Gemeinde Theisseil braucht Millionen für Modernisierung ihrer Feuerwehren

Letzau. Die Feuerwehren verfügen künftig über ein Budget von 3000 Euro. Darauf hat sich der Gemeinderat verständigt, der nicht mehr über jedes Paar Stiefel entscheiden will. Um große Investitionen kümmert sich eine neue Feuerwehr-Arbeitsgemeinschaft.

Das bisherige Gerätehaus der Edeldorfer Wehr im Ortsteil Wilchenreuth. Ob der Neubau ebenfalls in Wilchenreuth entstehen wird oder in Theisseil, ist noch nicht entschieden. Foto: Gabi Eichl

Jeweils 1000 Euro stehen jeder der drei Wehren Edeldorf, Letzau und Roschau heuer für genau definierte Ausgaben zur Verfügung, über die Höhe dieses Budgets wird jährlich neu entschieden. Der Gemeinderat ist damit einem Vorschlag des SPD-Sprechers Josef Herrlein gefolgt und machte damit aus fünf Tagesordnungspunkten einen einzigen. Von den 1000 Euro müssen die Wehren ausschließlich Ersatz für Uniform und Stiefel, die Brotzeiten nach Leistungsprüfungen, die Wartung der Hydranten und Fahrtkosten bezahlen, sonst nichts. Um Reparaturen an den Fahrzeugen und der übrigen Ausrüstung kümmert sich nach wie vor die Gemeinde. Und diese steht in puncto Feuerwehren vor Investitionen ganz anderer Größenordnungen.

Allein der Brandschutz würde so viel Haushaltsmittel binden, dass wir die nächsten 15, 20 Jahre nichts anderes mehr machen könnten. Bürgermeister Johannes Kett

Mehr als drei Millionen Euro könnte die Gemeinde sofort in ihre drei Feuerwehren investieren, wenn sie das Geld dazu hätte. Die Wehren Edeldorf und Letzau brauchen neue Gerätehäuser und neue Fahrzeuge, für die Roschauer Wehr soll ein Gerätehaus saniert werden. Bürgermeister Johannes Kett umschrieb die Herausforderung folgendermaßen: „Allein der Brandschutz würde so viel Haushaltsmittel binden, dass wir die nächsten 15, 20 Jahre nichts anderes mehr machen könnten.“

Arbeitsgemeinschaft vor Mammutaufgabe

Kett hat daher die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft vorgeschlagen, die sich darum kümmern soll, wie die Gemeinde diese finanzielle Mammutaufgabe am besten stemmt. In einem ersten Schritt werden sich die Gemeinderäte mit Vertretern der Feuerwehren und Kreisbrandrat Marco Saller einen Samstag lang in Klausur begeben, um einen Zeitrahmen abzustecken.

Karl Völkl (CSU) zog den Vergleich zu den Dorferneuerungsmaßnahmen in allen Ortsteilen; wie diese sei auch die Modernisierung der Feuerwehren „nur gemeinsam zu lösen“. Es geht aber auch um Grundsatzentscheidungen wie die, ob das Gerätehaus der Edeldorfer Wehr in Wilchenreuth bleiben soll oder besser in Theisseil gebaut wird, wie Oswald Lingl (FW) deutlich machte.

Gemeinderat bestätigt Kommandanten

Eine Formsache war die Bestätigung der neugewählten Kommandanten. Für die FW Letzau sind das Jürgen Götz und Michael Schwägerl, für die FW Roschau Manuel Bock und Alexander Pöllath.

Andreas Gold neuer Wasserwart

Vorgestellt hat sich in der Sitzung der neue Wasserwart der Gemeinde, Andreas Gold, der an der Seite von Thomas Weber tätig sein wird. Die Gemeinde muss sich wie berichtet künftig selbst um die Wasserversorgung kümmern, nachdem sich der Zweckverband der Muglhofer Gruppe Ende vergangenen Jahres aufgelöst hatte.

Bürgermeister Johannes Kett hat dem Gemeinderat den neuen Wasserwart Andreas Gold (links) vorgestellt. Foto: Gabi Eichl

Josef Herrlein bat darum, wie verschiedene Nachbargemeinden möglichst bald alte Bebauungspläne aufzuheben. Die Gemeinde spare Bauherren damit unnötige Kosten und Mühen. Der Bürgermeister versicherte, er habe dieses Anliegen bereits auf der Agenda.

Bauanträge: Bungalow und Maschinenhalle

Sein Einvernehmen hat der Gemeinderat folgenden Bauanträgen erteilt: Bau eines Bungalows mit Carport und Geräteraum, Zum Sportplatz 8; Bau einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle, Nähe Vohenstraußer Straße 3.

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