Gemeinde Theisseil pocht bei Windrädern auf 1000 Meter Abstand zu Wohnhäusern

Letzau. Beim Thema Windkraft schrillen in Letzau Alarmglocken. Der Gemeinderat hatte deshalb viel mehr Zuhörer als sonst, als er über die Ausweitung der für Windräder geeigneten Gebiete der Stadt Weiden diskutierte. Es fällt das Wort „Wahnsinn“.

Steht das Thema Windkraft zur Diskussion, hat der Gemeinderat unweigerlich ein volles Haus. Foto: Gabi Eichl

Die Gemeinde besteht darauf, dass die Stadt Weiden in ihrem Windenergiekonzept grundsätzlich 1000 Meter Abstand von Windrädern zur Wohnbebauung der Gemeinde Theisseil einhält, nicht nur 800 Meter. Das habe man der Stadt Weiden mitgeteilt, sagt Bürgermeister Johannes Kett. Bernhard Kick (CSU) sagte: „Ich find´s schon ein bisschen fast Wahnsinn“; die Gemeinde sei „eigentlich gar nicht berücksichtigt worden“.

Krey: Stadt Weiden lässt sicher mit sich reden

Raymund Krey von der Verwaltungsgemeinschaft relativiert, indem er darauf hinweist, dass das nur eine Vorplanung der Stadt Weiden sei. Die umfasse vermutlich deshalb so viel Fläche, damit am Ende genug übrigbleibe, um zu verhindern, dass Investoren nach Belieben Windräder errichten könnten. Er sei sicher, dass Weiden mit sich reden lassen werde bei größeren Widerständen.

Auch Planungsverband soll 1000 Meter einhalten

In dem Zusammenhang ergänzte der Gemeinderat seine eigene Meldung von Flächen an den Regionalen Planungsverband um die Bitte, grundsätzlich 1000 Meter Abstand zur Wohnbebauung einzuhalten. Kick weist darauf hin, dass aktuell selbst die schwarz-grüne Regierung in Schleswig-Holstein den Mindestabstand auf 1000 Meter erhöhe, da alles andere für die Bevölkerung nicht zumutbar sei. Der SPD-Sprecher Josef Herrlein fügt an, dass nach der bayerischen Bauordnung immer noch ein Mindestabstand von 1000 Metern gelte: „Wo kommen plötzlich die 800 Meter her?“

Solarpark Edeldorf nimmt die ersten Hürden

Der geplante Solarpark bei Edeldorf, ein Projekt der Nürnberger Greenovative GmbH, hat die ersten verwaltungstechnischen Hürden genommen. Die Vorentwürfe für die Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans hat der Gemeinderat gebilligt, beide Entwürfe werden als nächstes für die Behörden und die Öffentlichkeit ausgelegt. Der Landschaftsarchitekt Matthias Rembold erläuterte dem Gemeinderat die Eckpunkte.

Der Solarpark hat eine Gesamtfläche von 8,6 Hektar und überschreitet damit die vom Gemeinderat vorgegebene Maximalgröße von acht Hektar. Allerdings wird der Süd-Ost-Link den Solarpark auf ganzer Fläche durchschneiden, was die Überschreitung für den Gemeinderat rechtfertigt. Wie Rembold sagte, wolle man das Projekt ohne die Ausweisung von Ausgleichsflächen realisieren, weil auf dem Süd-Ost-Link ohnehin nicht gebaut werden dürfe und weil die gesamte Grünfläche unter den Solarpanelen extensiv bewirtschaftet werde.

Weiterhin kein Tempo 30 in Remmelberg

Im Ortsteil Remmelberg wird es weiterhin kein Tempo 30 geben, auch wenn die Dorfgemeinschaft sich das wünscht. Laut Bürgermeister fand vor kurzem eine sogenannte „verdeckte“ Verkehrsschau statt. Und dieser zufolge könne die geltende Innerorts-Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h laut den beteiligten Fachstellen beibehalten werden, so Kett. Der FW-Gemeinderat Stefan Kett fügte an, das Ergebnis sei umso bemerkenswerter, als zum Zeitpunkt der Verkehrsschau die Staatsstraße 2166 gesperrt war und das Dorf somit bedeutend mehr Durchgangsverkehr als üblich erlebt habe.

Siedler bekommen Platz für neuen Container

Der Gemeinderat entspricht einem Wunsch der Siedlergemeinschaft Theisseil: Die Gemeinde verpachtet den Siedlern unentgeltlich eine etwa hundert Quadratmeter große Fläche am Pumpwerk in Wilchenreuth. Die Siedler wollen dort einen weiteren Container aufstellen, in dem sie ihre Gerätschaften lagern können. Die Verpachtung erfolgt auf zehn Jahre und verlängert sich anschließend automatisch um ein Jahr.

Sein Einvernehmen hat der Gemeinderat folgendem Bauantrag erteilt: Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Carport, Zum Sportplatz 10.

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