Gewerkschaft weitet Streik aus

Grafenwöhr. Die Zivilbeschäftigten der US-Streitkräfte legten wieder die Arbeit nieder. Betroffen waren der Shuttle-Service und die Schießbahnen.

Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Mitglieder wieder auf die Straße geschickt. Foto: Kathrin Birner/ver.di

Zusätzlich zum bezirksweiten Aktionstag am Montag, an dem die Länderbeschäftigten und die Beschäftigten der Stationierungsstreitkräfte gemeinsam in Regensburg demonstriert hatten, rief die Gewerkschaft ver.di weitere Abteilungen gezielt in den Streik, um den Druck noch einmal zu erhöhen. Unter anderem kam es zu weiteren Einschränkungen beim Shuttle Service in Grafenwöhr, Vilseck und Hohenfels bis einschließlich Mittwoch, sowie im Bereich der Schießbahnen.

1000 Streikende auf der Straße

„Gerade in diesen Bereichen zeigt sich besonders deutlich, wie wichtig die Arbeit der ortsansässigen Beschäftigten ist. Wir finden, dass sich dies auch in einer angemessenen Lohnerhöhung widerspiegeln muss“, sagt ver.di Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner. Sie zeigt sich zufrieden mit den Streiks diese Woche: „Trotz Eiseskälte waren wir mit über 1000 Streikenden am Montag in Regensburg auf der Straße – Länderbeschäftigte und Stationierungsstreitkräfte haben hier zusammen gehalten. Auch in Mittelfranken und Kempten haben die bayerischen Standorte gezeigt, dass sie nächste Woche deutliche Nachbesserungen des Arbeitgeberangebots erwarten.“

Zum Hintergrund:

Die Tarifverhandlungen für die ortsansässigen Beschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften betreffen bundesweit alle Truppenübungsplätze der US Army, Briten, Franzosen und der NATO, mit Schwerpunkten in Bayern und Rheinland-Pfalz. In Bayern sind es die Standorte in der Oberpfalz (Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels), Mittelfranken (Katterbach, Illesheim) und Kempten (Garmisch-Partenkirchen und Sonthofen) mit etwa 3000 ortsansässigen Beschäftigten, die von dieser Tarifrunde betroffen sind. Die Verhandlungen werden für die Arbeitgeberseite durch das Bundesfinanzministerium im Einvernehmen mit den Gaststreitkräften geführt, für die Beschäftigten durch die Gewerkschaft ver.di. Sie begannen am 25. Oktober, ein zweiter Termin fand am 15./16. November statt. Am 12. Dezember 2023 werden die Verhandlungen in Berlin fortgesetzt.

Dabei steht für die Gewerkschaft ver.di die Bekämpfung der weiterhin hohen Inflation im Mittelpunkt. Sie fordert für alle Beschäftigten und Auszubildenden 300 Euro mehr und zusätzlich eine Steigerung von sechs Prozent. Die letzte Tarifrunde endete im März mit einer rückwirkenden Tariferhöhung zum November 2022 bei einer Laufzeit von elf Monaten, weshalb bereits jetzt neue Verhandlungen stattfinden. Da die Einigung im März unter anderem auch eine Inflationsausgleichszahlung sowie eine befristete Zulage für die unteren Einkommen enthielt, möchte die Gewerkschaft ver.di die Einkommen nun dauerhaft stabilisieren.

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