Bilanz nach Baustelle auf A93: Über 80 Unfälle, zwei Tote
Weiden. Die Baustelle auf der A93 ist abgebaut. Die Zahlen sind raus: Wie die Verkehrspolizei am Freitagmittag bekannt gibt, haben sich auf der Autobahn bei Weiden seit 11. Mai über 80 Verkehrsunfälle ereignet, zwei davon tödlich.
Von 11. Mai bis 30. November fanden umfangreiche Bauarbeiten zwischen den Anschlussstellen Weiden-Nord und Weiden-Süd statt. In beiden Richtungen wurden Brücken ertüchtigt und die Beläge saniert. Während der Bauphase kam es im betreffenden Bereich zu einer Häufung von Verkehrsunfällen. “Mit Abschluss der Bauarbeiten möchte die Verkehrspolizeiinspektion kurz Bilanz ziehen”, so Polizeihauptkommissar Alexander Wächter, kommissarischer Verfügungsgruppenleiter der Verkehrspolizei Weiden.
Insgesamt berichtet er von über 80 Unfällen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es ohne Baustelle 28. Bei 7 (Vorjahr 4) Unfällen erlitten Insassen Verletzungen. Bei zwei Unfällen starben zwei Frauen (im Vorjahr 1 Todesfall).
So kam am 1. August eine 24-jährige US-Soldatin bei einem tragischen Unfall auf der BAB 93 auf Höhe der Ausfahrt Weiden-West in Fahrtrichtung Hof ums Leben. Beim Einfahren auf die Autobahn übersah der Fahrer eines Militärfahrzeuges (Radpanzer) einen bevorrechtigten Lkw. Beim seitlichen Zusammenstoß wurde die Soldatin schwer am Kopf verletzt und starb kurze Zeit später im Krankenhaus.
Zwei Tage vor Abbau zweiter tödlicher Unfall
Kurz vor Ende der Bauarbeiten kam es am vergangenen Mittwoch, 29. November, zu einem zweiten tödlichen Verkehrsunfall im Baustellenbereich (wir berichteten). Eine 66-jährige Fahrerin aus Dresden übersah hierbei aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen die Baustelle und stieß ungebremst gegen einen dort stehenden Lkw einer Straßenbaufirma. Die Fahrerin wurde in ihrem Opel Corsa eingeklemmt und verstarb noch an der Unfallstelle.
Weiterhin kam es zu insgesamt 13 (Vorjahr 9) schwerwiegenden Verkehrsunfällen, bei denen eine Anzeige gegen den Verursacher die Folge war. Hierbei handelte es sich in der Regel um Vorfahrtsverstöße auf der Autobahn. Die restlichen 58 (15) Verkehrsunfälle wurde als sogenannte Kleinunfälle erfasst. Seitliche Berührungen oder Auffahren auf den Vordermann waren nach Auskunft von Wächter die häufigsten Unfallursachen. Hierbei wurden Verwarnungen gegen die Verursacher ausgesprochen.
Schadensbilanz: rund 175.000 Euro
Der Sachschaden insgesamt beträgt rund 175.000 Euro (Vorjahr 73.000). Polizeihauptkommissar Wächter weist darauf hin, dass die Beschilderung und die Verkehrsführung durch die Autobahn GmbH des Bundes “nach bewährten Regelplänen erstellt” worden sei.
Warum dann so viele Unfälle? Der Abschnitt im Bereich Weiden weise einige Besonderheiten auf, sagt der Verkehrspolizist. Aufgrund der Vielzahl und der dicht aufeinanderfolgenden Anschlussstellen im stadtnahen BAB-Bereich ergeben sich verkehrsbedingt inhomogene Verkehrsströme, die mit einem ständigen Abbremsen bzw. Beschleunigen und Spurwechseln von Fahrzeugen einhergehen. Das beanspruche die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer besonders.
Vorausschauendes Fahren und nötigenfalls Verringerung der Geschwindigkeit können hierbei helfen, Unfälle zu vermeiden.
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