Chia-Samen: Das Superfood “made in Waldthurn” – Versuch macht klug

Bibershof/Waldthurn. Ein Landwirt liebt die Herausforderung und baut das Superfood Chia an. Er ist der einzige in der Region, der dieses Risiko gewagt hat.

Markus Schaller inspiziert kurz vor der Ernte den ausgebrachten Chia-Samen. Foto: Franz Völkl
Markus Schaller inspiziert kurz vor der Ernte den ausgebrachten Chia-Samen. Foto: Franz Völkl
Der winzige Chia-Samen in der Hand von Markus Schaller. Foto: Franz Völkl
Der winzige Chia-Samen in der Hand von Markus Schaller. Foto: Franz Völkl
Markus Schaller überprüft den wuchs seiner Chia-Pflanzen. Foto: Franz Völkl
Markus Schaller überprüft den wuchs seiner Chia-Pflanzen. Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl
Foto: Franz Völkl

Markus Schaller vom Bibershof (Stadt Pleystein) ist der Geschäftsführer des Heizwerkes in Vohenstrauß, betreibt aber im Nebenerwerb eine Landwirtschaft – den Biohof Schaller. „Getreide kann jeder – Nischenprodukte anbauen ist eine Herausforderung und man kann damit vielleicht auch etwas verdienen“, sagte er. So hat er im Juni 2022 am Hirmesbühl in Waldthurn auf 2,5 Hektar Chia angesät.

Naturland unterstützt

Der Naturland – Verband für ökologischen Landbau hat experimentierfreudige Landwirte gesucht, Schaller ist ein Mann, der landwirtschaftliche Herausforderungen liebt und 750 Euro für die Chia-Aussaat ausgegeben hat. In der Region ist er der einzige, der dieses experimentelle Risiko auf sich genommen hat. „Ich weiß, dass bayernweit nur 50 Hektar durch Naturland unterstützt werden, der nächste Landwirt, der die Chia-Pflanze anbaut, ist im Raum Straubing“.

Superfood

Zum ersten Mal hat er die als Superfood bekannten Chiasamen, die aus Mexiko stammen, ausgebracht, die man auch im eigenen Garten anbauen könnte. Hinter dem Begriff Superfood versammeln sich Lebensmittel, in denen besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralien stecken. Besonders die wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind im geschmacksneutralen Chia-Samen zu finden.

Man sollte nur geringe Rationen zu sich nehmen, da der Chia-Samen aufquillt und man genügend Flüssigkeit zuführen muss. Diese quellen im Körper auf, sie können das bis zu 12-fache an Wasser aufnehmen. Sobald die Samen reif sind, meist zwischen September und November, kann man die Kapseln vorsichtig mit der Hand ernten, bevor sie zu Boden fallen.

Bibershofer baut in Waldthurn an

Gespannt war er am Feld in unmittelbarer Nähe zum neuen Waldthurner Baugebiet Hirmesbühl. Er und seine Familie beobachtete den Mähdrescher, der nun die reife Chiapflanze geerntet hat. Den Ertrag gibt der verheiratete Biohof-Landwirt und Vater von drei Kindern an den Naturland-Verband zur Endreinigung weiter, der auch den weiteren Verkauf der winzigen Körner organisieren.

Versuch macht klug

„Versuch macht klug“, meint er nicht gerade optimistisch, „aber auf jeden Fall war’s für den Boden eine Entspannung für die nächste Frucht. Wenn ich nicht draufzahle, dann ist das schon mal ein guter Anfang, ich habe ja bisher keinerlei Erfahrung mit dieser Chia-Pflanze, die übrigens unheimlich frostempfindlich ist. Schaller hat auch 5 Hektar Nutzhanf, 0,7 Hektar Öllein und auch 0,7 Hektar Mohn, natürlich unter behördlicher Aufsicht angebaut.

* Diese Felder sind erforderlich.