Fake-Anrufe lösen Großeinsatz aus

Neustadt/WN. Die Polizei in der nördlichen Oberpfalz wird zum ersten Mal mit dem gefährlichen Phänomen "Swatting" konfrontiert. Meist aus Langeweile setzen Unbekannte falsche Notrufe ab.

Symbolbild: OberpfalzECHO/David Trott

Es ist Freitagnacht, 1 Uhr. Ein unbekannter Anrufer meldet sich bei der Polizeiinspektion Neustadt/WN. Er teilt den Beamten mit, dass in der Nachbarschaft ein Schuss gefallen sei. Außerdem soll seit etwa einer Stunde großes Geschrei in dem Haus herrschen.

Haus soll angeblich brennen

Nachdem der Anrufer aufgelegt hatte, wollten die Beamten zurückrufen. Ging nicht. Es meldete sich nur eine Computerstimme. Auch der Kommandant der Feuerwehr Luhe bekam einen Anruf von dieser ominösen Computerstimme. In dem Haus solle nicht nur geschossen werden, es brenne auch. Angeblich würde bereits das Feuer von einer Outdoorküche auf das Gebäude übergreifen. Die eingesetzten Kräfte mussten natürlich von einer echten Gefahrensituation ausgehen. Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten machte sich deshalb auf den Weg zum “Brandort”.

Polizei und Feuerwehr rückten aus

Nachdem mehrere Polizeistreifen, die Feuerwehr und der Rettungsdienst angerückt waren, wurde versucht, mit den Bewohnern telefonisch Kontakt aufzunehmen. Sie wurden angewiesen, mit erhobenen Händen das Haus zu verlassen. Die waren natürlich überrascht: von Streitigkeiten keine Spur. Waffen? Fehlanzeige. Und der Brand? Auch nur frei erfunden. Die Einsatzkräfte mussten also unverrichteter Dinge wieder abziehen. Die aufgeschreckten Hausbewohner konnten wieder zurück ins Bett. Ob die nach der Aufregung wieder die Augen zu machen konnten? Bereits vor drei Tagen gab es im Raum Regensburg einen ähnlichen Fall von „Swatting“. Meist aus Langeweile oder auch aus Rache würden diese falschen Notrufe abgesetzt, wissen Experten.

Deftige Folgen für den Anrufer

“Man arbeitet mit Hochdruck daran, den unbekannten Anrufer ausfindig zu machen”, betont ein Polizeisprecher. Hat man ihn ausfindig gemacht, kann er sich auf etwas gefasst machen. Er hat nicht nur zahlreiche Straftaten, wie unter anderem das Vortäuschen einer Straftat oder den Missbrauch von Notrufen begangen, er muss auch die Kosten für den Großeinsatz tragen.

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1 Kommentare

Maxim Klotschkow - 15.07.2023

Crazy🤪😰🥶😥😩