Die “jungen Wilden” des SV Weiden belohnen sich im Pokal

Weiden. Mit einem arg dezimierten Kader reisten die SV-Wasserballer nach Ludwigshafen, um im Pokal eine Überraschung zu schaffen. Und die gelang auch.

Wieder einmal der beste Weidener im Wasser: Torwart Andrii Lobodynskyi. Foto: Christina Rathgeber

Süddeutscher Wasserballpokal, Viertelfinale

WSV Ludwigshafen – SV Weiden 12:14 (2:5, 2:2, 4:4, 4:3)

Die Personalsorgen bei den SV-Wasserballern reißen nicht ab. Wiederholt musste Trainer Sean Ryder zuletzt ein Team zusammenbasteln. Am Wochenende stand mit einem Schnitt von gerade mal 22 Jahren eine der jüngsten Mannschaften der Saison zur Verfügung. Die Aufgabe der jungen Truppe war auch nicht die leichteste, hatte man doch Anfang des Jahres an gleicher Stelle eine überraschende Niederlage kassiert.

Spannende Anreise, späterer Anpfiff

Schon die Anreise war kompliziert: Ein Fahrzeugdefekt und ein längerer Stau sorgten für Aufregung, noch bevor das Spiel angepfiffen wurde. Mit auf ein Minimum verkürzter Einschwimmzeit für die Gäste konnte die Partie schließlich mit zehn Minuten Verspätung beginnen. „Manchem merkte man den Stress heute schon an. Wir sind froh, dass wir trotzdem so gut begonnen haben“, sagt Ryder nach der Partie.

Lobodynskyi starker Rückhalt

Die Gäste starteten zwar mit einem 0:1-Rückstand nach einem Strafwurf, stellten aber rasch die Weichen in die richtige Richtung ein und zogen auf 4:1 davon. Kapitän Robert Reichert sorgte mit einem Hattrick im ersten Viertel für die 5:2-Führung seines Teams. Die Hausherren ließen danach aber keinen größeren Vorsprung der Oberpfälzer zu und hielten die Partie in den folgenden Vierteln offen. Im Schlussviertel kamen die Pfälzer sogar dreimal auf ein Tor heran. Das konnte aber die junge Gästetruppe um den routinierten Center Marek Janecek glücklicherweise nicht mehr verunsichern. Es wurde zwar nochmals spannend, aber der erneut starke SV-Torhüter Andrii Lobodynskyi parierte reihenweise die WSV-Chancen.

Die Truppe um den jungen, leidenschaftlichen und ehrgeizigen Ukrainer sicherte sich am Ende den verdienten 14:12-Sieg und den Einzug ins Halbfinale des Süddeutschen Wasserballpokals. Der Gegner des SV wird nächste Woche im Spiel zwischen Neustadt/Weinstraße und Cannstatt ermittelt. Der VfB Friedberg gewann 11:8 gegen Frankfurt und wartet mit dem SV Weiden auf die Halbfinalauslosung. Die Endrunde mit Halbfinale und Finale findet am 15. und 16. Juni statt, der Austragungsort ist noch offen.

Erleichterter Trainer

Die Erleichterung nach dem Spiel war SV-Trainer Ryder deutlich anzumerken: „Unser Focus war vor allem auf den gegnerischen Center gerichtet, der maßgeblich für die Niederlage im Januar verantwortlich war. Das hat gut funktioniert. Die Jüngsten haben sich das Leben phasenweise noch selbst schwer gemacht, indem sie etwas naiv im Abschluss waren und defensiv zu zögerlich agierten. Wir müssen uns heute bei Andrii bedanken, er hat uns am Ende gerettet und sich den Titel ‘Spieler des Tages’ verdient.

Nach Ostern gegen Cannstatt

Jetzt hat der SV drei Wochen Zeit, um sich vor allem personell zu erholen und auf das Spitzenspiel am 6. April beim SV Cannstatt vorzubereiten. Die Zeit ist sicher zu knapp, um auf das Comeback des verletzten Abwehrchefs Thomas Kick (Armbruch) zu hoffen, aber der Rest des Kaders könnte bis dahin wieder fit werden. Um in Cannstatt bestehen zu können, braucht der SV nicht nur einen guten Tag, sondern auch jeden Leistungsträger.

SV Weiden

Anrii Lobodynskiy im Tor, Marcian Langmar, Denis Underberg (2), Dustin Schmidt, Maximilian Strauch, Denis Reichert (3), Daniel Malsam, Robert Reichert (4), Kyrylo Olkhovsky, Harrison Dean, Marek Janecek (3), Paul Winter (2) und Matthias Kreiner.

Trainer: Sean Ryder.

* Diese Felder sind erforderlich.