Ein Vohenstraußer startet bei der „Olympiade der Köchinnen und Köche“

Weiherhammer/Vohenstrauß. Preisfrage: Wann nahm zuletzt ein Oberpfälzer an Olympischen Spielen teil? Zählt man den Wahl-Flossenbürger Eric Frenzel als Oberpfälzer, liegt das exakt fünf Jahre zurück. In knapp einem Monat wird ein gebürtiger Oberpfälzer an etwas anderen Olympischen Spielen teilnehmen.

Josef Bojer aus Vohenstrauß arbeitet im Restaurant Elements in Weiherhammer und ist Mitglied in der deutschen Köche-Nationalmannschaft. Foto: VKD

Nur noch 24 Tage, dann wird’s olympisch. Es geht nicht um die Olympischen Sommerspiele in Paris, sondern um die 26. IKA/Olympiade der Köche in Stuttgart, wo am 2. Februar die Flamme entzündet wird – und die Nordoberpfalz ist mit am Start: Josef Bojer aus Vohenstrauß, 26 Jahre alt und Koch im Restaurant Elements in Weihenhammer, ist Mitglied der deutschen Köche-Nationalmannschaft und tritt für das Team Deutschland bei der IKA/Olympiade der Köche an.

Zwei deutsche Teams dabei

Vom 2. bis 7. Februar tritt das Team Germany bei der Olympiade der Köche parallel zur Intergastra in Stuttgart gegen die besten National- und Jugendnationalmannschaften der Welt an. In den insgesamt vier Wettbewerbstagen sind die beiden deutschen Teams National und Jugendnational am Sonntag, 4. Februar, und am Dienstag, 6. Februar, gefordert. Die Deutschen starten in den Wettbewerben “Restaurant of NationsW” und “Chef’s Table” beziehungsweise “Junior Chef’s TableW” an.

Die deutsche Köche-Nationalmannschaft vertritt den Kochberuf in der Öffentlichkeit. 25 bis 30 Köche und Pâtissiers werden von Teammanager Ronny Pietzner geführt. Foto: Grundrausch

Vorbild für junge Köchinnen und Köche

Zwei Köche-Nationalteams treten – national & international – für den Verband der Köche Deutschlands e. V. (VKD) an. Sie kochen bei hochkarätigen Wettbewerben und repräsentieren den Kochberuf bei Veranstaltungen. Die deutsche Köche-Nationalmannschaft vertritt den Kochberuf in der Öffentlichkeit. Die 25 bis 30 Mitglieder (Köche und Pâtissiers) werden von Teammanager Ronny Pietzner geführt. Die Teams National und Jugendnational setzen auf Know-How, auf Erfahrung und auf kreative Nachwuchstalente. Sie kochen regional sowie saisonal und legen Wert auf Nachhaltigkeit und bewusstes Handeln. Die deutschen Mannschaften verstehen sich als Vorbild für junge Köchinnen und Köche.

Stimme der Köchinnen und Köche

Der VKD (Verband der Köche Deutschlands) ist die größte Gemeinschaft von Köchinnen und Köchen in der Bundesrepublik. Restaurant, Hotel, Gemeinschaftsverpflegung, Catering: Ganz nach dem Motto „Viele Küchen, ein Verband“ eint der VKD die unterschiedlichsten Sparten des Gastgewerbes unter einem Dach. Außerdem versteht sich der Verband als Stimme der Köchinnen und Köche, seiner Mitglieder. Darunter sind Auszubildende, Arbeitnehmer/innen, Arbeitgeber/innen sowie Köchinnen und Köche im Ruhestand. Die Vielfalt der VKD-Familie ist das Fundament für die fachliche Entwicklung der VKD-Mitglieder und für die Zukunft des Berufsstands.

Die deutsche Köche-Nationalmannschaft. Foto: VKD/Grundrausch

“Gulasch mit Nudeln geht immer”

Aina Keller vom VKD hat dem Vohenstraußer Josef Bojer vor den Olympischen Spielen einige Fragen gestellt:

Mit welchen Zutaten kochst du am liebsten und warum?

Bojer: Da fallen mir spontan gleich zwei Zutaten ein. Zum einen ist es natürlich die Butter. Ganz klassisch. Butter hebt den Geschmack und kann in fast allen Gerichten eingesetzt werden, ob Vorspeise, Zwischengang oder Dessert. Ähnlich geht es mir mit dem Kürbis, den ich persönlich sehr interessant finde. So viele verschiedene Sorten, so viele verschiedene Geschmacksrichtungen.

Warum bist du Koch geworden? Gab es jemals einen anderen Berufswunsch?

Bojer: Ich komme zwar aus einer Wirtshausfamilie, aber als Kind kam es mir noch nicht in den Sinn, dort auch meinen Beruf zu suchen. Bis zur zehnten Klasse, als es darum ging, Bewerbungen zu schreiben und ich keinen wirklichen Plan hatte. Einmal abgesehen von der Jugendfeuerwehr, die ich auch immer spannend fand. Eines Abends habe ich mir mehr oder weniger zufällig zu Hause etwas gekocht – und plötzlich war klar: Kochen ist cool, das will ich machen und nach einigen Praktika war dann der Anfang gemacht. Alternativ hätte ich mir auch eine Tätigkeit als Redakteur vorstellen können.

Wohin möchtest du gern einmal reisen?

Bojer: Barcelona ist eine meiner absoluten Lieblingsstädte, dort war ich schon fünf Mal und würde jederzeit wieder hinfahren. Zuletzt habe ich dort eine kleine Restaurant-Rundreise gemacht und mir die Top-Küchen genauer angeschaut. Mich interessiert auf einer Reise auch immer der kulinarische Kontext, ich möchte sehen und erleben, wie die Mentalität vor Ort Einfluss nimmt auf die Gerichte des Landes. Unter diesen Aspekten würde ich mir auch gern Länder wie Bali oder Neuseeland genauer anschauen.

Welche Musik hörst du gern beim Arbeiten?

Bojer: In der Küche gehört Radio hören irgendwie dazu, das funktioniert am besten bei dem jeweils so unterschiedlichen Musikgeschmack der Kolleginnen und Kollegen. Ich selbst höre kunterbunt gemischt und bin auch regelmäßig auf Festivals unterwegs, von Pop bis Hip-Hop, von Rock bis Metal. Außerdem mache ich gern selbst Musik, habe in einer Band Keyboard gespielt und schreibe auch eigene Songs.

Was machst du nach einem langen Arbeitstag zur Entspannung?

Bojer: Musik hören und Musik machen gehören in jedem Fall dazu. Ebenso wie das Treffen mit Freunden, Videospiele oder einfach mal nichts tun und die Ruhe genießen.

Was isst du am liebsten?

Bojer: Oh, das ist keine leichte Frage, denn als Koch weiß man ja selbst recht viel über die Zubereitung bestimmter Gerichte und wie sie schmecken sollten. Richtig gut gemachtes Gulasch mit Nudeln gehen aber immer, so wie es meine Mutter immer gekocht hat. Das mochte ich schon als Kind am liebsten.

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