Bürgermedaille als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung

Störnstein. Nicht einmal ein Prozent der Bürger ist im Besitz des schweren Stücks Silber, mit dem die Gemeinde Frauen und Männer auszeichnet, die sich in vorbildlicher Weise verdient gemacht haben. Jetzt gibt es sechs weitere Träger der Bürgermedaille.

Bürgermeister Markus Ludwig (hinten rechts) hat die Bürgermedaille verliehen an Johann Meiler, Hans Härtl und Inge Trottmann (vorn von links), außerdem an Peter Kraus und Boris Damzog (hinten von links). Bild: Gabi Eichl

In einer Sondersitzung des Gemeinderates, in der auch offiziell die bei der letzten Kommunalwahl ausgeschiedenen Gemeinderäte Josef Wittmann, Johann Völkl und Bernhard Weiß verabschiedet worden sind, überreicht Bürgermeister Markus Ludwig einer Frau und vier Männern (ein weiterer ist an diesem Abend verhindert) die seltene Auszeichnung. „Sehen Sie das als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung Ihrer Arbeit“, sagt der Bürgermeister.

Inge Trottmann beginnt ihr bürgerschaftliches Engagement im Pfarrgemeinderat und im Elternbeirat. Ihr Augenmerk gilt von Anfang an der Familie und den Kindern. Innerhalb des SPD Ortsvereins kümmert sie sich um die Kinder-Sommeraktionen. Zwei Perioden lang sitzt sie für ihre Partei im Gemeinderat, leitet fast drei Jahrzehnte den Frauenbund. Trottmann nimmt die Auszeichnung entgegen mit Hinweis darauf, dass hinter ihr stets unterstützend ihr unerwartet verstorbener Mann Gerhard Trottmann gestanden hat, der wie sie zuletzt für die SPD im Gemeinderat saß.

Verdiente Feuerwehrmänner

Zwei verdiente Feuerwehrmänner sind unter den neuen Bürgermedaillen-Trägern: Peter Kraus und Johann Meiler. Beide betonen, wie stolz sie sind auf die Ortsfeuerwehr, die den Generationswechsel problemlos gemeistert hat. Eine Wehr, „auf die größere Orte neidisch sind“ (Kraus). Meiler saß auch eine Periode lang im Gemeinderat, aber der Feuerwehr haben beide die meiste Kraft und Zeit geschenkt. Kraus ist heute deren Ehrenvorsitzender, Meiler Ehrenkommandant.

Beide Männer sind in ganz jungen Jahren Mitglied geworden. Meiler ist gerade einmal 29 Jahre alt, als die Wehr ihn zum Kommandanten wählt, er bleibt es 20 Jahre lang. In dieser Funktion liegt ihm sehr der Nachwuchs am Herzen. Den Erfolg seiner Arbeit kann man heute an der Tatsache ablesen, dass Störnstein die stärksten Jugendgruppen im Landkreis hat, sagt der Bürgermeister. Einen ebenso großen Anteil an der erfolgreichen Jugendarbeit hat Kraus, der in dieser Zeit Vorsitzender war. Kraus war mit 23 Jahren schon stellvertretender Kommandant. Nach 16 Jahren in dem Amt wählte ihn die Wehr zu ihrem Vorsitzenden, danach stieg die Zahl der Mitglieder von Jahr zu Jahr.

Der Offizier mit der eleganten Feder

Das Schreiben ist Hans Härtls Stärke. Mit dieser „verbindet, vernetzt und baut er Brücken im Vereinsleben“, wie es der Bürgermeister ausdrückt. Härtl ist seit vielen Jahren Schriftführer in verschiedenen Vereinen, hat Festschriften entworfen und geschrieben.

Seine Leidenschaft gehört wehrhistorischen Gruppen wie der Hochfürstlichen Lobkowitzischen Grenadiergarde der Gefürsteten Grafschaft Sternstein. Härtl ist Verbindungsoffizier zum Fürstenhaus wie auch Medienoffizier Oberstleutnant iTR (in Tradtionsregiment) und als solcher über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Seit 25 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen dankt Härtl mit Verweis auf seine Frau Erika Härtl, „ohne die das nicht möglich gewesen wäre“.

Altbürgermeister als „Macher und Anpacker“

Altbürgermeister Boris Damzog, seinen Vorgänger, bezeichnet Markus Ludwig als „Macher und Anpacker“. Damzog hat als Gemeindeoberhaupt viel gefordert, sich aber dabei selbst nie geschont. Überall hat er immer auch mit den eigenen Händen angepackt, ist sich für nichts zu schade gewesen, hat nicht selten auch Gerätschaften aus seinem eigenen Besitz verliehen.

Damzog saß 30 Jahre im Gemeinderat und war zwei Perioden lang Bürgermeister. Ludwig würdigt unter anderem dessen Einsatz für die Völkerverständigung mit den tschechischen Nachbarn und für die Gewinnung regenerativer Energie als langjähriger Vorsitzender der ZENO. Wie Härtl verweist auch Damzog darauf, dass man derlei nur leisten kann, wenn man Menschen hinter und um sich hat, die mit anpackten.

Jahrzehnte für Kirche und Gemeinde

Der Gründungsvorstand und heutige Ehrenvorsitzende der Freien Wähler, Rudolf Kneidl, bekommt ebenfalls die Bürgermedaille, ist an dem Abend aber nicht anwesend. Kneidl hat sich laut Ludwig vor allem um die katholische Pfarrgemeinde verdient gemacht. Er war jahrzehntelang Friedhofswart und Kirchenpfleger, saß aber auch ganze 30 Jahre im Gemeinderat. Kneidl hat sich ebenso bei der Renovierung der Pfarrkirche eingebracht wie beim Neubau des Pfarrheims.

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