Bürgermeister hat sich getraut: Aus Sebastian Dippold wird Sebastian Giering

Neustadt/WN. Fast klammheimlich hatte Sebastian Dippold seine Maria zum Traualtar geführt. Und der Neustädter Bürgermeister hat den Namen seiner Frau angenommen. Da kommt Arbeit auf die Rathaus-Mitarbeiter zu.

In der evangelischen Ulrichskirche in Wilchenreuth haben Sebastian Dippold und Maria Giering geheiratet. Foto: www.julianbaecher.de

Kreisstadt-Bürgermeister Sebastian Dippold (37) ist in den Hafen der Ehe geschippert. Nahezu klammheimlich hat er am vergangenen Samstag seiner Maria das Ja-Wort gegeben. Nur ein paar Eingeweihte wussten von der Hochzeit. Selbst seinen Eltern hatte der Bräutigam erst kurz vorher Bescheid gegeben. „Wir hatten es als Familienzusammenkunft deklariert“, erzählt er. Er und seine Angetraute wollten schlichtweg keinen Rummel. Den hätte es sicher gegeben, hätte es Dippold vorher an die berühmte große Glocke gehängt. Schließlich ist er gefühlt in mindestens 30 Vereinen Mitglied. So ist er zum Beispiel ja noch aktiver Feuerwehrmann.

Dippold heißt jetzt Giering

Standesamtlich geheiratet wurde in Störnstein, die kirchliche Trauung fand in der evangelischen Ulrichskirche in Wilchenreuth statt. Dippold hat den Namen seiner Frau angenommen. Sebastian Dippold heißt jetzt Sebastian Giering. „Eigentlich wollte keiner seinen Namen verlieren“, verrät er. Doppelnamen kamen aber nicht infrage und, dass jeder seine Geburtsnamen behalten sollte, das war für ihn auch keine Lösung. „Da merkt man ja gar nicht, dass man verheiratet ist.“

Die schlussendlich gewählte Lösung sei auch ein Ausdruck von großer Wertschätzung seiner Frau gegenüber. „Die hat mich ja schon gekannt, als ich noch kein Bürgermeister war“, erzählt der frisch gebackene Ehemann. Als er noch nicht so viel beruflich auf Achse war und er noch keine Person des öffentlichen Lebens war.

Sebastian trägt seine Maria auf Händen. Foto: www.julianbaecher.de

Hochzeit war Monate vorher geplant

Die Hochzeit – kein Schnellschuss. „Wir hatten es ein halbes bis dreiviertel Jahr vorher schon geplant“. Musste sein, schließlich musste der Gang zum Altar im vollen Bürgermeister-Terminkalander untergebracht werden. Geheiratet wurde quasi zwischen einem BRK-Sanitätskurs, an dem Dippold, pardon, Giering, noch am Tag zuvor und einen Tag danach teilnahm. Kaum hatte er seinen Ehering ein paar Stunden getragen, musste er ihn am Sonntag bei der Sanitätsprüfung gleich wieder abziehen. „Man darf keinen Schmuck dabei tragen“, erzählt der Rathauschef mit einem Lächeln.

Hochzeitsreise muss warten

Und auch die Hochzeitsreise muss warten. Giering hat noch keine Zeit dafür. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Auch dafür hat seine Ehefrau Verständnis. „Die ist unter 30 und medizinische Fachangestellte“, erzählt er. Mehr Privates will er über seine Angetraute nicht verraten. Das heißt natürlich nicht, dass sie nicht ihren Mann bei offiziellen Terminen und Veranstaltungen begleitet.

Mehrarbeit fürs Rathaus

Die Trauung hat für die Rathausmitarbeiter, die genauso wenig über den großen Tag ihres Bürgermeisters Bescheid wussten, Folgen. Zusätzliche Arbeit kommt auf sie zu. Denn überall wo noch Dippold draufsteht, wie etwa auf Stempeln, Formularen oder Briefköpfen, muss der Name jetzt geändert werden. Doch Giering wird sich revanchieren: „Ich werde eine Brotzeit spendieren.“

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