Burg-Medaille für Rupprecht

Falkenberg. Eigentlich hatten Bürgermeister Herbert Bauer und sein Burgbeauftragter Matthias Grundler den Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht zum Gespräch eingeladen, wie die Burg Falkenberg über die Sanierung hinaus unterstützt werden kann. Doch zunächst einmal überraschte der Bürgermeister den Abgeordneten mit einem Geschenk.

Als Dank für deinen großen Einsatz für die Burg erhältst du unsere Burgmedaille,

sprach der Bürgermeister seinen Dank aus und überreichte Albert Rupprecht die Medaille aus Porzellan. „Ohne den Bundeszuschuss wäre das Projekt in diesem Umfang nicht möglich gewesen“, stellte Herbert Bauer die Bedeutung der 600.000 Euro Bundeszuschuss heraus, die nicht zuletzt durch den Einsatz des Abgeordneten nach Falkenberg flossen. Dies war exakt die Summe, die von der kleinen Marktgemeinde ab 2012 in drei Etappen beantragt worden war.

Albert Rupprecht Burg Falkenberg
Im Gruppenbild mit Medaille von links: Burgbeauftragter Matthias Grundler, MdB Albert Rupprecht, Bürgermeister Herbert Bauer, 2. Forum-Vorsitzender Gerhard Pöschl

Rupprecht hatte unter anderem 2013 den damaligen Kulturstaatsminister im Kanzleramt, Bernd Neumann, nach Falkenberg geholt. Laut Bauer hatte die Bundesförderung den entscheidenden Anteil daran die Sprengung im Fels und den Einbau von Treppenanlage und Aufzug finanzierbar zu finanzieren.

Ungewöhnlicher Antragsgrund

„Nur diejenigen Projekte, die von der Bundesregierung als national bedeutsam eingestuft werden, erhalten eine Förderung“, so Rupprecht. Insofern sei der Zuschuss keine Selbstverständlichkeit gewesen. Ungewöhnlich sei auch die fachliche Begründung des Falkenberger Antrags gewesen, die vom bayerischen Landesamt für Denkmalpflege maßgeblich unterstützt wurde. Die zielte auf den ehemaligen Burgherren von der Schulenburg ab und nicht wie in den meisten anderen Fällen auf die mittelalterliche Geschichte des Bauwerks. „Wenn man sich mit dem Botschafter beschäftigt, weiß man dass dies absolut gerechtfertigt war“, so Albert Rupprecht.

Die Arbeit ist mit der Sanierung aber noch nicht zu Ende,

Albert Rupprecht Burg Falkenberg

hakte Burgbeauftragter Matthias Grundler ein, der dem Abgeordneten weitere Hausaufgaben mit auf den Weg gab. So gelte es derzeit eine Förderung für die Restauration alter Gemälde aus dem Burgbestand zu finden, die wohl eine Summe im fünfstelligen Bereich kosten werde. Auch wolle man sich überlegen, wie das Museum rund um den Botschafter nachhaltig unterstützt werden könne. „Aus meiner Sicht sollte der Staat ein großes Interesse daran haben, dass Falkenberg die Geschichte des Botschafters für künftige Generationen lebendig hält“, so Grundler. Er wünsche sich, dass Projekte, Ausstellungen und Vorträge finanziell und organisatorisch unterstützt werden.

Burgherr von den Nazis hingerichtet

Die Burg Falkenberg wurde 2009 durch die 950-Seelen Marktgemeinde Falkenberg erworben. Bis dahin war die Burganlage auf dem mächtigen Granitfelsen, den sogenannten „Wollsäcken“, im Besitz der Erben des ehemaligen Burgherren Friedrich Werner Graf von der Schulenburg. Der Graf war der letzte Botschafter des Deutschen Reiches in der Sowjetunion und baute von 1936 bis 1939 die damalige Burgruine wieder auf. Doch in den Genuss seiner als Altersruhesitz gedachten Wohnburg kam er kaum, denn er wurde aufgrund seines Widerstands gegen das Hitler-Regime im November 1944 hingerichtet.

Albert Rupprecht Burg Falkenberg

Die Marktgemeinde revitalisierte die Burg und ein weitläufiges Umfeld, packte einige städtebauliche Herausforderungen unmittelbar am Burgfelsen an und errichtete zusätzlich ein Tagungszentrum unmittelbar am Fuße der Burg. Insgesamt investierte die Marktgemeinde über 8 Millionen Euro. Heute wird die Burg vom Forum Falkenberg – Freunde der Burg e.V. betrieben, das Tagungen und Feiern auf der Burg möglich macht.

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