Gemütlichkeit lockt Gäste

Preißach. Kommod statt kommerziell geht es traditionell beim Oktoberfest des Katholischen Landvolks Burkhardsreuth zu: Kein opulentes „Ozapf“-Ritual, keine „Wiesn-Schrumpfmaßen“ für zehn plus x Euro, anstelle schwindsüchtiger Behelfsgockel feinste hausgebackene Kuchenspezialitäten, und dazu statt teurer „Import-Bands“ Stimmungsmusik mit Anita Fraunholz.

Anita Fraunholz (stehend) unterhielt die Besucher der Preißacher Landvolk-Seniorenkirchweih mit beliebten Melodien. Foto: Bernhard Piegsa

Zwar spielte die Akkordeon-Solistin zum ersten Mal in Preißach auf, doch ist sie als Alleinunterhalterin auf zahlreichen Festen rund um den Kulm auch vielen Trabitzern bekannt. Vor allem Kirchenchorleiter Hans Hofmann freute sich, die Haselbrunnerin, die er schon seit deren Jugend kennt, für die „Seniorenkirwa“ gewonnen zu haben. Mit einer bunten Folge „immergrüner“ Ohrwurmweisen nahm sie die gut 40 Besucher im Preißacher Schützenheim mit auf eine musikalische Reise zwischen Kufstein, Maratonga und der maurischen Wüste.

Jede Menge Spaß

Doch auch die Festbesucher selbst setzten unterhaltsame „i-Tüpfelchen“. So räumte Betty Reiß mit den Minderwertigkeitskomplexen auf, die sich mit Spottnamen wie „Erdäpflpfalz“ oder „Stoapfalz“ verbänden: Gerade „Basalt, Granit und Eisenerz“ hätten „unser Land“ bekannt und auf besondere Weise reich gemacht, ebenso wie die „Erdäpfl“.

Marianne Stabla mokierte sich über die Tücken der Doppelnamenmode und über Gemeindepolitiker, denen keine andere „Wohltat“ für Senioren einfalle als die Vergrößerung des Friedhofs. Landvolkvorsitzende Rita Hey warnte vor dem Kauf eines redseligen Papageis aus zweifelhaftem Milieu, und Edith Uschold riet vom Erwerb eines Navis für Rollatoren ab.

Schließlich wies Kaspar Nettesheim aus Weihersberg unanfechtbar nach, dass die Hölle in mancher Hinsicht angenehmer sei als der Himmel und dass „Alkohol gesund erhält“: Für wasser- und milchtrinkende Tiere aller Art laufe die Lebensuhr spätestens nach 30 Jahren ab, doch „der Mensch trinkt Schnaps trotz kranker Galle und überlebt die Viecher alle“. Zwischendurch lud Edith Uschold zu einem kleinen Aufmerksamkeits- und Koordinationstraining rund um die bayerischen Farben Weiß und Blau ein.

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