„Freiheit Neunkirchen“: Das Jahrhundert voll – wenn das kein Grund zum Feiern ist

Neunkirchen. Schützen waren von je her sehr heimatverbunden und traditionsbewusst, in diesem Sinn hat sich auch die Schützengesellschaft „Freiheit Neunkirchen“ eine Aufgabe gestellt und diese bestens gemeistert. Am 14. und 15. Juni feiert sie das hundertjährige Jubiläum.

Patenbitten am 6. Februar1984: Ehrenschützenmeister Andreas Neubert, 1. Schützenmeister Albert Riedl, Arnold Helgert (Tellschützen), Heinz Jagusch (vorne kniend, von links). Foto: Poss

Schon jetzt lädt sie die Bevölkerung zum Jubiläumsschießen an den Schießstand im Pfarrheim Neunkirchen ein. Das Schießen richtet sich an Schützen und Nichtschützen gleichermaßen, sowie Jung und Alt. Schützenmeister Stefan Poss hat mit seinem Team ein Schießprogramm aufgelegt. Weitere Informationen gibt es hier.

Das Programm am Jubiläumsabend am 15. Juni steht bereits fest, der Festgottesdienst um 18.30 Uhr leitet ihn ein. Die Abendveranstaltung im Pfarrsaal startet um 19.30 Uhr mit den Grußworten, einem Blick in die Chronik und Ehrungen.

Blick in die Chronik

Der ehemalige Schützenmeister Albert Riedl hat in einer Chronik zum 60-jährigen Bestehen die Vereinsvergangenheit bereits aufgelistet. 1924 war die Neugründung mit 25 am Schießsport interessierten Männern. Sie stammten teilweise aus dem Schützenverein „Eichenlaub Rupprechtsreuth“, es entwickelte sich auf Vorschlag eines Mitgliedes aus dem Begriff „Einigkeit, Recht und Freiheit“ der neue Name “Freiheit Neunkirchen”.

Das erste Vorstandsgremium war 1. Schützenmeister Heinrich Sparrer, 2. Schützenmeister Albert Kremling, Schriftführer Fritz Gollwitzer und Kassier Hans Hör senior. Das Vereinslokal war das Gasthaus Forster. Als Waffe wurde der Zimmerstutzen gewählt. Im Sommer schossen die Mitglieder vom Gastzimmer aus ins Freie und im Winter verwendete man das Gastzimmer und die Küche als Schießstand.

Neunkirchen feierte von Anfang an mit

Mit dem ersten Gründungsschießen im Juli 1924 feierte die Gemeinde mit und stand acht Tage im Zeichen des Schießsports. Es endete mit einem Gartenfest. „Eine äußerst gelungene Feier, wie sie eben in Eintracht und Gemütlichkeit bei Schützen üblich ist, verlebten die zahlreich aus Nah und Fern erschienenen Festgäste“, hieß es in den Aufzeichnungen.

Der Erste Schützenmeister Heinrich Sparrer überreichte als Höhepunkt in einer Preisverteilung die Auszeichnungen. Der Erste Schützenmeister von „Edelweiß“ Weiden Ludwig Hofmann pries in seiner Schlussansprache die Leistung des jungen Vereins, und wünschte ihm Glück für den edlen Schießsport. 1925 gingen bereits etliche Einzelschützen und eine Mannschaft zum 10. Bundesschießen in Weiden an den Start. Dann schaffte sich der Vereine eine Teilermeßmaschine an. 1934 wurde der Schießstand in den Saal des Gasthauses einquartiert. Aber anstatt einer Belebung trat durch die politischen Verhältnisse das Gegenteil ein. Der Schießbetrieb wurde noch im selben Jahr eingestellt.

Neustart nach dem Krieg

Nach dem Krieg sollte wieder gestartet werden, doch die Militärregierung hat die Zimmerstutzen eingezogen. Erst im März 1950 trafen sich wieder Männer und erweckten den Schützenverein aufs Neue. Da die vor drei Jahrzehnten gegründete Schützengesellschaft nie aufgelöst wurde, brauchte es auch keine neue Satzung. Auch das Vereinsvermögen, das im Wesentlichen aus der Königskette und der Meßmaschine bestand, wurde wieder übernommen.

Schützenmeister

  • Heinrich Sparrer (ab 1924)
  • Fritz Klier (1950 – 1951)
  • Fritz Kremling (1951 – 1954)
  • Heinrich Sparrer (Januar -Juni 1954)
  • Fritz Kremling (bis September 1954)
  • Andreas Neubert (1955 – 1980)
  • Albert Riedl (1981 – 2023)
  • Stefan Poss (ab 2023)

Der Erste Schützenkönig nach der Wiedergründung war Gerhard Wetzold. 1957 war die Aufnahme von Frauen und Jungschützen ab 14 Jahren erlaubt. In den 1960er Jahren wurde der Stand auf fünf Schießstände ausgeweitet. Doch 1966 wurde der Saal umgebaut, die Schützen verloren ihre Schießstände, der Schießbetrieb wurde eingestellt. Doch Freundschaftsschießen bei Nachbarvereinen der Sektion waren Pflicht.

1969 erlaubte der Pfarrer im Keller des evangelischen Gemeindehauses einen Schießstand. Der große Raum wurde zugleich für gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt. Erster Schützenmeister wurde Andreas Neubert. 1972 bestimmte die Versammlung den Beitritt zum Stadtverband für Leibesübungen und die Teilnahme an der Stadtmeisterschaft. 1974 wurde auch das 50-jährige Jubiläum gefeiert. Erstmals gab es eine Jugendkönigskette. Der Schützenverein wurde 1979 als e. V. beim Amtsgericht eingeführt.

Fahnenweihe am Festsonntag am 15. Juli 1984. Foto: Poss
Fahnenweihe am Festsonntag am 15. Juli 1984. Foto: Poss
Anzapfen damals beim Patenbitten: Anstich: von Links: Wenzl Wurzer von den Tellschützen, Andreas Neubert, Albert Riedl und Heinz Jagusch vorne. Foto: Poss
Anzapfen damals beim Patenbitten: Anstich: von Links: Wenzl Wurzer von den Tellschützen, Andreas Neubert, Albert Riedl und Heinz Jagusch vorne. Foto: Poss

1980 feierten die Mitglieder die Eröffnung des neuen Schießstandes im neuen katholischen Pfarrheim, in dem der Verein noch heute verweilt. Zum 60-jährigen Jubiläum kamen die Schützen zu den Tellschützen zu einem Patenbitten. Im Juli 1984 gab es ein großes Gründungsfest mit Fahnenweihe.

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