Dies lässt Range Control über die Pressestelle der 7. US-Armee verlauten.

Hohe Rauchwolken am Himmel

Der heiße Sommer und die lang anhaltende Trockenheit bringt die Verantwortlichen auf dem Übungsplatz weiter ins Schwitzen. Direkt aus dem Alpha-Einschlaggebiet entwickelte sich der Brand und ließ Gras, Ginster und dürres Buschwerk abfackeln und somit hohe Rauchwolken aufsteigen. Den genauen Grund für das Feuer nannte die Pressestelle nicht.

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Das Feuer griff von der Grasfläche auf den Wald über.

Selbst Sumpfgebiet ausgetrocknet

Das sonst mit Wasser- und Sumpfflächen durchzogene Gelände ist knochentrocken, drehende Winde waren das weitere Problem,

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weiß der zuständige Förster Andreas Irle. Die Förster werden beim Aufkommen eines Feuers hinzugezogen und leiten die Löschmaßnahmen. Durch das US-Firedepartment wurden Firetrucks, Löschpanzer und der Flugfeldlöschwagen Panther hinzugezogen. Besonders der Panther mit seinen rund 12.000 Liter Wasservorrat und Hochdruck-Löschkanone konnte Schlimmeres verhindern. Bei der Wasserzufuhr unterstützte die Freiwillige Feuerwehr mit einem Tankfahrzeug, dies koordinierte Kommandant Alexander Richter, ebenso Firefighter bei der US-Feuerwehr.

Schnelligkeit der Flammen ungewöhnlich

Neben dem Gras- und Buschwerk griff das Feuer nur in den angeflogenen Sukzessionswald ein. Die Schnelligkeit der lodernden Flammen war auch für Förster Irle außergewöhnlich. Rangecontrol und Bundeswehr koordinierten den Einsatz am Boden. Für die am folgenden Tag wieder aufflammenden Glutnester im unwegsamen Gelände an der ImpactArea setzte die US-Armee einen Chinook CH 47 Hubschrauber aus Katterbach bei Ansbach ein. Das Fliegen mit der 5.000 Liter Wasserlast ist für die Piloten dabei eine besondere Herausforderung.

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Auch aus der Luft bekämpften die Einsatzkräfte die wiederaufflammenden Glutnester.

Hoffnung auf Regen

„Geschöpft“ wurde am großen Schlatterweiher südlich von Apfelbach. Vor Ort war auch der für die Lösch- und Einsatzkräfte zuständige Provost Marshal, Oberstleutnant William Burden. Förster Andreas Irle, der in der Chinook mitflog, lobte ausdrücklich das Engangement und Professionalität der Piloten und allen Einsatzkräften am Boden.

Andre Potzler von der Pressestelle des 7th ATC erläuterte die Vielzahl der Maßnahmen um Brände im laufenden Schieß- und Übungsbetrieb zu verhindern und gegebenenfalls effektiv zu bekämpfen. Letztendlich bleibt aber für alle – und vor allem für die ausgedörrte Natur – an erster Stelle die Hoffnung auf Regen.

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Kein Gras steht mehr, wo die Flammen wüteten.

Fotos: Gerald Morgenstern

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