Georg Schmidbauer zaubert der “Generation 60+” Gänsehaut auf den Rücken

Vohenstrauß. Die „Generation 60+“ der Pfarreiengemeinschaft Vohenstrauß-Böhmischbruck hatte zu einem Vortragsabend mit dem Referenten Georg Schmidbauer ins Pfarrheim eingeladen.

Rundum gut versorgt wurde die Generation 60+ der Pfarreiengemeinschaft Vohenstrauß-Böhmischbruck beim Vortragsabend. Foto: Gabriele Buchbinder

Dekan Alexander Hösl freute sich über das große Interesse. Als Themen standen „Die letzten Dinge des Menschen“ und „Adventliches Brauchtum“ auf dem Programm. Der Referent Georg Schmidbauer aus Oberbernrieth, seines Zeichens Heimatforscher, Chronist und Kulturpreisträges des Landkreises Neustadt/WN, ist für seine fundierten Recherchen und Publikationen bekannt. Die zwischendurch ernste, aber auch besinnliche Stimmung lockerte Ludwig Putzer mit seinem Akkordeon musikalisch auf.

Referent baut Brücken

Schmidbauer verstand es hervorragend, das Brauchtum zum Thema Sterben und Tod zu beschreiben. Er erzählte von den „Vorzeichen des Todes“, referierte über die Sterbeglocke, die früheren Beerdigungsriten, das Totenmahl und die Trauerzeit. Auch die Beschreibung der Bedeutung der Totenbretter fand großes Interesse. Der Referent verstand es hervorragend, Brücken vom früher sehr ernsten Brauchtum zum modernen Heute zu bauen. Nach der etwas „schweren Informations-Kost“ servierten Organisatorin Kuni Hanauer und ihr Team eine kräftigende Brotzeit. Dekan Hösl servierte Kirwakuchen und schenkte Vitaminreiches sowie Hochprozentiges während der Vortragspause mit aus.

Advent früher “wirklich stad”

Anschließend tauchte man in die „Stadere Zeit“ ein. Während die Vorweihnachtsphase heute eher eine Stressphase mit der Jagd nach Geschenken, großem Trubel, Parkplatzproblemen und übertriebenen Weihnachtsdekorationen oft schon zu Allerheiligen sei, sei diese Zeit früher eine wirklich „stade“ Zeit gewesen. Gerade im Advent habe sich einst das reichste Brauchtum des Jahres entwickelt, das sich auch um herausragende Heiligengestalten dieser Zeit ranke. Der Advent sei aber auch angefüllt gewesen mit allerlei Schreckgestalten wie die “Wilde Jagd” in den Rauhnächten, Krampus, die „schiache“ Lucia oder der „Thama mit’m Hammer“. Dies habe früher nicht nur die Kinder geschreckt. Im Pfarrheim kroch bei dem einen oder anderen Besucher auch eine Gänsehaut über den Rücken.

Advent als Bußgedanke

Georg Schmidbauer betonte, er könne über die heutigen Adventskalender nur noch den Kopf schütteln. Er kritisierte die übertriebenen Angebote in den Geschäften und erinnerte, dass der Kalender zu Beginn des 20. Jahrhunderts eher als täglicher Bußgedanke beim Warten
auf das Weihnachtsfest gedacht gewesen sei. Nach seinem adventlichen Vortrag erhielt Schmidbauer großen Beifall. Es folgten noch angeregte Gespräche mit eigenen Kindheitserlebnissen.

Dekan Alexander Hösl dankte dem Referenten für den interessanten Abend und lud bereits zum nächsten adventlichen Nachmittag am 9. Dezember ein. Ein herzliches Dankeschön ging an Kuni Hanauer und ihr Generation 60+-Team.

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