Dekanate im nördlichen Ostbayern entwickeln Strategie für die Zukunft

Weiden/Wiesau. Die Dekanatsbezirke Cham, Sulzbach-Rosenberg und Weiden planen eine umfassende Reform. Dekan Thomas Guba aus Weiden soll zusammen mit seiner Kollegin Ulrike Dittmar aus Cham den neuen Bezirk leiten. Auch Karl Georg Haubelt aus Wiesau könnte Verantwortung übernehmen.

Karl Georg Haubelt mit seinem Hund Mickey am Fuchsmühler Sauerbrunnen. Foto: Udo Fürst

Wie der evangelische Pressedienst (epd) Bayern in seiner jüngsten Ausgabe schreibt, planen die drei evangelischen Dekanatsbezirke Cham, Sulzbach-Rosenberg und Weiden eine umfassende Gebiets- und Strukturreform. “Die insgesamt 69 Kirchengemeinden wollen dafür in sogenannten Nachbarschaftsräumen zusammenarbeiten und einen neuen Dekanatsbezirk gründen. Während andere Dekanate der Landeskirche in puncto Zusammenlegung noch im Beteiligungsprozess stecken, macht das nördliche Ostbayern jetzt schon Nägel mit Köpfen”, heißt es im epd.

Doppelspitze für neuen Bezirk

Der neue Dekanatsbezirk soll am 1. Juli 2024 Wirklichkeit werden. Geleitet werde der neue Dekanatsbezirk neben Dekanatssynode und Dekanatsausschuss laut Regionalbischof Klaus Stiegler künftig von einer Doppelspitze: Dekanin Ulrike Dittmar (Cham) und Dekan Thomas Guba (Weiden). Der Zeitpunkt der Umstrukturierung sei günstig, führte der Regionalbischof aus. Zum 31. Januar 2024 geht Dekan Karlhermann Schötz (Sulzbach-Rosenberg) in den Ruhestand.

Dekan Guba Antrittsbesuch Weiden
OB Jens Meyer (links) und Dekan Thomas Guba beim Antrittsbesuch 2020 im Rathaus – damals noch mit Abstand. Foto: Stadt Weiden

Alle 69 betroffenen Kirchengemeinden hätten ein Mitspracherecht gehabt. „Viel Wohlwollen, Einsicht und konstruktive Anregungen waren darunter“, sagte Stiegler. Er zeigte sich beeindruckt: „Ich habe großen Respekt, dass sich sowohl Ehren- als auch Hauptamtliche auf diese Veränderung eingelassen haben.“

70.000 evangelische Christen

Mehr als 70.000 evangelische Christen leben in dem neu zu bildenden Dekanatsbezirk, der sich über die nördliche und mittlere Oberpfalz bis in das nördliche Niederbayern, vom Nürnberger Land bis an die tschechische Grenze erstreckt. Der künftige Dekanatsbezirk werde in zwei Regionen aufgeteilt. Welche das im Einzelnen sind, sei noch nicht final entschieden.

Die Vorteile der Neuordnung liegen für den Weidener Dekan Thomas Guba auf der Hand. Der künftige Dekanatsbezirk sei „eine Größe, in der man Verwaltungsabläufe und Organisation noch gut lösen kann“, sagte er. Zudem gehe es auch um eine gewisse „Flurbereinigung“. Im Dekanat Weiden gebe es zum Beispiel Überschneidungen mit den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf und Tirschenreuth. Die Neuordnung erleichtere die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen, zum Beispiel Schulämtern.

Verantwortung für Karl Georg Haubelt

Durch die Reform der Dekanatsbezirke Cham, Sulzbach-Rosenberg und Weiden wird Karl Georg Haubelt als stellvertretender Vorsitzender des Dekanatsausschusses Sulzbach-Rosenberg und Vertreter der Region in der Landessynode mehr Mitverantwortung zwischen Mitterteich und Schwandorf tragen.

Kirchenleitung muss entscheiden

Die Kirchenleitung in München muss über den Antrag entscheiden. Ob die Pläne bis zum 1. Juli 2024 Realität werden, hänge auch von staatlichen Stellen ab. Da ein Dekanat eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, bedürfe es der Zustimmung des Freistaats.

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